Adidas Aktie: Schwieriger Spagat?

Die Adidas-Aktie zeigt trotz jüngster Kursgewinne fundamentale Schwächen, vor allem durch Umsatzrückgänge und Margendruck im wichtigen US-Markt. Experten sind über die Bewertung uneins.

Die Kernpunkte:
  • Jüngste Kursrallye nach starkem Jahresverlust
  • Umsatzrückgang und Margendruck in Nordamerika
  • Hohes KGV im Branchenvergleich
  • Management hält an Jahresziel fest

Nach einem desaströsen Börsenjahr 2025 schöpfen Anleger wieder Hoffnung. Die jüngste Kursrallye wirkt auf den ersten Blick vielversprechend, doch der Schein könnte trügen. Während die Geschäfte in Europa florieren, braut sich im wichtigsten Absatzmarkt der Welt ein Sturm zusammen, der die fragile Stabilisierung jederzeit beenden könnte.

Die Lage auf einen Blick:
* Aktuelle Entwicklung: Plus 8,39 % in den letzten 30 Tagen.
* Das große Bild: Immer noch ein Verlust von 29,39 % seit Jahresbeginn.
* Der Belastungsfaktor: US-Zölle kosten voraussichtlich 120 Millionen Euro operatives Ergebnis.

US-Geschäft als Bremsklotz

Die Aktie hat sich mit einem Schlusskurs von 166,65 Euro am Donnerstag zwar spürbar vom 52-Wochen-Tief bei 149,70 Euro gelöst, doch die fundamentale Lage bleibt angespannt. Der Grund für die Zurückhaltung am Markt liegt primär in Nordamerika. Während Adidas in anderen Regionen wächst, gingen die Umsätze in den USA zuletzt um 5 % zurück.

CEO Bjørn Gulden benennt das Problem klar: “Nervöse” Einzelhändler fahren ihre Bestellungen zurück. Die Unsicherheit über künftige Importzölle lähmt das Geschäft. Hinzu kommt ein brutaler Preiskampf. Wenn Wettbewerber ihre Ware mit 50 % Rabatt auf den Markt werfen, wird es schwer, die eigenen Vollpreisprodukte durchzusetzen. Diese Kombination aus Rabattschlachten und währungsbedingtem Gegenwind drückt massiv auf die Margen im US-Sektor.

Bewertung spaltet Experten

Für Anleger stellt sich derzeit eine schwierige Frage: Ist die Adidas-Aktie nun ein Schnäppchen oder eine Falle? Die Signale sind widersprüchlich.

Auf der einen Seite stehen optimistische DCF-Modelle (Discounted Cash Flow), die einen fairen Wert von rund 277 Euro errechnen – das würde ein enormes Aufwärtspotenzial bedeuten. Auf der anderen Seite mahnt die klassische Bewertung zur Vorsicht. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24,2 ist das Papier deutlich teurer als der Branchendurchschnitt von 17,4.

Zumindest an der juristischen Front gab es Entlastung: Der Sieg im Berufungsverfahren bezüglich der Vorwürfe um die Partnerschaft mit dem Rapper Ye eliminiert ein unkalkulierbares Risiko aus der Bilanz. Auch die Spekulationen um eine mögliche Übernahme des Konkurrenten Puma durch chinesische Interessenten sorgen derzeit für Fantasie im gesamten Sektor, da sich die Wettbewerbsdynamik dadurch neu ordnen könnte.

Prognose steht trotz Gegenwind

Trotz der widrigen Umstände hält das Management an seinem Ziel fest, ein operatives Ergebnis zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro zu erreichen. Die Diskrepanz zwischen Rekordumsätzen auf Konzernebene und der Schwäche in den USA bleibt jedoch das dominierende Thema. Solange die Konsumflaute und die Zoll-Thematik in Nordamerika nicht geklärt sind, dürfte der Weg zurück zum 52-Wochen-Hoch von 261,00 Euro versperrt bleiben.

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