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Adler Group: Restrukturierung eingeleitet – Hoffnung auf neuen CFO

Der stark angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group hat die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres gemeldet. Sie geben Anlass zur Sorge, machen gleichzeitig aber auch Hoffnung auf bessere Zeiten. Der Aktienkurs stürzt nochmals um über 10 % ab auf nunmehr 2,62 Euro. Hat die Aktie überhaupt noch eine Perspektive?

Notverkäufe und hohe Sonderabschreibungen

Die Adler Group befindet sich schon länger in einer sehr kritischen Phase. Die Aktie hat hierunter stark gelitten. Notierte sie 2019 noch bei 46 Euro, so ist sie heute nur noch ein Häufchen Elend. Aktuell steht Adler wegen eines fehlenden Testats stark unter Druck, zudem befindet sich das Unternehmen unter der Beobachtung der Aufsichtsbehörde Bafin.

Das erste Halbjahr ist stark durch Sonderabschreibungen und Immobilienverkäufe geprägt. Die Nettomieteinnahmen reduzierten sich um ein Viertel auf 195,4 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (FFO 1) sank ebenfalls um ein Viertel auf 49,9 Mio. Euro. Vorgenommene Sonderabschreibungen auf Immobilien und auf die Tochter Brack Capital Properties (BCP) führten zu einem Konzernverlust von – 604 Mio. Euro.

Hoffnung auf Stabilisierung der Gesellschaft macht die Berufung des neuen CFO. Als Wirtschaftsprüfer dürfte Thomas Echelmeyer darauf achten, dass sich die finanzielle Lage stabilisiert und die Bilanzen bereinigt werden. Ein erster Ansatz sind die Sonderabschreibungen. Primäres Ziel von Adler muss eine reelle Bilanzierung mit erfolgreicher Testierung sein. Mittel- und langfristig muss eine Entschuldung herbeigeführt werden. Notverkäufe, wie sie aktuell durchgeführt werden, sollten die Ausnahme bleiben.

Kann die Insolvenz vermieden werden?

Eine Insolvenz wäre der Super-GAU für die Aktionäre, ein Totalverlust wäre dann wahrscheinlich. Das nächste halbe Jahr dürfte wesentlich über die Zukunft von Adler entscheiden. Gelingt die Stabilisierung, kann langfristig eine Gesundung erreicht werden. Verschlechtert sich die finanzielle Lage weiter, dürfte auch die Aktie weitere Kursverluste hinnehmen müssen. Für Anleger ist die Aktie nicht geeignet.