Adobe Aktie: Befreiungsschlag oder Verzweiflung?

Adobe kündigt 1,9-Milliarden-Dollar-Übernahme von Semrush und KI-Partnerschaft im Nahen Osten an, während die Aktie nahe ihrem Jahrestief notiert und Anleger skeptisch bleiben.

Die Kernpunkte:
  • 1,9 Milliarden Dollar für Semrush-Übernahme
  • Strategische KI-Partnerschaft mit Humain
  • Aktie verliert über 35 Prozent seit Jahresbeginn
  • Anleger kritisieren hohen Kaufpreis-Aufschlag

Der einstige Highflyer Adobe kämpft mit einem massiven Vertrauensverlust. Während der Aktienkurs in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs dümpelt, kündigt das Management eine überraschende Doppel-Offensive an: Eine Milliardenübernahme im Marketing-Sektor und eine aggressive KI-Expansion im Nahen Osten. Doch statt Euphorie dominiert Skepsis an den Märkten: Versucht der Konzern hier panisch, sein durch KI bedrohtes Geschäftsmodell zu retten, oder ist dies der Beginn einer nachhaltigen Wende?

Teure Wette auf Marketing

Der Hauptgrund für die aktuelle Nervosität der Anleger ist die angekündigte Übernahme der Marketing-Plattform Semrush. Adobe legt rund 1,9 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch, um sich den Spezialisten für Online-Sichtbarkeit und SEO zu sichern. Was den Aktionären sauer aufstößt, ist der Preis: Das Angebot beinhaltet einen massiven Aufschlag von etwa 75 % auf den letzten Schlusskurs von Semrush.

Anleger reagieren verschnupft und schicken die Adobe-Aktie weiter gen Süden. Die Sorgen sind begründet: Nach der spektakulär gescheiterten 20-Milliarden-Dollar-Übernahme von Figma im Jahr 2023 hinterfragen Investoren die Kapitalallokation des Managements kritisch. Strategisch soll Semrushs Datenkompetenz direkt in die Adobe Experience Cloud integriert werden, um Marken im Zeitalter der generativen KI-Suche besser aufzustellen – doch der hohe Preis drückt auf die Stimmung.

KI-Allianz gegen den Abwärtstrend

Parallel zur Übernahme versucht Adobe, sich geografisch und technologisch breiter aufzustellen. Auf dem US-Saudi Investment Forum wurde eine strategische Partnerschaft mit dem KI-Unternehmen Humain besiegelt. Ziel ist die Entwicklung von “Arabic-first” KI-Modellen und die Nutzung neuer Rechenzentrums-Technologien von Qualcomm.

Diese Schritte kommen zu einer kritischen Zeit. Der Markt fürchtet zunehmend, dass generative KI-Tools wie OpenAIs Sora oder Canva das Kerngeschäft von Adobe – die Creative Cloud – zur simplen Handelsware degradieren könnten. Der Zukauf von Semrush wirkt hier sowohl als Verteidigung als auch als Angriff: Adobe will sicherstellen, dass es unverzichtbar bleibt, auch wenn sich das Suchverhalten der Nutzer von klassischen Links hin zu KI-Antworten verschiebt.

Anleger ziehen die Reißleine

Die charttechnische Lage spiegelt die fundamentale Verunsicherung wider. Mit einem drastischen Minus von über 35 % seit Jahresanfang gehört das Papier zu den großen Verlierern des Jahres 2025. Aktuell notiert die Aktie mit rund 278 Euro nur knapp über ihrem 52-Wochen-Tief, was die Bären klar im Vorteil sieht.

Der Blick richtet sich nun auf die Kartellbehörden: Werden EU und US-Justizministerium den Semrush-Deal durchwinken oder droht das nächste regulatorische Desaster? Kurzfristig muss die Aktie beweisen, dass die Unterstützung hält – andernfalls droht ein weiterer Rutsch. Anleger warten nun gespannt auf die nächsten Quartalszahlen, um zu sehen, ob die KI-Monetarisierung endlich die erhofften Früchte trägt.

Adobe-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Adobe-Analyse vom 20. November liefert die Antwort:

Die neusten Adobe-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adobe-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Adobe: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...