Agnico Eagle: Aktie vor dem nächsten Level!

Die Aktie von Agnico Eagle konnte 2020 noch nicht wirklich überzeugen. Allerdings ist der Goldproduzent langfristig gut aufgestellt und könnte auch kurzfristig positiv überraschen. Die Aktie bietet jedenfalls Chancen in einem starken Goldpreisumfeld, zumal hier Nachholpotenzial besteht.

Agnico Eagle (57,61 Euro; CA0084741085) ist langfristig gesehen unter CEO Sean Boyd eine Erfolgsgeschichte. Der Aktienkurs konnte sich in den vergangenen fünf Jahren grob verdreifachen. Allerdings könnte der eine oder andere Anleger 2020 trotz Goldpreis-Rekorden etwas mehr erwartet haben. Seit Jahresanfang steht in Euro gerechnet lediglich ein Plus von 4% zu Buche, auf 12-Monatssicht sind es auch „nur“ rund 20 Prozent. Glücklich dürften nur jene Investoren sein, die im März mitten in der Pandemie-Panik eingestiegen sind. Insgesamt aber haben die Papiere anderer Goldproduzenten deutlich besser performt.

Gut aufgestellt in diesem Goldmarkt

Dabei ist Agnico Eagle eigentlich gut aufgestellt in diesem Gold-Bullenmarkt. Mit fünf produzierenden Minen in Kanada hat mag praktisch kein politisches Risiko und kann sich auf das operative Geschäft voll konzentrieren. Allerding hat die Corona-Pandemie auch im Ahorn-Land zugeschlagen. So musste Agnico die ursprüngliche Guidance, eine Produktion von 1,875 Mio. Unzen Gold zu Kosten von maximal 1.025 US-Dollar (AISC), leicht revidieren. Der Grund waren zeitweise Betriebsstopps sowie höhere Aufwendungen für die Stakeholder. Nun plant das Team von Boyd mit 1,63 Mio. bis 1,73 Mio. Unzen zu AISC-Kosten von 1.025 bis 1.075 US-Dollar je Unze.

Im ersten Quartal hat man immerhin schon 411.366 Unzen Gold gefördert und liegt somit im Plan. Der Cashflow konnte klar verbessert werden, allerdings lagen die Kosten mit 1.099 Dollar je Unze einen Tick zu hoch. Am 29. Juli wird der Konzern aus Toronto die Zahlen zum Q2 präsentieren. Und eigentlich kann man die Märkte nur positiv überraschen.

Management muss sich beweisen

Denn zum einen sind die Erwartungen in Folge des mittelmäßigen Q1 und der Pandemie vergleichsweise niedrig. Zum anderen hatte aber das Management genug Zeit, um sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzustellen. Und in der Branche traut man Sean Boyd jede Menge zu. Er gilt als bedächtig, detailversessen und als Stratege. Da hatte man also genug Zeit, an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen.

Allerdings sollten sich auch die Entscheidungen der vergangenen Jahre nun bezahlt machen. Denn Agnico rechnet mit einem starken Anstieg der Goldproduktion, schon 2021 soll die 2 Mio. Unzen-Marke fallen. Dazu erwartet man eine kräftige Erhöhung des Free Cashflow. Nicht zuletzt hat man die Zeit der niedrigen Zinsen genutzt, um die Finanzierungsseite durch neuere, günstigere Darlehen umzustrukturieren. Aktuell hat man rund 1,5 Mrd. US-Dollar an Liquidität zur Verfügung.

Schwache Tage nutzen

Wir rechnen damit, dass Agnico die Markterwartungen nicht nur im Q2 schlagen wird. Das Unternehmen ist gut aufgestellt, um in den kommenden Jahren von der Goldpreisrallye zu profitieren. Der Aktienkurs signalisiert im Peer Group-Vergleich zudem noch Aufholbedarf. Und auch die eine oder andere, überschaubare Akquisition sollte man nicht ausschließen. Das zweite Halbjahr sollte der Aktie jedenfalls wesentlich besser bekommen. Anleger können schwache Tage zum Einstieg in den Titel nutzen!

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