Aker Carbon Capture: Milliardenausschüttung als Schlusspunkt

Der norwegische CO2-Abscheidungsspezialist vollendet seine Liquidation nach Verkauf der Technologie an Schlumberger und schüttet insgesamt 5,2 Milliarden NOK an Investoren aus.

Die Kernpunkte:
  • Aktionäre stimmen Auflösung und Delisting einstimmig zu
  • Gesamtrückfluss von 5,2 Milliarden NOK bis Ende 2025
  • Verkauf der Technologie an Schlumberger für 635 Millionen NOK
  • Carbon-Capture-Technologie wird unter SLB Capturi weiterentwickelt

Der norwegische CO2-Abscheidungsspezialist Aker Carbon Capture vollzieht seine finale Transformation vom Technologieunternehmen zur reinen Liquidationsgesellschaft. Nach der Zustimmung der Aktionäre zur Auflösung und dem Delisting von der Euronext Oslo im August wandelt sich eine der europaweit seltenen Pure-Play-Aktien im Carbon-Capture-Sektor in bare Münze für die Investoren.

Die außerordentliche Hauptversammlung am 5. August besiegelte das definitive Ende des operativen Geschäfts. Sämtliche Beschlussvorlagen wurden einstimmig angenommen. Die Liquidation soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein – und beschert den Aktionären insgesamt 5,2 Milliarden NOK Rückfluss.

Verkauf an Schlumberger ebnet den Weg

Die Weichen für diese spektakuläre Kapitalrückführung stellte bereits der strategische Ausstieg 2024. Damals gründete Aker Carbon Capture mit dem Energiedienstleister Schlumberger das Joint Venture SLB Capturi, wobei Schlumberger 80 Prozent übernahm.

Den entscheidenden Schnitt vollzog das Unternehmen im Mai 2025: Die verbliebenen 20 Prozent an SLB Capturi gingen für 635 Millionen NOK an die Muttergesellschaft Aker ASA. Damit war Aker Carbon Capture endgültig aus dem operativen CO2-Abscheidungsgeschäft ausgestiegen.

Was folgte, war eine beispiellose Ausschüttungsorgie. Im Juni flossen bereits 1,7 Milliarden NOK als Sonderdividende von 2,86 NOK je Aktie an die Aktionäre. Zusammen mit früheren Ausschüttungen summiert sich die Gesamtrückführung auf beachtliche 5,2 Milliarden NOK.

Finale Hausaufgaben vor dem Ende

Die letzten Wochen als börsennotierte Gesellschaft prägten intensive Abwicklungsarbeiten. Am 22. August veröffentlichte das Unternehmen die Liquidationsbilanz zum 31. Juli – erstellt nach norwegischem Aktienrecht und vollständig geprüft.

Parallel dazu sorgte eine letzte Beteiligungsverschiebung für Klarheit: Am 1. September übertrug Aker Horizons Holding ihre komplette Beteiligung von 261,4 Millionen Aktien – entsprechend 43,27 Prozent des Grundkapitals – auf die hundertprozentige Tochter Aker Horizons Midco. Die norwegische Finanzaufsicht erteilte eine Befreiung von den Pflichtangebotregeln.

Technologie überlebt bei Schlumberger

Trotz der Liquidation lebt die Carbon-Capture-Technologie fort. SLB Capturi unter Schlumberger-Führung treibt die Vermarktung der über 20 Jahre entwickelten Expertise voran. Das Verfahren nutzt eine Mischung aus Wasser und organischen Amin-Lösungsmitteln zur CO2-Abscheidung aus verschiedenen Emissionsquellen.

Die Marktprojektionen für Carbon Capture stimmen optimistisch: Analysten prognostizieren dem CCUS-Sektor ein jährliches Wachstum von 18 Prozent bis 2035. SLB Capturi profitiert dabei von Schlumbergers globaler Plattform und etablierten Kundenbeziehungen.

Erfolgsmodell im volatilen Cleantech-Sektor

Das Delisting von der Euronext Oslo entfernt eine der wenigen europäischen Pure-Play-Aktien im Carbon-Capture-Bereich vom Markt. Für die Aktionäre jedoch war die Liquidationsstrategie ein voller Erfolg – die Gesamtrendite übertraf typische Venture-Investments im Sektor deutlich.

Der Schlüssel lag in der Kommerzialisierung durch Partnerschaft statt eigenständiger Skalierung. Diese Strategie könnte Schule machen für andere Cleantech-Unternehmen, die zwischen Technologieführerschaft und Kapitalrendite navigieren müssen.

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