Aktienmärkte feiern goldene Zeiten
Weltweite Börsen feiern Höhenflüge durch sinkende Inflationsraten und bevorstehende Zinssenkungen, während Kapital in außeramerikanische Märkte strömt.

- MSCI All Country World Index auf Allzeithoch
- 94% Chance auf Fed-Zinssenkung im September
- Starke Kapitalzuflüsse in nicht-US-Aktienfonds
- Japanischer Nikkei durchbricht 43.000-Punkte-Marke
Die globalen Finanzmärkte erleben einen wahren Höhenflug. Rekordstände reihen sich aneinander wie Perlen auf einer Schnur – von der Wall Street bis nach Tokio zeigen sich Anleger euphorisch. Der Grund für diese Begeisterung? Eine perfekte Mischung aus nachlassenden Inflationssorgen und der Aussicht auf sinkende Zinsen.
Der Goldilocks-Moment der Märkte
Die aktuellen Wirtschaftsdaten zeichnen ein nahezu ideales Bild: Die Inflation zeigt sich gezähmt, ohne dass die Wirtschaft ins Stocken gerät. In den USA stieg der Verbraucherpreisindex im Juli um 2,7 Prozent im Jahresvergleich und lag damit sogar leicht unter den Erwartungen von 2,8 Prozent. Diese "nicht zu heißen" Inflationszahlen geben den Zentralbanken den nötigen Spielraum für eine lockerere Geldpolitik.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Der MSCI All Country World Index erreichte ein neues Allzeithoch, während Japans Nikkei erstmals die magische 43.000-Punkte-Marke durchbrach. Sogar die Kryptowährung Ether sprang auf ein Vier-Jahres-Hoch – ein deutliches Zeichen für die Risikobereitschaft der Anleger.
Fed-Zinssenkung fast sicher
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im September ist regelrecht explodiert. Händler preisen mittlerweile eine 94-prozentige Chance ein – ein dramatischer Anstieg von knapp 86 Prozent am Vortag und nur etwa 57 Prozent vor einem Monat. Diese Zinswende-Fantasie treibt die Märkte an, während der Dollar unter Druck gerät.
Auch andere Zentralbanken folgen diesem Trend: Australien senkte bereits die Zinsen, Neuseeland dürfte nächste Woche nachziehen. Nur die Bank of Japan zögert weiterhin mit ihrer lange erwarteten Zinserhöhung – ein Umstand, der japanische Aktien zusätzlich beflügelt.
Kapitalflucht aus US-Märkten
Paradoxerweise profitieren gerade die Märkte außerhalb der USA von der amerikanischen Zinswende-Erwartung. Globale Aktienfonds ohne US-Fokus verzeichneten im Juli mit 13,6 Milliarden Dollar die höchsten Zuflüsse seit über viereinhalb Jahren. Gleichzeitig flohen 6,3 Milliarden Dollar aus US-Aktienfonds – bereits der dritte Monat in Folge mit Abflüssen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der MSCI Asia Pacific ex-Japan Index legte um rund 14 Prozent zu, der MSCI Europe Index sogar um über 19 Prozent. Dem gegenüber steht ein bescheidener Anstieg des S&P 500 um 7,2 Prozent. Derek Izuel von Shelton Capital Management sieht darin eine strategische Neuausrichtung: "Anhaltende Unsicherheit könnte weitere Abflüsse aus US-Aktien auslösen, besonders wenn sich die Wachstumsunterschiede weiter verringern."
Bewertungen als Treiber
Ein Blick auf die Bewertungen erklärt diese Umschichtung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des MSCI US Index liegt bei 22,6 – deutlich über den 14,4 von MSCI Asien oder den 14,2 von MSCI Europa. "Investoren suchen nach besseren Bewertungen und Wachstumschancen", erklärt ein Marktstratege die Entwicklung.
Politische Unsicherheiten belasten Dollar
Zusätzlich zum Zinssenkungsdruck kämpft der Dollar mit politischen Altlasten. Präsident Trumps Nominierung von Stephen Miran für einen vakanten Fed-Vorstandsposten weckt Befürchtungen über politische Einflussnahme auf die Geldpolitik. Noch brisanter: Die Ankündigung, wichtige Arbeitsmarktberichte möglicherweise auszusetzen, verunsichert Investoren zusätzlich.
Chris Weston von Pepperstone bringt es auf den Punkt: "Die Spekulation über eine Aussetzung des Arbeitsmarktberichts hat dem Dollar keinen Gefallen getan und ausländische Investoren dazu ermutigt, ihre Absicherungsstrategien für US-Investments zu überdenken."
Regionale Erfolgsgeschichten
Während sich die großen Trends abspielen, glänzen einzelne Märkte mit eigenen Erfolgsgeschichten. In Japan verbesserte sich die Stimmung der Hersteller den zweiten Monat in Folge, während sich die Großhandelspreise abkühlten. China kündigt derweil Zinssubventionen an, um den Konsum anzukurbeln – ein Signal für strukturelle Reformen.
Australien zeigt trotz Zinssenkungen eine stabile Lohnentwicklung von 3,4 Prozent jährlich, was den Konsum stützen dürfte. "Das ist ein solidier Anstieg der Realeinkommen", kommentieren Ökonomen die Entwicklung.
Ausblick: Goldene Zeiten oder falscher Optimismus?
Die aktuellen Marktbedingungen erinnern an die Märchen-Erzählung von Goldilocks – alles scheint "genau richtig" zu sein. Doch Vorsicht ist geboten: Paco Chow von Moomoo Australia warnt: "Fast jede gute Nachricht veranlasst Investoren dazu, Geld in die Märkte zu stecken, besonders in Tech-Aktien, trotz ihrer hohen Bewertungen."
Die Frage bleibt: Ist dies der Beginn einer nachhaltigen Rallye oder nur ein kurzes Aufflackern übertriebenen Optimismus? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Märkte ihre goldene Phase fortsetzen können oder ob die Realität den Traum platzen lässt.
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