Alibaba Aktie: Gewinne hui, Umsatz pfui?
Alibaba übertrifft Gewinnerwartungen deutlich, doch der Umsatz bleibt hinter den Prognosen zurück. Cloud- und Internationalgeschäft wachsen stark, während Logistik einbricht.

- Gewinn pro Aktie steigt um 23 Prozent
- Cloud-Sparte verzeichnet 18 Prozent Umsatzplus
- Logistiknetzwerk Cainiao mit Umsatzrückgang
- Milliarden-Rückkauf und Dividende für Aktionäre
Der chinesische Tech-Gigant legte am Donnerstag Zahlen für das abgelaufene Quartal vor, die Anleger zwiegespalten zurücklassen. Gute Nachrichten beim Gewinn standen einer Enttäuschung beim Umsatz gegenüber – und die Aktie reagierte prompt. Was steckt hinter dieser gemischten Bilanz, und ist das nur ein kurzfristiger Dämpfer oder ein tiefergehendes Problem für den E-Commerce-Riesen?
Der Teufel steckt im Detail: Umsatz enttäuscht
Obwohl Alibaba beim Gewinn pro Aktie die Analystenerwartungen übertraf (1,73 US-Dollar bzw. 12,52 RMB, ein Plus von 23 % zum Vorjahr), verfehlte der Umsatz die Prognosen leicht. Mit 32,6 Milliarden US-Dollar (236,5 Milliarden RMB) lag man knapp unter den Erwartungen, auch wenn dies auf RMB-Basis einem Wachstum von 7 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Die Reaktion an der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Die in den USA gelisteten Papiere des Unternehmens gaben nach Bekanntgabe der Zahlen deutlich nach.
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Starke Wachstumstreiber: Cloud und Internationales Geschäft
Doch die Zahlen sind differenziert zu betrachten. Gerade in strategisch wichtigen Bereichen zeigte Alibaba Stärke. Die Kernsparte Taobao und Tmall Group (chinesisches E-Commerce) wuchs um 9 % auf 101,37 Milliarden RMB. Besonders erfreulich hier: die Einnahmen aus dem Kundenmanagement stiegen um 12 %, getrieben durch eine verbesserte Monetarisierung und die Marketinglösung Quanzhantui. Auch die Zahl der zahlungskräftigen 88VIP-Mitglieder wächst weiter zweistellig und erreichte 50 Millionen.
Ein echter Lichtblick ist die Cloud Intelligence Group: Der Umsatz kletterte um satte 18 % auf 30,13 Milliarden RMB. Alibaba betonte, dass die KI-bezogenen Produkte hier bereits das siebte Quartal in Folge ein dreistelliges Wachstum verzeichneten. Das bereinigte EBITA der Cloud-Sparte verbesserte sich um 69 %.
Auch das internationale Digitalgeschäft (AIDC) lieferte mit einem Umsatzplus von 22 % auf 33,58 Milliarden RMB, angetrieben von AliExpress und Trendyol. Wichtig hier: Die operativen Verluste konnten deutlich reduziert werden, insbesondere bei Lazada.
Logistik-Sparte schwächelt
Einen Dämpfer gab es hingegen bei Cainiao, dem Logistiknetzwerk. Hier sank der Umsatz um 12 % auf 21,57 Milliarden RMB, was primär auf ein schwächeres Inlandsgeschäft zurückgeführt wird.
Milliarden für Aktionäre als Signal?
Trotz der Umsatzdelle zeigt sich Alibaba bemüht, den Aktionären Wert zurückzugeben. Im Geschäftsjahr 2025 kaufte das Unternehmen eigene Aktien im Wert von 11,9 Milliarden US-Dollar zurück, was die Anzahl der ausstehenden Aktien um 5,1 % reduzierte. Zudem hat der Vorstand eine zweiteilige Dividende von insgesamt 4,6 Milliarden US-Dollar genehmigt, die im Juli ausgezahlt werden soll und sowohl eine reguläre als auch eine Sonderausschüttung umfasst.
Zum Ende des Quartals am 31. März 2025 verfügte Alibaba über liquide Mittel von 20 Milliarden US-Dollar.
Gemischte Signale – Was nun?
Die vorgelegten Zahlen zeichnen also ein komplexes Bild. Starkem Wachstum in Zukunftsfeldern wie Cloud und Internationalem Handel sowie soliden Gewinnen stehen eine überraschende Umsatzschwäche und ein Rückgang im Logistikbereich gegenüber. Die großzügigen Ausschüttungen an die Aktionäre könnten als Versuch gewertet werden, das Vertrauen zu stärken. Anleger werden nun gespannt auf das bevorstehende "618"-Shopping-Festival blicken, das als nächster wichtiger Indikator für die Verfassung des chinesischen E-Commerce-Marktes gilt. Wird Alibaba hier wieder überzeugen können?
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