Alibaba Aktie: Marktpotenzial ausgelotet
Alibaba profitiert von besserem Zugang zu Nvidia-Chips für seine KI-Offensive, sieht sich aber mit einer neuen Sammelklage-Untersuchung konfrontiert. Die Aktie konsolidiert nach starkem Anstieg.

- Bessere Verfügbarkeit von Nvidia KI-Chips erwartet
- Neue Sammelklage-Untersuchung belastet Stimmung
- Cloud-Umsatz wächst stark durch KI-Produkte
- Quartalszahlen im Februar als nächster Prüfstein
Alibaba startet mit gemischten Signalen in die neue Börsenwoche. Auf der einen Seite winkt Rückenwind durch besseren Zugang zu moderner KI-Hardware von Nvidia, auf der anderen Seite sorgt eine neue Sammelklage-Untersuchung für Unsicherheit. Im Kern geht es darum, ob der milliardenschwere KI-Umbau von CEO Eddie Wu trotz rechtlicher Risiken und hoher Investitionen trägt.
KI-Infrastruktur rückt in den Vordergrund
Der wichtigste operative Impuls kommt aus der Lieferkette: Ende letzter Woche wurden Berichte bekannt, wonach Nvidia eine Ausweitung der Produktion seiner H200-KI-Chips prüft, um die hohe Nachfrage chinesischer Tech-Konzerne – darunter Alibaba – zu bedienen. Für Alibabas Cloud Intelligence Group wäre das ein zentraler Baustein.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Alibaba?
Der Cloud-Bereich meldete zuletzt ein Umsatzplus von 34 % gegenüber dem Vorjahr, maßgeblich getrieben durch dreistellige Wachstumsraten bei KI-Produkten. Mehr Hochleistungsrechner würden direkt die Skalierung der eigenen Qwen-Sprachmodelle beschleunigen und könnten die technologische Position im asiatischen KI-Markt stärken.
Gleichzeitig betonte das Management auf dem Benchmark Virtual Meeting am Freitag erneut seine „AI-first“-Strategie. KI-Umsätze haben inzwischen neun Quartale in Folge im dreistelligen Prozentbereich zugelegt. Rund 53 Milliarden US-Dollar hat Alibaba bereits in KI-Infrastruktur gebunden – jetzt mehren sich die Anzeichen, dass diese Ausgaben zunehmend sichtbar im Umsatz ankommen.
Rechtliche Risiken bremsen die Euphorie
Für einen Dämpfer sorgt dagegen eine neue rechtliche Front. Die Kanzlei Pomerantz LLP hat am Wochenende eine Untersuchung wegen möglichen Wertpapierbetrugs angekündigt. Im Mittelpunkt steht ein deutlicher Kursrückgang am 14. November 2025, der mit Marktgerüchten über geopolitische Beschränkungen verknüpft wurde.
Solche Untersuchungen sind nach starker Kursschwankung zwar nicht ungewöhnlich, erhöhen aber das sogenannte Headline-Risiko: Jede weitere Meldung zum Verfahren kann die Wahrnehmung des Titels kurzfristig beeinflussen – unabhängig von den operativen Fortschritten. Damit steht die Aktie zwischen wachstumsstarker KI-Story und juristischen Fragezeichen.
Turnaround-Story im Belastungstest
Die aktuelle Phase ist ein Test für den Turnaround unter CEO Eddie Wu. Nach Jahren regulatorischer Belastungen und abgeflachter Dynamik im klassischen E-Commerce hat Alibaba seine Erzählung erfolgreich in Richtung KI- und Cloud-Plattform verschoben. Der deutliche Anstieg vom 52‑Wochentief bei 78,60 Euro bis zum Hoch bei 161,60 Euro spiegelt diesen Stimmungsumschwung wider.
Zuletzt hat der Titel aber an Schwung verloren. Am Freitag schloss die Aktie bei 132,20 Euro und liegt damit etwa 18 % unter dem Jahreshoch. Gleichzeitig notiert sie rund 10 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt, während der RSI mit 29,4 in einen überverkauften Bereich rutscht – ein Bild, das eher nach Konsolidierung als nach klarer Trendwende aussieht.
Wesentlicher Konflikt bleibt die Marge: Die massiven KI-Investitionen drücken kurzfristig auf die Profitabilität, während der Markt auf den langfristigen Ertrag der Cloud-Sparte schaut. Dieser Bereich wächst derzeit deutlich schneller als viele regionale Wettbewerber und gilt als Kern des neuen Geschäftsmodells.
Zusätzlich zur Cloud treibt Alibaba mit den Ende November gestarteten Quark AI Glasses den Schritt in KI-basierte Hardware voran. Damit erweitert der Konzern seine Einnahmequellen über Software und E‑Commerce hinaus und testet, wie sich KI im Massenmarkt monetarisieren lässt.
Ausblick: Quartalszahlen als nächster Prüfstein
In den kommenden Wochen dürfte sich entscheiden, ob die Unterstützungszone um 150 bis 155 US-Dollar (umgerechnet etwa im Bereich des jüngsten Kursniveaus) hält oder unter dem Druck gemischter Nachrichten nachgibt. Charttechniker sehen in diesem Bereich eine Konsolidationszone, in der sich kurzfristige Verkäufer und langfristige Käufer die Waage halten.
Der nächste klare Meilenstein ist der 20. Februar 2026: Dann will Alibaba die Zahlen für das Dezemberquartal vorlegen. Dieses Update wird zeigen müssen, in welchem Tempo die milliardenschweren KI-Ausgaben in nachhaltig höhere Gewinne übersetzt werden. Bis dahin bleibt die Aktie besonders anfällig für neue Signale zur US‑China-Technologieachse und für Nachrichten rund um die laufende Sammelklage-Untersuchung.
Alibaba-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Alibaba-Analyse vom 15. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Alibaba-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alibaba-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Alibaba: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




