Alibaba Aktie: Wachstum mit Risiko

Alibabas Gewinne brechen trotz Umsatzwachstum massiv ein, da hohe Subventionen und Infrastrukturausgaben den Cashflow belasten. Die Cloud- und KI-Sparte bleibt jedoch ein robuster Wachstumstreiber.

Die Kernpunkte:
  • Gewinn je ADS stürzt um 71 Prozent ab
  • Negativer Free Cashflow durch hohe Investitionen
  • Cloud-Umsatz wächst um 34 Prozent
  • Aktie zeigt technisch überverkaufte Signale

Alibaba steht zum Jahresende im Spannungsfeld zwischen teuren Zukunftsinvestitionen und deutlich sinkender Profitabilität. Der Konzern steckt Milliarden in Logistik, Subventionen und KI – und nimmt dafür einen massiven Rückgang der Gewinne in Kauf. Entscheidend ist nun, ob sich diese Strategie 2026 auszahlt oder die Belastung für Bilanz und Cashflow zu groß wird.

Margen brechen ein

Im zweiten Geschäftsquartal 2026 legte der Umsatz von Alibaba zwar um 5 % auf 247,8 Mrd. RMB zu. Hinter diesem moderaten Wachstum verbirgt sich jedoch ein kräftiger Einbruch der Ertragskraft.

Die Non-GAAP-Gewinne je ADS stürzten im Jahresvergleich um 71 % auf 4,36 RMB ab und verfehlten die Analystenerwartungen um rund 20 %. Das operative Ergebnis sank sogar um 85 % auf 5,4 Mrd. RMB, nach 35,2 Mrd. RMB im Vorjahresquartal.

Hauptgrund ist ein stark gestiegener Mitteleinsatz im Kerngeschäft: Alibaba subventioniert sein „10-Billion Subsidy“-Programm aggressiv, um Marktanteile gegen Wettbewerber wie PDD Holdings und JD.com zu verteidigen. De facto tauscht der Konzern Margen gegen Nutzerbindung und Transaktionsvolumen.

Hohe Investitionen drücken Cashflow

Neben den subventionierten Handelsangeboten lasten auch die Investitionen in Infrastruktur auf den Zahlen. Alibaba weist für das jüngste Quartal einen negativen Free Cashflow von 21,8 Mrd. RMB aus. Verantwortlich ist ein Anstieg der Investitionsausgaben um 80 % gegenüber dem Vorjahr.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Logistikarm Cainiao. Im Dezember 2025 kündigte Alibaba an, die Lagerkapazitäten bis Januar 2026 in 31 Festland-Städten auszubauen. Ziel ist, Lieferzeiten für Lebensmittel auf bis zu vier Stunden zu verkürzen und Kunden so langfristig zu binden. Kurzfristig blähen diese Projekte jedoch die Bilanz auf und nähren Zweifel, wie viel finanzieller Spielraum für Dividenden und Aktienrückkäufe bleibt.

KI und Cloud als Lichtblick

Während der Handel unter dem Margendruck leidet, zeigt sich der Cloud-Bereich deutlich robuster. Die Cloud Intelligence Group steigerte ihren Umsatz im Jahresvergleich um 34 %, getrieben von nach Unternehmensangaben „robuster KI-Nachfrage“.

Wichtige Punkte aus diesem Segment:

  • KI-Umsätze: Produktumsätze im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz wachsen seit neun Quartalen in Folge im dreistelligen Prozentbereich.
  • Marktposition: Alibaba Cloud kommt auf einen Marktanteil von 35,8 % im chinesischen KI-Cloud-Markt und bleibt damit klarer Branchenführer.
  • Neue Initiativen: Das Unternehmen bereitet ein tokenisiertes globales Zahlungsnetzwerk vor, das auf Technologie von JPMorgan basiert und B2B-Transaktionen beschleunigen soll.

Damit entsteht innerhalb des Konzerns ein stark wachsender Technologieblock, der perspektivisch einen größeren Teil der Profitabilität beitragen könnte – vorausgesetzt, das Wachstum lässt sich mit vernünftigen Margen halten.

Geteilte Signale von Investoren

Auf institutioneller Seite spiegelt sich die Unsicherheit über den eingeschlagenen Kurs. Oak Harvest Investment Services reduzierte seine Alibaba-Position im dritten Quartal um 26,8 % und trennte sich von mehr als 11.000 Aktien. Gleichzeitig weisen Brokerdaten auf eine Einstufung als „Moderate Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von rund 194 US-Dollar hin, was ausgehend vom im Quelltext genannten Niveau einen spürbaren Aufwärtsspielraum andeutet.

An der Börse steht der Titel kurzfristig dennoch unter Druck: In den vergangenen sieben Tagen verlor die Aktie rund 15 %, liegt aber auf Sicht von zwölf Monaten weiterhin deutlich im Plus. Auffällig ist der Relative-Stärke-Index von 29,4 Punkten, der technisch auf einen deutlich überverkauften Zustand hindeutet.

Ausblick: Kostendisziplin entscheidet

Die weitere Entwicklung der Alibaba-Aktie hängt maßgeblich davon ab, ob es dem Management 2026 gelingt, die Investitionsoffensive zu normalisieren, ohne die strategischen Projekte abzuwürgen. Die Mischung aus hohen Subventionen im Handel, massivem Infrastrukturaufbau und stark wachsender KI- und Cloud-Sparte schafft zwar einen breiten Burggraben, kostet aber derzeit freien Cashflow und drückt die Gewinnkennzahlen.

Solange das „10-Billion Subsidy“-Programm die Margen belastet und der Free Cashflow im Minus bleibt, dürfte der Markt von Alibaba einen klaren Nachweis verlangen, dass das Umsatzwachstum wieder in steigende Erträge umschlagen kann. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob vor allem Cloud und KI stark genug sind, um die aktuellen Profitabilitätseinbußen schrittweise zu kompensieren.

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