Allianz Aktie: Manager im Visier

Die Haftungskosten für Führungskräfte steigen durch Cyberkriminalität und Regulierung stark an. In den USA liegen Vergleichskosten bei 56 Mio. Dollar, in Deutschland nehmen Innenhaftungsfälle zu.

Die Kernpunkte:
  • D&O-Vergleichskosten in USA um 27 Prozent gestiegen
  • Deutschland verzeichnet mehr Innenhaftungsfälle
  • Deckungssummen bis zu 300 Millionen Euro nötig
  • Rückversicherung erwartet stabile Prämien

Die Allianz schlägt Alarm: Das Klagerisiko für Top-Manager steigt rasant. Cyberkriminalität, verschärfte Regulierung und KI-Verbreitung treiben die Haftungskosten in die Höhe. Eine neue Analyse von Allianz Commercial zeigt: Die Managerhaftpflicht entwickelt sich zum teuren Risiko – für Versicherer und Versicherte gleichermaßen.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. In den USA schossen die durchschnittlichen Vergleichskosten bei D&O-Fällen (Directors and Officers) um 27 Prozent auf 56 Millionen Dollar hoch. Das sind umgerechnet rund 48 Millionen Euro pro Fall. Kein Wunder, dass einige Versicherer dem Geschäft bereits den Rücken gekehrt haben.

Deutschland: Gefahr lauert im eigenen Haus

Hierzulande läuft es anders, aber nicht unbedingt besser. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft registrierte 2024 insgesamt 2.500 D&O-Fälle – ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2023. Die durchschnittlichen Schadenskosten kletterten um knapp 14 Prozent auf über 115.000 Euro.

Die Besonderheit in Deutschland: Die Bedrohung kommt meist von innen. “Die meisten Fälle sind Innenhaftungsschäden”, erklärt Alfred Mora, zuständig für das deutsche D&O-Geschäft bei Allianz Commercial. “Die Vorstände werden vom Aufsichtsrat in Anspruch genommen.” Eine deutsche Spezialität, denn die Kontrolleure sind gesetzlich verpflichtet, Haftungsansprüche zu prüfen, sobald etwas schiefläuft.

Die Anwaltskosten und die Verfahrensdauer treiben die Ausgaben schnell in astronomische Höhen – unabhängig davon, ob die Vorwürfe berechtigt sind oder nicht.

Bis zu 300 Millionen Euro Deckung nötig

Die Konsequenz: Versicherer haben ihre Deckungssummen reduziert. Standard sind heute 15 Millionen Euro. Bei Großkonzernen reicht das längst nicht mehr. Hier bilden mehrere Versicherer Konsortien, um Deckungen von 100, 200 oder sogar 300 Millionen Euro zu stemmen.

“Hinter jeder neuen Regelung steckt ein Haftungsrisiko”, bringt es Mora auf den Punkt. Die zunehmende Regulierung verschärft die Lage zusätzlich.

Rückversicherung: Stabile Prämien erwartet

Etwas Entlastung könnte paradoxerweise aus einer anderen Ecke kommen. Für die Erneuerungsrunden in der Schaden-Rückversicherung rechnet die Branche mit stabilen oder fallenden Prämien. Der Grund: Die diesjährige Wirbelsturmsaison verlief glimpflich. Nach Berechnungen der Münchner Rück beliefen sich die Gesamtschäden auf nur 22 Milliarden Dollar – gut ein Fünftel des zehnjährigen Durchschnitts.

Die USA und Japan blieben weitgehend verschont. Lediglich Hurrikan “Melissa” richtete Ende Oktober in Jamaika schwere Verwüstungen an und verursachte Schäden von knapp zehn Milliarden Dollar. Das dürfte die Verhandlungen für Rückversicherer wie die Allianz erschweren.

Doch Munich Re-Vorstand Thomas Blunck warnt: “Das war Zufall. Das Risiko bleibt und wird nicht kleiner, im Gegenteil.” Die hohen Meerwassertemperaturen begünstigen weiterhin schwere Wirbelstürme.

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