Alphabet Aktie: Doppelter Druck

Alphabet verzeichnet starke Quartalszahlen und KI-Erfolge, sieht sich jedoch mit neuen regulatorischen Auflagen in Mexiko und Australien konfrontiert.

Die Kernpunkte:
  • Starke Quartalszahlen übertreffen Erwartungen deutlich
  • Regulatorische Auflagen in Mexiko und Australien treffen Kerngeschäft
  • Analysten bleiben optimistisch und setzen hohe Kursziele
  • Insider verkaufen Aktien trotz positiver Marktentwicklung

Alphabet glänzt mit starken Zahlen und einem beeindruckenden Kursjahr – doch gleichzeitig wächst der Gegenwind von Regulierern. Neue Auflagen in Mexiko und Australien treffen direkt das Kerngeschäft mit Suche, Browser und KI-Assistenten. Parallel setzen Analysten mit hohen Kurszielen weiter auf die AI-Story des Konzerns. Wie passt dieser Mix aus Wachstumsfantasie und Regulierung zusammen?

Analysten bleiben optimistisch

GF Securities hat die Beobachtung von Alphabet neu aufgenommen und mit einem „Buy“-Rating sowie einem Kursziel von rund 397 US-Dollar gestartet. Ausgehend von Kursen etwas über 310 US-Dollar signalisiert das ein deutliches Aufwärtspotenzial.

Auch das breitere Analystenbild bleibt freundlich: Rund 84 % von 76 Analysen empfehlen derzeit den Kauf. Die durchschnittlichen Kursziele großer Häuser liegen zwar näher am aktuellen Niveau um 313–315 US-Dollar, doch neue, höhere Zielmarken – etwa die 397 US-Dollar von GF Securities oder 350 US-Dollar von TD Cowen – untermauern die Erwartung, dass Alphabet weiter von seiner KI-Ausrichtung profitieren kann.

Der Markt hat bereits viel vorweggenommen: Die Aktie liegt seit Jahresbeginn fast 70 % im Plus und notiert aktuell bei 313,56 US-Dollar nur minimal unter ihrem 52‑Wochen-Hoch bei 314,35 US-Dollar.

Insiderverkäufe und Umschichtungen

Trotz dieses Optimismus zeigt der Blick ins Aktionariat ein differenzierteres Bild. CEO Sundar Pichai hat jüngst 32.500 Aktien verkauft. Insgesamt haben Insider in den letzten 90 Tagen rund 208.000 Alphabet-Papiere im Wert von über 58 Millionen US-Dollar veräußert.

Auch institutionelle Investoren justieren ihre Positionen:

  • Scratch Capital LLC ist im dritten Quartal neu eingestiegen und hat 2.265 Aktien erworben.
  • Albert D Mason Inc. hat ebenfalls eine neue Position im Umfang von rund 427.000 US-Dollar aufgebaut.
  • Hanson & Doremus Investment Management hat seinen Bestand um 6,1 % reduziert.
  • Value Partners Investments Inc. führt Alphabet weiterhin als drittgrößte Position im Portfolio.

Das Bild: Die grundlegende Überzeugung vieler Institutioneller bleibt bestehen, gleichzeitig nutzen einige Investoren das starke Kursjahr, um Gewinne mitzunehmen.

Regulierung: Druck aus Mexiko und Australien

Auf der regulatorischen Seite verdichten sich die Herausforderungen. Am 30. Dezember wurde bekannt, dass Mexiko Alphabet dazu zwingt, bestimmte Beschränkungen rund um das Android-Betriebssystem aufzugeben. Konkret untersagen die Behörden exklusive Verträge für die Google-Suche, den Chrome-Browser und den KI-Assistenten Gemini. Alphabet muss sein Ökosystem in Mexiko stärker für Wettbewerber öffnen – ein direkter Eingriff in bisherige Standard-Setzungen auf Android-Geräten.

Nur wenige Tage zuvor, am 27. Dezember, sind in Australien neue Altersverifizierungsregeln für Suchmaschinen in Kraft getreten. Anbieter müssen strenge Identitätsprüfungen vornehmen, etwa über Gesichtserkennung oder das Hochladen von Ausweisdokumenten. Das erhöht den Compliance-Aufwand und könnte die Nutzung und Monetarisierung in bestimmten Segmenten verändern, etwa bei sensiblen Inhalten oder jüngeren Nutzern.

Diese Maßnahmen zeigen: Während Alphabet global wächst, nimmt der regulatorische Druck auf Such- und KI-Dienste parallel zu – mit potenziellen Folgen für Marktanteile und Werbeerlöse in einzelnen Regionen.

AI-Offensive stützt Wachstum

Operativ zahlt sich Alphabets Fokus auf KI-Infrastruktur bislang aus. Um den enormen Energiebedarf der eigenen Rechenzentren und AI-Workloads abzusichern, hat das Unternehmen den Ökostrom-Entwickler Intersect Power für 4,75 Milliarden US-Dollar übernommen. Ziel ist es, den Ausbau von Datenzentren und KI-Modellen mit langfristig planbarer Stromversorgung zu hinterlegen.

Die jüngsten Quartalszahlen stützen diese Strategie: Im dritten Quartal legte der Gewinn je Aktie auf 2,87 US-Dollar zu und übertraf damit die Markterwartung von 2,29 US-Dollar klar. Der Umsatz kletterte auf 102,35 Milliarden US-Dollar. Besonders stark zeigte sich Google Cloud mit einem Wachstum von 34 %. Die intensiven Investitionen in eigene Tensor Processing Units (TPUs) und die Gemini-Modellfamilie spiegeln sich damit direkt in steigenden Cloud-Erlösen wider.

Bewertungsseitig zahlt der Markt für diese Dynamik einen Aufschlag: Das KGV liegt bei rund 30,9 – ein Niveau, das hohe weitere Wachstumsraten impliziert.

Bewertung und Fazit

Fundamental präsentiert sich Alphabet mit kräftigem Gewinn- und Umsatzwachstum, einer starken Cloud-Sparte und klarer strategischer Ausrichtung auf KI. Die Aktie handelt nahe ihrem Jahreshoch, mit einer 12‑Monats-Performance von über 70 % und einem Abstand von gut 61 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Zeichen ausgeprägter Stärke, aber auch ambitionierter Erwartungen.

Gleichzeitig machen die Eingriffe in Mexiko und die neuen Vorgaben in Australien deutlich, dass regulatorische Risiken beim aktuellen Bewertungsniveau nicht ignoriert werden können. Für die kommenden Quartale wird entscheidend sein, ob Alphabet das hohe Wachstumstempo in Cloud und KI halten kann, ohne dass verschärfte Regulierungen die Ertragsbasis in wichtigen Märkten spürbar belasten.

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