Alphabet Aktie: EU-Strafe droht
Google sieht sich mit einer drohenden milliardenschweren EU-Geldstrafe und Vorwürfen von Disney konfrontiert. Analysten bleiben trotz der Belastungen optimistisch und heben Kursziele an.
- EU bereitet mögliche Milliardenstrafe gegen Google vor
- Disney wirft Urheberrechtsverletzungen durch KI-Training vor
- Analysten erhöhen Kursziel trotz regulatorischer Risiken
- Cloud-Geschäft bleibt starker Wachstumstreiber für Alphabet
Google steht unter Beschuss: Die EU-Wettbewerbshüter bereiten offenbar eine saftige Geldstrafe vor, Disney wirft dem Konzern Urheberrechtsverletzungen im großen Stil vor – und die Aktie geriet am Donnerstag deutlich unter Druck. Trotz der Belastungen bleiben Analysten optimistisch und heben ihre Kursziele an.
Regulierungsdruck nimmt zu
Der Hauptgrund für den Kursrutsch am Donnerstag: Berichte über eine bevorstehende EU-Strafe gegen Google wegen Verstößen gegen das Gesetz über digitale Märkte (DMA). Konkret geht es um den Vorwurf, dass Google die eigenen Dienste gegenüber Wettbewerbern bevorzugt. Das Brisante: Die Strafen können bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen – bei einem Umsatz von knapp 400 Milliarden Dollar eine potenziell massive Belastung.
Zusätzlich verschärfte sich die Lage durch einen Konflikt mit Disney. Der Unterhaltungsriese wirft Google vor, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Genehmigung zum Training seiner KI-Systeme genutzt zu haben, und verschickte eine förmliche Unterlassungsaufforderung. Der Vorgang zeigt exemplarisch, wie die KI-Ambitionen der Tech-Konzerne zunehmend mit den Rechten etablierter Medienunternehmen kollidieren.
Analysten sehen Kaufgelegenheit
Trotz der rechtlichen und regulatorischen Risiken bleibt die Wall Street weitgehend konstruktiv. Piper Sandler-Analyst Thomas Champion erhöhte am Donnerstag sein Kursziel von 330 auf 365 Dollar und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Als Hauptargument nennt die Bank das Potenzial des Gemini-Modells, die KI-Reichweite des Konzerns deutlich zu beschleunigen.
Parallel dazu treibt Alphabet die technologische Entwicklung voran: Am Mittwoch stellte das Unternehmen eine aktualisierte Version seines “Deep Research Agent” vor, der auf dem Gemini 3 Pro Modell basiert und bei wichtigen KI-Benchmarks starke Ergebnisse erzielt.
Ausblick
Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob sich die regulatorischen Bedenken konkretisieren. Die Höhe einer möglichen EU-Strafe könnte kurzfristig auf den Gewinn je Aktie durchschlagen. Gleichzeitig bleibt das Cloud-Geschäft mit 34 Prozent Wachstum im letzten Quartal ein stabiler Wachstumstreiber. Mit einem Analystenkursziel von 365 Dollar und einer Erholung im vorbörslichen Handel am Freitag auf rund 313,50 Dollar steht die Frage im Raum, ob institutionelle Investoren die Schwäche als Einstiegschance nutzen. Die für 2026 geplante Werbeintegration in Gemini bleibt ein langfristiger Umsatzhebel.
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