Alphabet Aktie: Jährliche Verhandlungen
Ein US-Gericht verpflichtet Google, seine milliardenschweren Standard-Suchmaschinen-Verträge jährlich neu zu verhandeln. Dies betrifft auch die Partnerschaft mit Apple und öffnet Konkurrenten neue Chancen.

- Gerichtsbeschluss limitiert Vertragslaufzeiten auf ein Jahr
- Apple-Partnerschaft muss nun jährlich neu ausgehandelt werden
- Alphabet meldet Rekordumsatz und starkes KI-Wachstum
- Konkurrenz erhält Zugang zu vormals blockierten Märkten
Google muss künftig jedes Jahr neu um seine lukrativen Standard-Suchmaschinen-Verträge kämpfen. US-Bezirksrichter Amit Mehta hat am Freitag die finale Anordnung im Kartellverfahren erlassen – mit weitreichenden Folgen für das Geschäftsmodell des Konzerns.
Die neue Realität für Google
Das Urteil trifft den Kern von Googles Marktdominanz: Alle Verträge über Standard-Suchmaschinen und KI-Anwendungen dürfen maximal ein Jahr laufen. Bisher sicherte sich Google durch mehrjährige Vereinbarungen die Vormachtstellung auf Milliarden Geräten weltweit.
Besonders betroffen ist die milliardenschwere Partnerschaft mit Apple. Google zahlt jährlich hohe Summen, um Standard-Suchmaschine auf iPhones, Macs und iPads zu bleiben. Diese Vereinbarung muss nun Jahr für Jahr neu ausgehandelt werden. Das Gleiche gilt für Verträge mit Samsung und anderen Herstellern.
Richter Mehta dehnte die Auflage explizit auf generative KI aus – ein Zeichen dafür, dass Regulierer den sich schnell wandelnden Markt im Blick haben.
Konkurrenz wittert ihre Chance
Das Timing könnte für KI-Wettbewerber kaum besser sein. OpenAI hat kürzlich Atlas gelauncht, einen ChatGPT-basierten Browser. Perplexity AI entwickelt mit Comet eine Alternative, Microsoft integriert Copilot in Edge, Opera setzt auf den KI-Assistenten Aria.
Was bisher Jahre im Voraus blockiert war, steht nun jährlich zur Disposition. Für schnell wachsende KI-Unternehmen öffnet sich damit ein Zeitfenster, das es so noch nicht gab.
Alphabet bleibt auf Wachstumskurs
Trotz regulatorischer Hürden läuft das operative Geschäft rund. Im dritten Quartal 2025 knackte Alphabet erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Marke beim Umsatz – ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Google Cloud wuchs um 34 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar.
Der Gewinn je Aktie kletterte um 35 Prozent auf 2,87 Dollar. Gleichzeitig erhöhte der Konzern seine Investitionen in KI-Infrastruktur und hob die Capex-Prognose für 2025 auf 91 bis 93 Milliarden Dollar an.
KI-Offensive geht weiter
Am 18. November 2025 stellte CEO Sundar Pichai Gemini 3 vor – laut eigener Aussage das intelligenteste Modell, das Google je entwickelt hat. Erstmals integrierte der Konzern ein neues KI-Modell vom ersten Tag an in die Suchmaschine.
Analysten bleiben optimistisch. Pivotal Research Group hob das Kursziel auf 400 Dollar an und verwies auf die starke Dynamik bei Gemini und dem TPU-Geschäft (Tensor Processing Units). Morgan Stanleys Halbleiter-Analyst für Asien rechnet damit, dass Google 2027 rund fünf Millionen TPUs kaufen wird – 67 Prozent mehr als bisher erwartet.
Berufung und weitere Verfahren
Google hat bereits angekündigt, gegen das Monopol-Urteil in Berufung zu gehen. Das Verfahren dürfte Jahre dauern. Parallel läuft ein weiteres Kartellverfahren zur Werbe-Technologie, bei dem das US-Justizministerium im April 2025 einen Teilerfolg erzielte.
Immerhin: Die härtesten Forderungen der Regulierer – eine Zwangsabspaltung des Chrome-Browsers – lehnte Richter Mehta im September ab. Stattdessen muss Google bestimmte Suchdaten mit Wettbewerbern teilen, nicht aber die zugrundeliegenden Algorithmen.
Am 15. Dezember zahlt Alphabet eine Quartalsdividende von 0,21 Dollar je Aktie an Aktionäre, die am 8. Dezember im Register stehen. Die Quartalszahlen für das vierte Quartal 2025 werden Ende Januar 2026 erwartet.
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