Alphabet: Die Google-Mutter mit einem überraschenden Statement

Als Alphabet gestern seinen Gewinn für das erste Quartal 2020 bekannt gab, erwartete der Markt das Schlimmste. Was jedoch aufgetischt wurde, waren zahlreiche Hinweise und Zusicherungen darauf, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus möglicherweise gar nicht so schlimm sind wie befürchtet wurde. Ergebnis: Die Aktie der Google-Mutter schnellte nachbörslich um 10% nach oben. Was ist dran und lohnt noch immer der Einstieg?

Zuerst die Eckdaten in Kürze: Alphabet meldete am Dienstag einen Gewinn von 9,87 Dollar je Aktie und einen Umsatz von 41,16 Mrd. Dollar, ergo ein Gewinnverlust und ein Umsatzrückgang. Erwartet worden war ein Umsatzwachstum von 13% gegenüber dem Vorjahr. Doch schon während der Bekanntgabe der Zahlen, welches im Rahmen einer Q&A Telco erfolgte, fing die Aktie schon an zu steigen. Denn obwohl die Aussichten alles andere als rosig waren, gelang es dem Management, eine ganze Reihe von positiven Meldungen bekanntzugeben.

Keine Verschlechterung?

Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat gab zwar zu, dass die Werbeeinnahmen im März „abrupt“ zurückgegangen waren, verdeutlichte aber auch, dass sich die Lage im April nicht verschlechtern würde. Basierend auf internen Schätzungen von Ende März bis letzte Woche für den Geschäftsbereich „Search“ konnte Alphabet keine weitere Verschlechterung der Umsatzrückgänge zum Vergleichsmonat 2019 feststellen.

Im Gegenteil: Es gibt Hinweise darauf, dass die User angefangen haben, wieder zu alten eCommerce-Gewohnheiten zurückzukehren. Auch die YouTube Direct-Response-Anzeigen blieben während des gesamten Quartals robust. Die Werbeeinnahmen von YouTube beliefen sich auf 4,04 Mrd. Dollar und lagen damit um 33% über dem Vorjahreswert. Laut Execs hielt das starke Umsatzwachstum bei YouTube bis Mitte März an, als das Coronavirus offiziell zu einer globalen Pandemie erklärt wurde.

Alphabet gewinnt über Google neue User

Alphabet stellte jedoch eine Aufteilung der Leistung zwischen Markenwerbung und Direktwerbung fest (was die Zuschauer dazu anregen soll, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, z. B. eine Website zu besuchen oder einen Kauf zu tätigen). Während sich die Markenwerbung verlangsamte, verzeichneten Direct-Response-Anzeigen während des gesamten Quartals ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Dahinter steckt die Erkenntnis, dass der Lockdown die Menschen offensichtlich dazu bringt, sich noch mehr auf ihre Google-Dienste zu verlassen, da die Einschränkungen des Aufenthalts zu Hause zu einem veränderten Verhalten führen. Beispiel: Die Anzahl der Android-App-Downloads stieg von Februar bis März um 30%, und die persönliche YouTube-Wiedergabezeit verlängerte sich um das Doppelte. Allein die Tatsache, dass 100 Millionen Schüler und Pädagogen jetzt Google Classroom nutzen, was der doppelten Zahl seit Anfang März entspricht, wird dazu führen, dass Millionen von neuen treuen Google-Usern entstanden sind.

Und noch etwas: Alphabet gibt sich zuversichtlich, dass auch die Suche- bzw. die Werbeeinnahmen sich schnell erholen werden. Wie die Rezession von 2008 gezeigt hat, sollten sich die Werbeausgaben in dem Moment schnell erholen, wenn die Wirtschaft aus dem Tal klettert. Das dürfte ab Mai der Fall sein.

Interessant zum Schluss: Alphabet-Finanzchefin Porat merkte auch an, dass die Aktienrückkäufe des Unternehmens wie geplant fortgesetzt würden.

Aktie bleibt aussichtsreich

Fazit: Alphabet wird gestärkt aus der Krise kommen, so viel steht fest. Ein geändertes Userverhalten, stabile Kostenstrukturen und die Zuversicht, dass Werbung auch nach Corona stattfinden wird, lassen das Management entspannt auftreten. In 1-2 Jahren werden sich Anleger sehnsüchtig an das aktuelle Kursniveau zurückerinnern.

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