Amazon Aktie: Das war wohl nichts!
Amazon übertrifft Gewinnerwartungen, doch die schwächelnde Cloud-Sparte AWS und hohe Investitionen belasten die Aktie. Analysten zeigen sich enttäuscht.

- AWS-Wachstum deutlich hinter Konkurrenz
- Milliardeninvestitionen in Rechenzentren
- Ungewissheit durch Trumps Zollpolitik
- Aktie verliert über 8 Prozent
Die Ernüchterung ist groß. Während sich Anleger noch über die starken Zahlen von Meta und Microsoft freuten, kam Amazon mit einem eiskalten Realitätscheck um die Ecke. Trotz solider Quartalszahlen rauschte die Aktie am Freitag um über 8 Prozent ins Minus. Der Grund: Die Cloud-Sparte AWS schwächelt ausgerechnet dann, wenn alle auf den KI-Boom setzen.
Zahlen gut, Stimmung mies
Die nackten Fakten sprechen eigentlich für Amazon. Der Gewinn je Aktie sprang von 1,26 auf 1,68 Dollar – deutlich mehr als die prognostizierten 1,33 Dollar. Der Umsatz kletterte auf 167,7 Milliarden Dollar, womit die Erwartungen von 162,18 Milliarden klar übertroffen wurden. Insgesamt verdiente der Konzern 18,2 Milliarden Dollar, ein Plus von über einem Drittel.
Doch die Börse ist ein unbarmherziger Richter. Was zählt, ist nicht nur das Was, sondern vor allem das Wie schnell.
AWS hinkt der Konkurrenz hinterher
Das Problem liegt bei der Cash-Cow AWS. Die Cloud-Sparte wuchs im vergangenen Quartal nur um 17,5 Prozent – gerade mal im Schnitt der Markterwartungen. Zum Vergleich: Microsofts Azure-Plattform legte um satte 39 Prozent zu, Googles Cloud-Geschäft um fast 32 Prozent. In einem Markt, wo jeder auf KI-Dienste setzt, wirkt Amazon plötzlich wie ein lahmer Gaul.
Besonders bitter: Amazon pumpt Unsummen in den Ausbau seiner Rechenzentren. Allein im zweiten Quartal flossen über 31 Milliarden Dollar in Kapitalinvestitionen. Finanzchef Brian Olsavsky kündigte an, dass es im zweiten Halbjahr im ähnlichen Tempo weitergehen soll. Die Frage, die sich Investoren stellen: Wann rechnen sich diese Milliarden-Investitionen endlich?
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor
Zusätzlich drückt die Ungewissheit über Trumps Zollpolitik auf die Stimmung. CEO Andy Jassy räumte ein, dass noch unklar sei, wer die höheren Kosten der Importzölle tragen werde. Viele Artikel auf Amazons Plattform kommen aus dem Ausland und sind von den Zöllen betroffen. Bisher habe man zwar keinen Nachfragerückgang gespürt, doch das könnte sich ändern.
Die Prognose für das laufende Quartal sorgte für zusätzliche Ernüchterung. Beim operativen Ergebnis stellte Amazon eine Spanne von 15,5 bis 20,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Am unteren Ende liegt das deutlich unter den Analystenschätzungen von 19,4 Milliarden Dollar.
Hoffnung auf bessere Zeiten?
Amazon-Chef Jassy konterte die Kritik mit dem Argument, die Branche stehe bei Künstlicher Intelligenz erst am Anfang. Man wolle Kunden mit niedrigeren Betriebskosten für KI-Software anlocken und könne die Kapazitäten immer noch nicht schnell genug ausbauen, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.
Doch die Anleger kaufen diese Geschichte vorerst nicht ab. Mit einem Minus von 8,27 Prozent auf 214,75 Dollar macht die Amazon-Aktie deutlich, dass gute Zahlen in einem heißen Marktumfeld längst nicht mehr reichen.
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