Amazon Aktie: Gerichtsurteil überschattet Rekord-Umsatz

Münchner Gericht verurteilt Amazons Preiswerbung, während der Prime Day einen Umsatzrekord verzeichnet. Der Konzern kündigt Berufung an.

Die Kernpunkte:
  • Rabattwerbung bei Prime Days als rechtswidrig eingestuft
  • Umsatzrekord von 24,1 Milliarden Dollar erzielt
  • Amazon will gegen Urteil in Berufung gehen
  • Aktie zeigt sich unbeeindruckt von den Entwicklungen

Das Münchener Landgericht hat Amazon einen empfindlichen Dämpfer verpasst. Die Richter erklärten die Preiswerbung bei den Prime Deal Days in drei Fällen für rechtswidrig – ein Urteil, das den Onlineriesen bei wiederholten Verstößen bis zu 250.000 Euro kosten könnte.

Der Kern des Problems: Amazon hatte Rabatte nicht korrekt ausgewiesen. Bei kabellosen Kopfhörern warb der Konzern mit 19 Prozent Nachlass, bezog sich dabei aber auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers statt auf eigene Preise. In anderen Fällen nutzte Amazon fragwürdige Vergleichspreise wie einen "Kundendurchschnittspreis".

Neue Spielregeln für Rabatt-Werbung

Das Gericht machte unmissverständlich klar: Rabatte müssen sich immer auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage beziehen. Diese Regelung hatte bereits der Europäische Gerichtshof in einer Grundsatzentscheidung gegen Aldi Süd bestätigt.

Die Münchener Richter gingen hart ins Gericht mit Amazons Praxis: "Der Durchschnittsverbraucher erwartet bei Prime Deal Days besonders günstige Preise im Vergleich zu den vorherigen Angeboten." Amazon habe wesentliche Informationen vorenthalten und damit unlautere Werbung betrieben.

Konzern kämpft gegen Urteil

Amazon zeigt sich wenig beeindruckt und will in Berufung gehen. Eine Sprecherin betonte, die Regelung sei "mehrdeutig und bedürfe rechtlicher Klärung". Das Unternehmen beharrt darauf, klare Preisinformationen zu liefern und sich an Branchenstandards zu halten.

Rekord-Prime-Day trotz Rechtsstreit

Während die Juristen streiten, laufen die Geschäfte prächtig. Der diesjährige Prime Day spülte beeindruckende 24,1 Milliarden Dollar in die Kassen – ein Anstieg von 30,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings war das Event auch von zwei auf vier Tage verlängert worden.

Besonders stark wuchsen die Umsätze bei Haushaltsgeräten mit 112 Prozent, Bürobedarf mit 105 Prozent und Elektronik mit 95 Prozent. KI-gestützte Verkaufskanäle verzeichneten einen Traffic-Sprung von 3.300 Prozent, während Influencer für knapp 20 Prozent aller Online-Verkäufe verantwortlich waren.

Die Aktie zeigte sich von beiden Nachrichten unbeeindruckt und notierte bei 225,69 Dollar mit einem leichten Plus von 0,3 Prozent.

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