Amazon Aktie: Institutionelle setzen auf KI

Große Vermögensverwalter stocken ihre Amazon-Positionen deutlich auf, während Insider Aktien verkaufen. Gleichzeitig definiert AWS seine KI-Strategie neu und Spekulationen über ein OpenAI-Investment kursieren.

Die Kernpunkte:
  • Institutionelle Investoren erhöhen Beteiligungen massiv
  • AWS-CEO kritisiert eigene Innovationskultur und setzt auf KI
  • Unternehmensinsider verkaufen Aktien im Millionenwert
  • Spekulationen über mögliches Investment in OpenAI

Amazon steht an einem spannenden Punkt zwischen strategischem Umbau, KI-Fantasie und gemischten Signalen aus dem Management. Große Vermögensverwalter stocken ihre Positionen deutlich auf, während Insider eher auf der Verkäuferseite stehen. Gleichzeitig definiert die AWS-Spitze die technologische Richtung neu – mit klarem Fokus auf künstliche Intelligenz. Wie passt dieses Bild zusammen?

Große Adressen kaufen zu

Neue Meldeunterlagen zum dritten Quartal zeigen: Institutionelle Investoren haben Amazon massiv in ihren Portfolios umgeschichtet.

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Besonders auffällig ist Threadgill Financial LLC. Das Haus erhöhte seine Beteiligung um 33,1 % und hält nun 65.221 Aktien im Wert von rund 14,32 Mio. US-Dollar. KFG Wealth Management LLC legte noch stärker nach und baute seine Position um 55,8 % aus – ein klares Zeichen, dass diese Adressen Amazon aktuell als Kerninvestment sehen.

Auch andere Vermögensverwalter haben ihre Engagements ausgebaut:

  • Woodstock Corp: Erhöhung um 7,2 % auf 36.202 Aktien (Marktwert: 7,95 Mio. US-Dollar)
  • ST Germain D J Co. Inc.: Plus 3,8 % auf 154.407 Aktien (Marktwert: 33,90 Mio. US-Dollar)

Ganz einheitlich ist das Bild aber nicht. Thurston Springer Miller Herd & Titak Inc. hat seine Position nahezu vollständig abgebaut und die Beteiligung um 96,8 % reduziert. Lynch & Associates IN strich ihr Engagement um 11,6 % und trennte sich von 2.613 Aktien. Der Markt sieht damit eine klare Verschiebung: Einige Investoren nehmen Gewinne mit oder ziehen Kapital ab, andere nutzen dieselbe Phase zum Aufstocken.

AWS: Kulturkritik und KI-Neuausrichtung

Abseits der Kapitalströme rückt die Strategie von Amazon Web Services (AWS) in den Fokus. Matt Garman, CEO von AWS, hat am 20. Dezember 2025 ungewöhnlich deutliche Worte zur eigenen Innovationskultur gefunden. Amazon sei „besonders schlecht“ darin, als „Fast Follower“ aufzutreten – also erfolgreiche Produkte von Wettbewerbern einfach zu kopieren.

Stattdessen müsse AWS verstärkt daran arbeiten, Kundenprobleme von Grund auf zu lösen, anstatt nur auf bestehende Lösungen zu reagieren. Diese Selbstkritik fällt in eine Phase, in der Amazon seine gesamte KI-Organisation neu aufstellt, um gegenüber Microsoft und Google im Cloud- und KI-Wettbewerb Boden gutzumachen.

Operativ liefert AWS weiterhin stark: Die Cloud-Sparte erzielte zuletzt 33 Mrd. US-Dollar Umsatz im Quartal, ein Plus von 20 % im Jahresvergleich. Die Kombination aus hoher Wachstumsdynamik und einer klar formulierten strategischen Neuausrichtung im KI-Bereich ist einer der zentralen Gründe, warum viele Profianleger nachlegen.

Insider verkaufen – trotz KI-Fantasie

Parallel zu den Käufen institutioneller Investoren stehen Unternehmensinsider auf der Verkaufsseite. In den vergangenen 90 Tagen wurden insgesamt 82.234 Aktien im Wert von 19,08 Mio. US-Dollar veräußert. Unter den Verkäufern befinden sich auch AWS-CEO Matthew S. Garman sowie CEO Douglas J. Herrington.

Trotz dieser Transaktionen halten Insider weiterhin 9,7 % der ausstehenden Aktien. Der Einfluss des Managements auf die Aktionärsstruktur bleibt damit substanziell. In Kombination mit den aggressiven Zukäufen mancher Vermögensverwalter ergibt sich ein gemischtes Bild: Wer tief im Unternehmen steckt, realisiert zumindest teilweise Buchgewinne, während große Adressen die aktuelle Bewertung als Einstiegs- oder Aufstockungsgelegenheit werten.

KI-Spekulationen und Bewertung

Zusätzlichen Rückenwind für die Story liefern aktuelle Marktspekulationen. Berichten zufolge prüft Amazon ein mögliches strategisches Investment von bis zu 10 Mrd. US-Dollar in OpenAI. Eine solche Beteiligung würde die Rolle des Konzerns im KI-Ökosystem deutlich stärken und könnte neue Anwendungen für AWS und den E-Commerce-Kern schaffen.

Zudem wird der Start von „Amazon Now“ für ultraschnelle Lieferungen als weiterer Wachstumstreiber gesehen. Beides zusammen dient Analysten derzeit als Argumentationsbasis für ambitionierte Szenarien, in denen KI-Services und Logistik-Innovationen die nächste Wachstumsphase tragen.

Rein markttechnisch bewegt sich die Aktie aktuell in einer Konsolidierungszone. Der Schlusskurs vom Freitag lag bei 194,20 Euro; seit Jahresanfang ergibt sich damit ein Rückgang von 9,51 %, während der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei rund 17 % liegt. Kurzfristig spiegeln diese Werte eher eine Atempause nach einem starken Vorjahr als eine fundamentale Trendwende wider.

Analystenkonsens und Ausblick

Die Analystenseite bewertet die Lage insgesamt konstruktiv. Der Konsens für die Amazon-Aktie liegt bei „Moderate Buy“. Das durchschnittliche Kursziel von 295,50 US-Dollar signalisiert ausgehend vom aktuellen US-Kursniveau deutliches Aufwärtspotenzial. Die Marktkapitalisierung von rund 2,43 Billionen US-Dollar unterstreicht, dass Amazon weiterhin zu den Schwergewichten des globalen Aktienmarkts gehört.

In den kommenden Quartalen wird sich zeigen, ob die massiv erhöhten Positionen institutioneller Investoren durch operative Erfolge im KI- und Cloud-Segment bestätigt werden. Besonders im Fokus stehen dabei die Umsetzung der neuen AWS-Strategie, Fortschritte bei der Neuaufstellung der KI-Sparte und mögliche konkrete Schritte rund um ein OpenAI-Investment. Für die Bewertung der Aktie dürften vor allem die nächsten Quartalszahlen und detailliertere Aussagen zu den neuen KI-Strukturen entscheidend sein.

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