Amazon Aktie: Verliert der E-Commerce-Riese an Schwung?

Amazon verzeichnet Rekordanteil im US-Einzelhandel, doch Konsumverschiebungen dämpfen das Wachstum. AWS-Offensive und Preisanstiege prägen die aktuelle Strategie.

Die Kernpunkte:
  • US-Einzelhandelsanteil auf Rekordhoch von 8,6% gestiegen
  • Konsumausgaben für Dienstleistungen bremsen Wachstum
  • AWS expandiert mit KI-Partnerschaften und Bedrock-Service
  • Durchschnittspreise auf Amazon seit 20 Wochen steigend

Amazon steht vor einem Wendepunkt – während der Konzern im Einzelhandel weiter Marktanteile gewinnt, zeigen sich erste Risse in der sonst so robusten Wachstumsstory. Neue Daten offenbaren, wie sich verändernde Konsumgewohnheiten den Tech-Giganten fordern. Doch wo genau liegt das Problem, und wie reagiert Amazon?

Konsumwandel setzt Amazon unter Druck

Die aktuellen Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigen ein gemischtes Bild: Zwar steigerte Amazon seinen Anteil am US-Einzelhandelsumsatz auf ein Rekordhoch von 8,6%. Gleichzeitig schrumpfte jedoch sein Anteil an den gesamten Konsumausgaben der Amerikaner leicht von 3,4% auf 3,3%. Der Grund? Verbraucher geben immer mehr Geld für Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung und Wohnen aus – Bereiche, in denen Amazon (noch) nicht die gleiche Dominanz besitzt wie im Warenhandel.

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Besonders auffällig: Sowohl Amazon als auch Walmart verzeichneten im ersten Quartal ihr schwächstes Umsatzwachstum seit 2020. Die Zeiten der Pandemie-Booms sind offenbar vorbei, das Wachstum normalisiert sich auf Inflationsniveau. Selbst der unangefochtene Marktführer ist nicht immun gegen diese makroökonomischen Verschiebungen.

Amazon als Gewicht in der Einzelhandelsbranche

Die Bedeutung Amazons für den gesamten Einzelhandelssektor wird besonders deutlich, wenn man die Gewinnentwicklung betrachtet: Die bereits berichteten Unternehmen des S&P 500 Retail Index verzeichneten im ersten Quartal ein Gewinnplus von 11,2%. Doch ohne Amazon schrumpften die Gewinne um 5,0% – eine gewaltige Diskrepanz, die den überproportionalen Einfluss des Tech-Konzerns unterstreicht.

Auch die Prognosen für das Gesamtjahr zeigen dieses Muster: Während für den Einzelhandel ein Gewinnwachstum von 4,1% erwartet wird, wäre es ohne Amazon ein Minus von 0,6%. Die Margendruck bleibt eine Herausforderung für die Branche, wobei Amazon selbst weiterhin als Wachstumstreiber fungiert.

Preisanstieg bei Produkten und AWS-Offensive

Im E-Commerce-Bereich zeichnet sich eine interessante Entwicklung ab: Die Durchschnittspreise für Top-Produkte auf Amazon sind seit 20 Wochen in Folge gestiegen und liegen aktuell 2,7% über dem Vorjahresniveau. Experten rechnen mit einer weiteren Beschleunigung dieses Trends.

Gleichzeitig treibt Amazon seine Cloud-Sparte AWS weiter voran. Partnerschaften wie mit YASH Technologies, die nun die AWS Generative AI Competency erreicht hat, unterstreichen die wachsende Bedeutung künstlicher Intelligenz in der AWS-Strategie. Amazon selbst nutzt seinen Bedrock-Service, um KI-Tools für Drittanbieter zu verbessern.

Neben diesen positiven Entwicklungen gibt es jedoch auch Rückschläge: Das gemeinsame Projekt mit Stellantis für eine Auto-Softwareplattform (SmartCockpit) wird eingestellt. Zudem verschärft die indische Regierung die Regulierung für E-Commerce-Plattformen und untersucht sogenannte "Dark Patterns" – trügerische Benutzeroberflächen.

Die Frage bleibt: Kann Amazon seine dominante Position halten, während sich die Konsumlandschaft grundlegend verändert? Die nächsten Quartalszahlen werden hier sicherlich für Klarheit sorgen.

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