Amazon Aktie: Wettbewerbssituation unverändert

Amazon baut Cloud-Dominanz mit milliardenschwerer Investition in Chile aus. AWS verzeichnet starkes Wachstum, doch die Aktie zeigt Schwäche.

Die Kernpunkte:
  • 4 Milliarden US-Dollar für neue AWS-Region in Chile
  • AWS-Umsatz steigt um 17 Prozent im Jahresvergleich
  • Amazon übertrifft Erwartungen bei Umsatz und Marge
  • Aktie verzeichnet Minus von 22 Prozent seit Jahresbeginn

Amazon zündet die nächste Stufe seiner globalen Cloud-Dominanz: Mit einer milliardenschweren Investition in Chile will der Tech-Gigant seine AWS-Sparte (Amazon Web Services) weiter ausbauen und die wachsende Nachfrage in Lateinamerika bedienen. Während die Cloud-Sparte beeindruckende Wachstumszahlen liefert, stellt sich die Frage: Reicht dieser Vorstoß aus, um der Aktie neuen Schwung zu verleihen?

Milliardenschwere Wolke über den Anden

Im Zentrum der aktuellen Nachrichten steht die geplante Errichtung einer neuen AWS-Infrastrukturregion in Chile, die bis Ende 2026 an den Start gehen soll. Amazon nimmt dafür über vier Milliarden US-Dollar in die Hand. Mit diesem Geld sollen Rechenzentren gebaut, angebunden, betrieben und gewartet werden. Ziel ist es, Entwicklern, Start-ups und Unternehmen in Chile schnellere und zuverlässigere Cloud-Dienste direkt aus dem Land anzubieten.

Diese neue Region in Südamerika, genauer gesagt in Chile, wird zunächst drei sogenannte Verfügbarkeitszonen umfassen. Damit erweitert AWS seine beeindruckende globale Präsenz von derzeit 114 Verfügbarkeitszonen in 36 Regionen. Und der Hunger nach Expansion ist noch nicht gestillt: Weitere 16 Verfügbarkeitszonen und fünf zusätzliche Regionen in Neuseeland, Saudi-Arabien, Taiwan sowie eine spezielle europäische Sovereign Cloud sind bereits in Planung. Der Grund für diesen Vorstoß ist die rasant wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten, insbesondere in Lateinamerika.

AWS als Goldesel: Die Zahlen geben die Richtung vor

Dass AWS der entscheidende Wachstumsmotor für Amazon ist, unterstrichen die jüngsten Zahlen zum ersten Quartal. Der Gesamtkonzern konnte hier bei Umsatz und operativem Ergebnis die Erwartungen übertreffen. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um zehn Prozent auf 155,7 Milliarden US-Dollar, die operative Marge verbesserte sich auf starke 11,8 Prozent.

Der wahre Star war jedoch einmal mehr AWS: Die Cloud-Sparte verzeichnete ein Umsatzplus von satten 17 Prozent im Jahresvergleich und erreichte 29,3 Milliarden US-Dollar. Auch die operative Marge von AWS legte zu, unter anderem dank Optimierungen bei der Serverauslastung. Diese robuste Entwicklung zementiert die Rolle von AWS als zentralen Gewinnbringer für Amazon.

Licht und Schatten im Amazon-Universum

Abseits der alles überstrahlenden Cloud-Sparte zeigten auch andere Bereiche Wachstum: Das Nordamerika-Segment legte im ersten Quartal um acht Prozent zu, das internationale Geschäft um fünf Prozent (währungsbereinigt acht Prozent). Zudem kündigte der Konzern eine weitere Vier-Milliarden-Dollar-Investition bis 2026 an, um sein ländliches Zustellnetzwerk in den USA auszubauen. Auch das Werbegeschäft brummt: Hier stiegen die Einnahmen im ersten Quartal um beachtliche 19 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar.

Doch es gibt auch Sand im Getriebe. Unsicherheiten durch mögliche Zölle versucht Amazon mit einem Fokus auf preisgünstige Alltagsartikel zu begegnen. Zudem bleiben regulatorische Bedenken für große Technologiekonzerne ein ständiger Begleiter. Obwohl die operativen Nachrichten, insbesondere aus der AWS-Sparte, vielversprechend klingen, zeigt der Blick auf die Aktienperformance seit Jahresbeginn ein anderes Bild: Ein Minus von über 22 Prozent deutet darauf hin, dass Anleger trotz der Cloud-Fantasie noch zögern oder andere Faktoren stärker gewichten.

Für das laufende zweite Quartal 2025 rechnet Amazon mit einem Nettoumsatz zwischen 159,0 und 164,0 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von sieben bis elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen würde. Das operative Ergebnis soll zwischen 13,0 und 17,5 Milliarden US-Dollar liegen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die beeindruckende Dynamik von AWS ausreicht, um die Aktie nachhaltig anzutreiben.

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