Amazon Aktie: Wichtige Weichenstellung

Amazon verändert seine Lieferkette für KI-Chips und verkürzt die Abschreibungsdauer für Server. Analysten bewerten die strategischen Schritte positiv.

Die Kernpunkte:
  • AWS wechselt Chip-Design-Partner für Trainium-Generationen
  • Abschreibungsdauer für Server wird auf fünf Jahre verkürzt
  • Goldman Sachs bestätigt Kaufeinschätzung für Amazon-Aktie
  • Fokus liegt auf Quartalszahlen Ende Januar 2026

Amazon macht ernst bei der Unabhängigkeit seiner Cloud-Sparte AWS und richtet seine Strategie neu aus. Berichte über einen bedeutenden Wechsel in der Lieferkette für KI-Chips sorgen für Aufsehen, während der Tech-Gigant gleichzeitig seine Buchhaltungspraktiken an das rasante Tempo der KI-Entwicklung anpasst. Der Konzern signalisiert damit klar: Langfristige technologische Kontrolle und Realismus gehen vor kurzfristiger Margen-Kosmetik.

Umbau der Lieferkette

Der Haupttreiber für die aktuellen Diskussionen um Amazon ist ein Bericht von Benchmark Equity Research, der tiefgreifende Veränderungen in der Halbleiter-Strategie offenlegt. Demnach plant die Cloud-Sparte AWS, bei künftigen Generationen ihrer eigenen KI-Chips – speziell Trainium 3 und Trainium 4 – den bisherigen Partner Marvell Technology durch Alchip Technologies zu ersetzen.

Dieser Schritt unterstreicht Amazons Bestreben, die vertikale Integration zu vertiefen. Durch die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Dienstleister für kundenspezifische Chip-Designs (ASIC) verringert der Konzern seine Abhängigkeit von externen Partnern. Marktbeobachter werten dies nicht nur als Maßnahme zur Kostenoptimierung, sondern vor allem als strategischen Schachzug im Wettbewerb mit Microsoft Azure und Google Cloud. Amazon will die volle Kontrolle über seine Hardware, um im Rennen um generative KI leistungsfähiger zu sein.

Neue Realität in der Bilanz

Parallel zur Hardware-Strategie passt Amazon seine Abschreibungspolitik an die schnellen Innovationszyklen der KI-Ära an. Ab 2025 verkürzt das Unternehmen die geschätzte Nutzungsdauer für bestimmte Server- und Netzwerkausrüstungen von sechs auf fünf Jahre.

Dies ist eine bemerkenswerte Umkehrung früherer Trends, bei denen Tech-Konzerne die Laufzeiten oft verlängerten, um die Gewinne pro Aktie künstlich zu schönen. Die Verkürzung führt zwar buchhalterisch zu höheren Abschreibungskosten und könnte kurzfristig die ausgewiesenen Gewinne belasten, wird von Analysten jedoch positiv bewertet. Sie spiegelt die realistische Einschätzung wider, dass KI-Hardware (“Build and Replace”) schneller veraltet als herkömmliche Server-Technik.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der strukturellen Änderungen und der potenziellen Belastung durch höhere Abschreibungen bleibt die Stimmung an der Wall Street positiv. Goldman Sachs bestätigte das “Buy”-Rating für die Aktie. Die Experten vertrauen darauf, dass Amazon seine massiven Investitionsausgaben (“Capex”) erfolgreich monetarisieren kann, unabhängig von den Anpassungen in der Lieferkette.

Aktuell zeigt sich die Aktie stabil. Mit einem Kurs von rund 196,86 € bewegt sich das Papier am heutigen Handelstag kaum vom Fleck (+0,05%), behauptet sich aber deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt.

Blick auf die Quartalszahlen

Für Anleger richtet sich der Fokus nun auf den 29. Januar 2026. An diesem Datum wird Amazon die Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Entscheidend wird sein, wie stark die neuen Abschreibungsregeln tatsächlich den Nettogewinn beeinflussen und ob es offizielle Updates zur Roadmap der Trainium-Chips gibt. Der Markt wird genau beobachten, ob die Partnerschaft mit Alchip reibungslos anläuft, da Verzögerungen bei der Chip-Bereitstellung die Kapazitäten von AWS in Zeiten boomender KI-Nachfrage einschränken könnten.

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