AMD Aktie: Dunklere Perspektive?
Advanced Micro Devices verzeichnet trotz Rekordumsatz und optimistischer Prognose einen Kursabsturz von 7 Prozent, nachdem die Aktie zuvor um 148 Prozent gestiegen war.

- Starker Umsatzanstieg von 36 Prozent im Quartal
- Neue KI-Partnerschaft mit OpenAI angekündigt
- Aktie verliert trotz positiver Zahlen 7 Prozent
- Analysten uneins über weitere Entwicklung
Advanced Micro Devices schockt am Donnerstag mit einem Kurseinbruch von knapp 7 Prozent – und das, obwohl der Chipkonzern gerade erst Rekordzahlen vorgelegt und die Prognosen angehoben hat. Was auf den ersten Blick paradox erscheint, offenbart beim genaueren Hinsehen ein klassisches Börsenphänomen: Wenn die Erwartungen zu hoch geschraubt werden, reichen selbst Spitzenergebnisse nicht mehr aus. Doch steckt hinter dem Rücksetzer mehr als nur Gewinnmitnahmen?
Rekordquartal wird zur Enttäuschung
Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 lesen sich eigentlich wie ein Lehrbuchbeispiel für Wachstum: 9,2 Milliarden Dollar Umsatz bedeuten ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 1,20 Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 1,17 Dollar. Besonders das Rechenzentrumsgeschäft glänzte mit 4,3 Milliarden Dollar Umsatz – ein Anstieg von 22 Prozent, angetrieben durch die gefragten EPYC-Prozessoren und die KI-Beschleuniger der Instinct-Serie.
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Auch der Ausblick fiel optimistisch aus: Für das vierte Quartal peilt AMD rund 9,6 Milliarden Dollar Umsatz an. Trotzdem folgte am Tag nach der Veröffentlichung die brutale Quittung: ein Kurssturz von knapp 7 Prozent auf 238,60 Dollar. Die Erklärung liegt in der vorangegangenen Rallye. In den sechs Monaten vor dem Quartalsbericht hatte die Aktie um über 148 Prozent zugelegt – eine Bewertung, die kaum noch Spielraum für Überraschungen ließ.
OpenAI-Deal befeuert KI-Fantasie
Der eigentliche Kurstreiber der letzten Monate war nicht nur die operative Stärke, sondern vor allem die KI-Euphorie. In der Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen verkündete CEO Lisa Su eine mehrjährige Partnerschaft mit OpenAI, die AMD als zentralen Lieferanten für die KI-Infrastruktur des ChatGPT-Entwicklers positioniert. Geplant ist die Lieferung von GPUs mit einer Gesamtleistung von 6 Gigawatt – eine Dimension, die laut Su das KI-Geschäft “signifikant beschleunigen” und bis 2027 zu einem jährlichen Umsatz von mehreren zehn Milliarden Dollar führen könnte.
Zusätzlich sicherte sich AMD am 6. November einen führenden KI-Manager von Konkurrent Intel – ein Signal, dass der Chipdesigner seine Ambitionen im Rechenzentrumsmarkt ernst meint. Die Kombination aus Rekordgewinnen, strategischen Partnerschaften und Personalcoup hätte nach klassischer Logik für Kursfeuerwerk sorgen müssen. Doch der Markt entschied anders.
Analysten gespalten – Analyst Day entscheidet
Die gemischte Reaktion der Wall Street verstärkte die Verunsicherung. Während UBS, Stifel Nicolaus und Benchmark ihre Kursziele anhoben, hielten J.P. Morgan und Morgan Stanley an ihren “Hold”-Ratings fest. Diese Zurückhaltung einzelner Häuser reichte aus, um bei Anlegern Zweifel zu säen – ein klassisches “Sell-the-News”-Szenario nahm seinen Lauf.
Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte der Financial Analyst Day am 11. November werden. Dort will das Management detaillierte Einblicke in die langfristige Strategie geben, neue Produkt-Roadmaps vorstellen – möglicherweise mit Details zu den Architekturen Zen 6 und RDNA 5 – und die Finanzplanung präzisieren. Technisch hat die Aktie nach dem Rückfall eine wichtige Unterstützungszone erreicht. Ob diese hält, wird kurzfristig richtungsweisend sein.
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