Amerika verkündet Handelskrieg

Die USA erhöhen Zölle auf Brasilien und Kanada, während die Finanzmärkte erste Anzeichen von Stabilität zeigen. Globale Auswirkungen werden sichtbar.

Die Kernpunkte:
  • Brasilien mit drastischen Zollerhöhungen konfrontiert
  • Kanada reagiert mit Industrieprogramm für Stahlbranche
  • Finanzmärkte zeigen überraschende Widerstandsfähigkeit
  • Globale Handelsverwerfungen nehmen zu

Die USA haben eine neue Eskalationsstufe in der globalen Handelspolitik erreicht. Während Präsident Trump mit drastischen Zollerhöhungen auf Brasilien und andere Handelspartner abzielt, bereitet sich die Weltgemeinschaft auf weitreichende wirtschaftliche Verwerfungen vor. Gleichzeitig zeigen sich an den Finanzmärkten erste Anzeichen einer vorsichtigen Stabilisierung.

Zollkrieg erreicht neue Dimension

Die amerikanische Handelspolitik nimmt immer aggressivere Züge an. Brasilien sieht sich mit einer drastischen Zollerhöhung von 10% auf 50% konfrontiert, die bereits im August in Kraft treten soll. Die brasilianische Regierung reagierte empört und warnte vor "sehr negativen" Auswirkungen auf beide Volkswirtschaften.

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Besonders brisant: Lateinamerikas größte Volkswirtschaft verzeichnet seit 15 Jahren Handelsdefizite mit den USA von insgesamt 410 Milliarden Dollar. Brasília hat bereits im Mai ein Verhandlungsangebot unterbreitet, das jedoch unbeantwortet blieb. Die Regierung drängt nun auf dringende Gespräche, um eine "gegenseitig akzeptable" Lösung zu finden.

Auch Kanada verstärkt seine Abwehrmaßnahmen. Premierminister Mark Carney kündigte ein umfassendes Industrieprogramm für die Stahlbranche an, nachdem die USA ihre Zölle auf kanadischen Stahl von 25% auf 50% erhöht hatten. Die Importquote für Nicht-Freihandelsländer wird halbiert, begleitet von einer Milliarden-Investition zur Stärkung der heimischen Produktion.

Märkte zwischen Hoffnung und Sorge

Die amerikanischen Börsen zeigen sich überraschend widerstandsfähig. Der S&P 500 und der Dow Jones starteten höher, obwohl die Inflationsdaten gemischt ausfielen. Produktionspreise stiegen um 2,3% im Jahresvergleich, blieben aber im Monatsvergleich stabil. Analysten interpretieren dies als Zeichen, dass sich die Zolleffekte noch nicht vollständig in der Inflation niederschlagen.

Gleichzeitig dämpfen die Handelsspannungen die Aussichten für aggressive Zinssenkungen der Federal Reserve. Händler setzen nur noch auf 43 Basispunkte Lockerung bis Jahresende, wobei eine Juli-Senkung vollständig ausgeschlossen wird.

Der Ölmarkt reagiert nervös auf die Entwicklungen. Brent-Rohöl fiel um 1% auf 68 Dollar je Barrel, während WTI-Öl bei 65,82 Dollar notierte. Steigende Benzin- und Destillatvorräte in den USA verstärken die Sorgen um eine schwächelnde Nachfrage infolge der Zollpolitik.

Politische Dynamik in Washington

Im Kongress bahnt sich ein Durchbruch bei der Kryptowährungsregulierung an. Nach einer Intervention von Präsident Trump überwanden republikanische Abgeordnete einen Verfahrensstreit und ebneten den Weg für eine umfassende Stablecoin-Gesetzgebung. Die Maßnahmen, die lange von der Krypto-Industrie gefordert wurden, stehen vor der Verabschiedung.

Parallel dazu setzt Trump seine Sparpolitik durch. Der Senat bewegt sich auf die Verabschiedung eines 9-Milliarden-Dollar-Kürzungspakets zu, das hauptsächlich Auslandshilfe und öffentliche Medien trifft. Nachdem das umstrittene PEPFAR-Programm gegen HIV/AIDS ausgenommen wurde, schwenkten mehrere republikanische Senatoren ins Ja-Lager.

Fed-Gouverneur Michael Barr warnte unterdessen vor den Gefahren einer Deregulierung während wirtschaftlicher Boomphasen. Historische Beispiele von der Weltwirtschaftskrise bis zur Finanzkrise 2008 zeigten, dass eine Schwächung der Finanzregulierung oft zu verheerenden Einbrüchen führe.

Globale Auswirkungen nehmen Fahrt auf

Die Handelsstreitigkeiten zeigen bereits globale Auswirkungen. Die Europäische Union bereitet Vergeltungsmaßnahmen vor, sollten die Gespräche mit Washington scheitern. China, als weltgrößter Rohölimporteur, könnte von den Verwerfungen profitieren, da staatseigene Raffinerien ihre Wartungsarbeiten abschließen und die Nachfrage im dritten Quartal anziehen dürfte.

In anderen Märkten zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen. Nigerias Inflation fiel den dritten Monat in Folge auf 22,22%, während Brasiliens Schuldenprognose sich dramatisch verschlechterte. Die Verschuldung soll bis 2026 auf 82,3% des BIP steigen – ein Anstieg um 10,6 Prozentpunkte während Präsident Lulas Amtszeit.

Ausblick auf ungewisse Zeiten

Die kommenden Wochen werden entscheidend für die weitere Entwicklung der Weltmärkte. Trumps Drohung mit "sehr schweren" Zöllen gegen Russland binnen 50 Tagen ohne Ukraine-Lösung könnte die Spannungen weiter verschärfen. Gleichzeitig zeigen Unternehmen wie Goldman Sachs und Bank of America, dass sie durch geschickte Positionierung von der Marktvolatilität profitieren können.

Die Widerstandsfähigkeit der Märkte wird in den kommenden Monaten auf eine harte Probe gestellt. Während die Cryptocurrency-Branche auf regulatorische Klarheit hofft und Nvidia seine KI-Chip-Verkäufe nach China wieder aufnimmt, bleibt die Frage, ob die globale Wirtschaft den eskalierenden Handelskrieg ohne größere Verwerfungen überstehen kann.

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