Apple Aktie: Verkaufsschlager mit Schönheitsfehlern?
Apple verzeichnet deutliche Verkaufssteigerungen bei iPhones, sieht sich jedoch mit regulatorischen Risiken und neuer Konkurrenz konfrontiert. Analysten bleiben vorsichtig optimistisch.

- iPhone-Verkäufe steigen um mittleren Zehnerprozentbereich
- EU-Kommission prüft Verstöße gegen Digitalgesetz
- Neue Konkurrenz durch Trump Mobile und Meta
- UBS behält Neutral-Bewertung für Apple-Aktie
Die neuesten Verkaufszahlen für das iPhone lesen sich zunächst wie ein Befreiungsschlag. Doch unter der glänzenden Oberfläche verbergen sich einige Kratzer, die Anleger nicht ignorieren sollten. Was steckt hinter dem kurzfristigen Erfolg und welche Herausforderungen türmen sich für den Tech-Riesen auf?
Berichte, unter anderem von der Großbank UBS, signalisieren für April und Mai einen deutlichen Anstieg der iPhone-Verkäufe im Jahresvergleich – die Rede ist von einem Plus im mittleren Zehnerprozentbereich. Dieser Nachfrageschub scheint jedoch weniger auf brandneuen Innovationen zu beruhen, als vielmehr auf der Sorge vor zukünftigen Preiserhöhungen infolge möglicher US-Zölle auf Importe aus China und Südostasien. Foxconn, ein wichtiger Fertiger, hat bereits begonnen, iPhone-Exporte aus Indien fast vollständig in die Vereinigten Staaten umzuleiten, mutmaßlich um hohen US-Zöllen auf chinesische Waren zu entgehen.
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UBS selbst warnt, dass dieser Trend, der die Verkäufe um rund vier Millionen Einheiten über die Erwartungen und das Vorjahresniveau hievte, wahrscheinlich nicht von Dauer sein wird. Mit etwa 34 Millionen verkauften Einheiten in zwei saisonal eher schwachen Monaten sei das Niveau kaum haltbar, wenn man den Quartalsdurchschnitt von rund 45 Millionen Einheiten bedenkt. Auch Analysten von Counterpoint Research bestätigen einen globalen Verkaufsanstieg von 15% für April und Mai, wobei Apple insbesondere in China die Spitzenposition erobern konnte. Trotz dieser kurzfristigen Belebung behält UBS sein Urteil "Neutral" für die Aktie bei, mit einem Kursziel von 210,00 US-Dollar.
Doch ist das genug, um die Wolken am Horizont zu vertreiben?
Druck von allen Seiten!
Aus Brüssel droht Ungemach. Die EU-Kommission nimmt Apple erneut ins Visier und prüft mögliche Verstöße gegen das neue Digitalgesetz. Im Raum stehen empfindliche Strafen, die sich bei anhaltender Sturheit des Konzerns zu täglichen Bußgeldern in Millionenhöhe summieren könnten. Insbesondere die App-Store-Politik ist den Wettbewerbshütern ein Dorn im Auge.
Gleichzeitig formiert sich neue, wenn auch ungewöhnliche Konkurrenz. Die Trump Organization kündigte mit "Trump Mobile" ein eigenes Smartphone und einen Mobilfunkdienst an. Mit einem Preis von 499 US-Dollar zielt das Angebot direkt auf preisbewusste Käufer und könnte insbesondere Apple unter Druck setzen, dessen Geräte vielen als zu teuer gelten. Analysten sehen hier eine Öffnung im Markt für günstigere Alternativen, da die Top-Geräte von Apple und Samsung preislich stark angezogen haben, ohne einen entsprechend messbaren Nutzenzuwachs zu bieten.
Auch von anderer Seite wächst der Konkurrenzdruck. Meta, der Konzern hinter Facebook, intensiviert seine Hardware-Offensive. Neue Smart Glasses und eine innovative AR-Brille könnten bald vorgestellt werden und Apple im Zukunftsmarkt der erweiterten Realität angreifen.
Die Kritik an mangelnder echter Innovation bei Apple ist nicht neu und auch die als wenig spektakulär empfundene Entwicklerkonferenz WWDC konnte hier kaum für Entlastung sorgen. Dass die wichtige Überarbeitung des Sprachassistenten Siri mit erweiterten KI-Fähigkeiten nun erst für das Frühjahr 2026 angepeilt wird, dürfte die Sorgenfalten bei manchem Investor nicht kleiner machen.
Kurzfristig starke Verkaufszahlen hier, wachsende regulatorische und kompetitive Herausforderungen dort – die Lage bei Apple bleibt facettenreich. Die hohen Bewertungen, wie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 30 und ein EV/EBITDA von rund 20,88, spiegeln die Erwartungshaltung der Anleger wider. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Apple die aktuellen Erfolge verstetigen und den aufziehenden Stürmen trotzen kann.
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