Applovin Aktie: Auf Messers Schneide?
Applovin übertrifft Analystenerwartungen deutlich, sieht sich jedoch mit Sammelklagen und Shortseller-Vorwürfen konfrontiert. Die Aktie bleibt volatil.

- Umsatzwachstum von 40,3% im ersten Quartal 2025
- Sammelklagen und Shortseller-Angriffe belasten das Unternehmen
- Verkauf der Gaming-Sparte für 400 Millionen US-Dollar
- Analysten bestätigen Kaufempfehlungen trotz Unsicherheiten
Applovin liefert beeindruckende Wachstumszahlen und übertrifft Analystenerwartungen deutlich – ein Grund zur Freude für Aktionäre? Nicht ganz, denn gleichzeitig sehen sich die Tech-Spezialisten mit einer Sammelklage und schweren Vorwürfen von Shortsellern konfrontiert. Wie passt das zusammen und was bedeutet das für die Aktie?
Glänzende Zahlen, ungewisse Aussichten
Operativ scheint bei Applovin derzeit vieles rundzulaufen. Im ersten Quartal 2025 meldete das Unternehmen einen Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,67 US-Dollar und übertraf damit die Konsensschätzungen der Analysten von 1,45 US-Dollar. Auch der Umsatz lag mit 1,48 Milliarden US-Dollar über den erwarteten 1,38 Milliarden US-Dollar – eine beeindruckende Steigerung von 40,3% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Werbegeschäft allein spülte 1,16 Milliarden US-Dollar in die Kassen. Der bereinigte operative Gewinn (Adjusted EBITDA) kletterte sogar um 83% auf eine Milliarde US-Dollar, bei einer starken Marge von 68%, und der freie Cashflow erreichte 826 Millionen US-Dollar.
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Die Aktie spiegelt diese Zerrissenheit wider: Vom Jahreshoch bei 506,60 Euro im Februar ging es zwar zunächst deutlich bergab, doch die jüngsten Quartalszahlen und die Aussicht auf eine strategische Neuausrichtung sorgten zuletzt wieder für Auftrieb und stabilisierten den Kurs oberhalb der wichtigen 200-Tage-Linie.
Dunkle Wolken: Klagewelle und Shortseller-Attacken
Doch diese starken Finanzdaten werden von ernsten juristischen Problemen überschattet. Mehrere Anwaltskanzleien haben Untersuchungen und Sammelklagen im Namen von Aktionären angekündigt. Der Vorwurf: Applovin soll irreführende Angaben über sein finanzielles Wachstum, seine KI-Plattform AXON 2.0 und seine Werbepraktiken gemacht haben.
Verschärft wird die Situation durch Berichte von Shortsellern. Diese werfen dem Unternehmen vor, Werbedaten auszunutzen und manipulative Praktiken anzuwenden, um Klickraten und App-Downloadzahlen künstlich in die Höhe zu treiben. Applovin weist die Anschuldigungen zurück und hat Rechtsbeistand engagiert, um die Berichte der Leerverkäufer zu untersuchen.
Strategische Weichenstellungen und das Vertrauen der Analysten
Angesichts dieser Turbulenzen setzt Applovin strategische Akzente. Der Fokus liegt verstärkt auf KI-gesteuerter Werbetechnologie, insbesondere der Axon 2 Plattform, sowie der Expansion in die E-Commerce-Werbung. Ein klares Signal für die Konzentration auf das Kerngeschäft ist der kürzlich angekündigte Verkauf der Mobile-Gaming-Sparte. Für 400 Millionen US-Dollar in bar und eine rund 20-prozentige Beteiligung am Käufer Tripledot Studios trennt sich Applovin von diesem Bereich. Diese Transaktion, die voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen wird, führte bereits im ersten Quartal zu einer Abschreibung auf den Firmenwert (Goodwill Impairment) in Höhe von 188,9 Millionen US-Dollar.
Als positives Signal für Investoren kann das Aktienrückkaufprogramm gewertet werden: Im ersten Quartal 2025 erwarb Applovin 3,4 Millionen eigene Aktien für 1,2 Milliarden US-Dollar zurück.
Trotz der juristischen Unsicherheiten und der Shortseller-Vorwürfe zeigen sich Analysten mehrheitlich optimistisch. Zahlreiche Experten, darunter Jefferies Financial Group (Kursziel 530 US-Dollar), UBS (Kursziel 475 US-Dollar), Oppenheimer (Kursziel 500 US-Dollar) und Loop Capital (Kursziel 650 US-Dollar), bestätigten ihre Kaufempfehlungen oder hoben ihre Kursziele sogar an.
Ausblick: Richtungsentscheidung steht bevor
Die entscheidende Frage bleibt: Kann Applovin mit seiner geschärften KI-Werbestrategie die dunklen Wolken der Klagewelle vertreiben? Der Verkauf der Gaming-Sparte schärft zwar den Fokus auf das margenstarke Werbegeschäft. Doch die Märkte werden genau beobachten, wie effektiv das Unternehmen seine Axon 2 Plattform inmitten der rechtlichen Auseinandersetzungen positionieren und im zukunftsträchtigen E-Commerce-Sektor Fuß fassen kann. Die kommenden Monate dürften für Applovin und seine Aktionäre richtungsweisend werden.
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