Asiens Märkte unter Tarif-Druck
Trumps Zolloffensive trifft Asiens Exportnationen hart, während China interne Marktbereinigungen vorantreibt. Gemischte Wirtschaftssignale und steigende Goldnachfrage spiegeln die Unsicherheit wider.

- US-Zölle bis zu 35 Prozent belasten Asiens Exporteure
- Chinas Kampf gegen Überkapazitäten in Schlüsselbranchen
- Indien verzeichnet stärkstes Fertigungswachstum seit 16 Monaten
- Goldnachfrage steigt als Reaktion auf Handelsunsicherheit
Die globalen Handelsspannungen erreichen einen neuen Höhepunkt und setzen Asiens Wirtschaftsmotoren massiv unter Druck. Während US-Präsident Trump seine Zolldrohungen in die Tat umsetzt, zeigen sich die Auswirkungen bereits in den Produktionshallen von Tokio bis Shanghai – mit weitreichenden Folgen für die internationalen Finanzmärkte.
Trumps Zoll-Offensive trifft Asien hart
Die befürchteten Handelsbeschränkungen sind nun Realität geworden. Trump verhängte Zölle von bis zu 35 Prozent auf Waren aus Dutzenden von Ländern, wobei Indien mit 25 Prozent, Taiwan mit 20 Prozent und Thailand mit 19 Prozent besonders hart getroffen werden. Die Schweiz erhielt mit 39 Prozent eine der steilsten Abgaben auferlegt.
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Diese Maßnahmen kommen zu einem kritischen Zeitpunkt für Asiens Exportnationen. Japans Fertigungssektor schrumpfte im Juli bereits, der PMI-Index fiel von 50,1 auf 48,9 Punkte. Südkorea kämpft bereits den sechsten Monat in Folge mit rückläufiger Industrieproduktion, der PMI rutschte weiter von 48,7 auf 48,0 ab. Selbst Chinas private Fertigung überraschte negativ – der Caixin-PMI sank unerwartet von 50,4 auf 49,5 Punkte und unterschritt damit die Wachstumsschwelle.
Chinas Doppelschlag gegen Überkapazitäten
Während die USA Druck von außen ausüben, geht Peking intern gegen "Herdenverhalten" bei Investitionen vor. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission kündigte schärfere Kontrollen in Zukunftssektoren an, um Preiskämpfe und chaotischen Wettbewerb zu unterbinden. Besonders im Visier stehen die einst als "neue Drei" beworbenen Wachstumstreiber: Elektroautos, Batterien und Solarpanels.
"Derzeit treten in einigen Branchen ‚Involution‘ und ungeordneter Wettbewerb auf", erklärte NDRC-Beamter Wang Renfei. Die Behörde will blindes Nachahmen verhindern und das gemeinsame Hinein- oder Hinausstürzen ganzer Branchen stoppen. Diese Doppelstrategie aus externem Zolldruck und interner Marktbereinigung könnte Chinas Exportboom abrupt beenden.
Gemischte Signale aus den Volkswirtschaften
Trotz der düsteren Industriedaten zeigen sich durchaus Lichtblicke. Indien verzeichnete mit einem PMI von 59,1 das stärkste Fertigungswachstum seit 16 Monaten, getrieben von robusten Neuaufträgen. Allerdings trübte sich die Geschäftsstimmung der Unternehmen auf ein Dreijahrestief ein – ein Zeichen für die Unsicherheit bezüglich der angekündigten 25-prozentigen US-Zölle.
Japan könnte einer technischen Rezession knapp entgehen. Ökonomen erwarten für das zweite Quartal ein annualisiertes BIP-Wachstum von 0,4 Prozent, nach einem Rückgang von 0,2 Prozent im ersten Quartal. Stützend wirken dabei der resiliente private Konsum und eine leichte Erholung der Nettoexporte.
Goldnachfrage als Krisenindikator
Die Handelsunsicherheit spiegelt sich auch an den Edelmetallmärkten wider. In Asiens wichtigsten Gold-Hubs verbesserte sich die physische Nachfrage nach dem jüngsten Preisrückgang. Indische Händler reduzierten ihre Abschläge von 15 auf 7 Dollar je Unze, während chinesische Käufer verstärkt bei fallenden Kursen zugriffen.
"China scheint den Gold-Rücksetzer leicht zu kaufen", beobachtete Hugo Pascal von InProved. Das Handelsvolumen für den physischen Proxy-Kontrakt AU9999 an der Shanghai Gold Exchange stieg deutlich an – ein Zeichen für das wachsende Interesse an sicheren Häfen.
Fed unter Druck
Die Handelsspannungen setzen auch die US-Notenbank unter Zugzwang. Fed-Chef Jerome Powell dämpfte Erwartungen auf baldige Zinssenkungen, da die Zölle inflationstreibend wirken könnten. Der bevorzugte Inflationsindikator der Fed zeigte bereits erste Tarif-Effekte.
Für Juli werden in den USA nur 110.000 neue Stellen erwartet – deutlich unter dem Drei-Monats-Durchschnitt von 150.000. Die Arbeitslosenquote dürfte von 4,1 auf 4,2 Prozent steigen. "Wir haben noch keinen Fahrplan für Zölle, und jetzt, wo sie kommen, wollen Unternehmen keine Entscheidungen treffen, bis sie ihre Betriebskosten kennen", warnte Michael Reid von RBC Capital Markets.
Die verschärften Handelskonflikte läuten eine neue Phase der Deglobalisierung ein. Während einzelne Länder wie Japan und Südkorea bereits Deals mit Washington geschlossen haben, kämpfen andere noch um Schadensbegrenzung. Asiens Exportnationen müssen sich auf eine Ära des Protektionismus einstellen – mit ungewissen Folgen für das globale Wachstum.
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