Asiens Märkte: Zollkrieg überschattet Wachstum

Asiatische Volkswirtschaften kämpfen mit US-Zöllen, während erste Stabilisierungstendenzen in Immobilien und Tech-Sektor sichtbar werden. Die Region bleibt jedoch anfällig für externe Schocks.

Die Kernpunkte:
  • US-Zölle belasten exportorientierte asiatische Volkswirtschaften
  • Hongkongs Immobilienmarkt zeigt erste Stabilisierungszeichen
  • Ausländische Direktinvestitionen in Asien deutlich rückläufig
  • Technologiebranche trotzt Handelskonflikten mit starkem Wachstum

Die asiatischen Märkte kämpfen mit den Folgen der US-Handelspolitik, während sich erste stabilisierende Tendenzen abzeichnen. Doch hinter der vorsichtigen Erholung lauern neue Risiken, die das Wachstum der Region fundamental bedrohen könnten.

Handelspolitik wird zum Damoklesschwert

Die Unsicherheit über Washingtons Zollpolitik hält die Märkte in Atem. Thailand steht exemplarisch für die Herausforderungen der Region: Mit den USA als größtem Exportmarkt (18,3% der Gesamtausfuhren) und einem Handelsdefizit von 45,6 Milliarden Dollar steht das Land unter enormem Druck. Finanzminister Pichai Chunhavajira zeigt sich optimistisch, dass die Verhandlungen bis zum 1. August abgeschlossen werden können – und die ursprünglich drohenden 36% Zölle deutlich reduziert werden.

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Vietnam und Indonesien zeigen bereits, wohin die Reise geht: Mit 20% beziehungsweise 19% Zöllen liegen sie deutlich unter den ursprünglich angekündigten Raten. Doch selbst diese "moderaten" Sätze bedeuten eine erhebliche Belastung für exportorientierte Volkswirtschaften.

Taiwan illustriert die Zwickmühle der Technologie-Hubs besonders eindrucksvoll. Trotz erwarteter Wachstumsrate von 5,7% im zweiten Quartal – getragen von starker Tech-Nachfrage – schwebt das Damokles-Schwert einer 32%igen Zollbelastung über der Insel. Die Regierung musste bereits ihre Jahresprognose von 3,14% auf 3,1% senken.

Immobilienmärkte suchen nach Stabilität

Hong Kong zeigt erste Lebenszeichen am Wohnungsmarkt. Nach zwei Monaten nahezu unveränderter Preise im Mai und Juni sprechen Experten von einer möglichen Bodenbildung. Der entscheidende Faktor: sinkende Hypothekenzinsen. Der HIBOR-Satz fiel seit Mai unter 1,2% – ein dramatischer Rückgang von über 3,5% in den vergangenen zwei Jahren.

Dennoch bleibt die Lage fragil. Morgan Stanley und HSBC sehen zwar eine Bodenbildung, doch JLL warnt vor zu frühem Optimismus. Erst 2026 erwarten die Experten eine nachhaltige Erholung, wenn sich die Lagerbestände normalisiert haben. Mit einem Minus von fast 30% seit dem Höchststand 2021 spiegelt der Immobilienmarkt die strukturellen Probleme der Region wider.

Kapitalströme unter Druck

Die Auswirkungen der Handelsunsicherheit zeigen sich besonders deutlich an den ausländischen Direktinvestitionen. Indonesien verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang um 6,95% auf 12,3 Milliarden Dollar – den stärksten Einbruch seit 2020. Trotz der Schwäche in traditionellen Sektoren profitieren Basismetalle, Bergbau und Technologie weiterhin von ausländischen Investitionen.

Die Investorenströme offenbaren auch die neuen geopolitischen Realitäten: Singapur, Hong Kong und China dominieren als Kapitalquellen, während westliche Investoren zunehmend zurückhaltend agieren.

Dollar-Dominanz bröckelt

Der ehemalige japanische Notenbank-Vize Hiroshi Nakaso sieht "Risse" in der Dollar-Vorherrschaft entstehen. Seine Analyse trifft den Kern der aktuellen Marktdynamik: Während der Greenback seine Führungsrolle behält, diversifizieren Investoren verstärkt in andere Währungen. Der "Liberation Day" im April – Trumps Ankündigung umfassender Zölle – führte zu massiven Kapitalabflüssen aus US-Assets und verstärkte diese Tendenz.

Für Japan bedeutet dies eine Zwickmühle. Die Bank of Japan muss zwischen der Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen und den Risiken durch Handelsunsicherheit abwägen. Nakaso erwartet eine Fortsetzung der geldpolitischen Normalisierung, sobald sich die Zollrisiken klären.

Ausblick: Zwischen Hoffnung und Risiko

Die asiatischen Märkte stehen an einem Wendepunkt. Während sich erste Stabilisierungstendenzen zeigen und die Tech-Nachfrage robust bleibt, könnten die anhaltenden Handelsspannungen das fragile Gleichgewicht schnell zerstören. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein – sowohl für die laufenden Zollverhandlungen als auch für das Vertrauen der Investoren in die Widerstandsfähigkeit der Region.

Die Ironie der Situation liegt daran, dass ausgerechnet die Stärke Asiens im Technologiesektor zum Risiko wird. TSMC warnte bereits vor möglichen Belastungen durch US-Zölle, während gleichzeitig Rekordgewinne vermeldet wurden. Diese Dichotomie symbolisiert die gesamte Region: stark in der Substanz, fragil durch externe Schocks.

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