Asiens Wirtschaft im Spannungsfeld der US-Handelspolitik

Taiwan und Malaysia profitieren von KI-Exporten, während Thailand unter US-Zöllen leidet. Neue Handelsrouten entstehen in Asien.

Die Kernpunkte:
  • Taiwans KI-Exporte verzeichnen Rekordwachstum
  • Malaysia übertrifft Erwartungen trotz globaler Spannungen
  • Thailands Industrie leidet unter US-Zöllen
  • Neue Handelsrouten begünstigen Südostasien und Indien

Asiens Wirtschaftslandschaft zeigt ein gespaltenes Bild: Während Taiwan mit KI-Exporten boomt und Malaysia überraschend stark wächst, kämpft Thailand mit sinkender Industriestimmung. Der gemeinsame Nenner? Die neue US-Handelspolitik unter Donald Trump verändert die globalen Handelsströme fundamental.

KI-Boom treibt asiatische Exportzahlen

Taiwan führt die Exporterholung in Asien mit einem beeindruckenden Wachstum von 30% im ersten Halbjahr 2025 an. Allein die Ausfuhren von KI-Servern, Grafikprozessoren und verwandten Komponenten in die USA stiegen um mehr als 25 Milliarden Dollar – ein Plus von 150% gegenüber dem Vorjahr.

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Dieser Boom spiegelt den rasanten Ausbau der Rechenzentren in den USA wider und zeigt, dass der KI-Investitionszyklus eine größere Rolle für Asiens Exportwachstum spielt als ursprünglich angenommen. Capital Economics sieht darin einen wichtigeren Treiber als die Befürchtungen vor US-Zöllen.

Malaysia überraschte mit einem Exportwachstum von 6,8% im Juli, obwohl Ökonomen einen Rückgang von 3,9% erwartet hatten. Elektrische und elektronische Produkte trieben die Entwicklung voran, während die Ausfuhren nach Singapur um 22,2% und nach China um 6,8% zulegten.

Zollpolitik setzt unterschiedliche Akzente

Die US-Regierung hat ihre Zollstrategie verschärft und Thailand mit 19% Zöllen belegt – einem Satz, der auch anderen regionalen Partnern auferlegt wurde. Diese Maßnahmen belasten bereits jetzt die Stimmung in der thailändischen Industrie, wo der Sentimentindex im Juli den fünften Monat in Folge fiel und mit 86,6 Punkten ein Dreijahrestief erreichte.

Thailand ist besonders verwundbar, da die USA mit 18,3% der Gesamtexporte im Wert von 55 Milliarden Dollar der wichtigste Auslandsmarkt sind. Die Ungewissheit über Zollsätze für Transitwaren durch Thailand verstärkt die Unsicherheit zusätzlich.

Paradoxerweise bestätigt S&P Global die AA+-Kreditwürdigkeit der USA mit der Begründung, dass die Zolleinnahmen die fiskalischen Belastungen aus Trumps Steuersenkungen kompensieren würden. Im Juli stiegen die US-Zolleinnahmen bereits um 21 Milliarden Dollar, obwohl das Haushaltsdefizit gleichzeitig auf 291 Milliarden Dollar anwuchs.

Neue Handelsrouten entstehen

Die Daten zeigen eine deutliche Neuausrichtung der Handelsströme: Chinas Anteil an US-Importen schrumpft kontinuierlich, während andere asiatische Länder profitieren. Vietnam bleibt mit 30% seiner Exporte in die USA am stärksten von der US-Nachfrage abhängig.

Capital Economics vermutet, dass nur ein kleiner Teil dieser Verschiebung auf die Umleitung chinesischer Exporte über Drittländer zurückzuführen ist. Stattdessen entstehen neue Wertschöpfungsketten, von denen Südostasien und Indien profitieren.

Für die meisten asiatischen Volkswirtschaften machen die USA nur 10-20% der Gesamtexporte aus, sodass 80-90% ihrer Ausfuhren von anderen Faktoren als US-Zöllen beeinflusst werden. Dies erklärt die unterschiedliche Entwicklung in der Region.

Divergente Entwicklungen prägen das Bild

Während Taiwan und Malaysia florieren, zeigen andere Märkte gemischte Signale. Singapur, Indien und Südkorea verzeichneten marginale Rückgänge, andere asiatische Länder wuchsen moderat zwischen 5-15%.

In Japan fordert der einflussreiche LDP-Politiker Taro Kono höhere Zinsen, um den schwachen Yen zu stärken und die importierte Inflation zu bekämpfen. Die Bank of Japan hob die Zinsen bereits auf 0,5%, doch Kono sieht weiteren Handlungsbedarf.

Ausblick auf volatile Zeiten

Capital Economics erwartet für den Rest von 2025 und die Jahre 2026-27 eine Verlangsamung des Exportwachstums in ganz Asien. Dennoch dürfte sich dies nicht wesentlich auf das BIP-Wachstum der meisten Länder auswirken.

Die geopolitische Entspannung zwischen den USA und der Ukraine, symbolisiert durch Zelenskyys erfolgreichen Besuch im Anzug statt Militärkleidung, könnte neue Handelsoptionen eröffnen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte bezeichnete Trumps Treffen als "sehr erfolgreich".

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Asiens Wirtschaften ihre Widerstandsfähigkeit gegen die US-Handelspolitik behaupten können oder ob die divergierenden Trends zu einer stärkeren Polarisierung der Region führen.

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