Ballard Power Aktie: Katastrophe!

Der Brennstoffzellen-Pionier Ballard Power verzeichnete im dritten Quartal 2024 einen Nettoverlust von 204,5 Millionen Dollar bei einem Umsatzrückgang von 45 Prozent und leitet drastische Sparmaßnahmen ein.

Die Kernpunkte:
  • Massiver Stellenabbau an allen Standorten weltweit
  • Auftragsbestand schrumpfte um 28 Prozent
  • Bruttomarge kollabierte auf minus 56 Prozent
  • Barmittel von 635 Millionen Dollar geben Spielraum

Der kanadische Brennstoffzellen-Pionier Ballard Power hat seine Investoren mit einem desaströsen dritten Quartal 2024 geschockt: 204,5 Millionen Dollar Nettoverlust, ein Umsatzeinbruch um 45 Prozent und massive Abschreibungen von 147 Millionen Dollar. Die Antwort des Managements? Eine radikale Restrukturierung mit Stellenabbau und der brutalen Erkenntnis: Der Wasserstoffmarkt kommt nicht – zumindest nicht so schnell wie erhofft. Steht Ballard Power vor dem Kollaps oder ist dies der notwendige Befreiungsschlag?

147 Millionen Dollar in Rauch aufgelöst

Die Zahlen sind verheerend. Mit einem Verlust von 0,68 Dollar je Aktie hat sich das Minus im Vergleich zum Vorjahresquartal (0,21 Dollar) mehr als verdreifacht – eine Verschlechterung um 228 Prozent. Doch das eigentliche Drama steckt in den Details: Rund 147 Millionen Dollar an nicht zahlungswirksamen Abschreibungen drückten das Ergebnis. Davon entfielen 40,3 Millionen auf Goodwill-Wertberichtigungen und satte 106,8 Millionen auf Anlagen und Ausrüstung.

Hinzu kamen 16,1 Millionen Dollar für Restrukturierungsmaßnahmen – mit weiteren 2 bis 5 Millionen, die im vierten Quartal folgen sollen. CEO Randy MacEwen räumte offen ein: “Wir hatten ein hartes Quartal.” Schwache Umsätze, einbrechende Bruttomargen und enttäuschende Auftragseingänge zwangen das Unternehmen zum Handeln.

Die Bruttomarge kollabierte auf minus 56 Prozent – ein Absturz um 45 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich dafür: geringere Stückzahlen, ungünstige Produktmischung und belastende Vertragsklauseln.

Radikalkur: 30 Prozent Kostenreduktion und Kahlschlag

Ballard Power reagiert mit einem umfassenden Sparprogramm. Das Ziel: Die jährlichen Betriebskosten um mehr als 30 Prozent senken. Die Maßnahmen sind drastisch:

  • Massiver Stellenabbau an allen weltweiten Standorten
  • Streichung von Entwicklungsprogrammen und Konzentration auf Kernprodukte
  • Zusammenlegung von Produktionsstätten und Betrieben
  • Reduzierung geplanter Investitionen
  • Strategische Überprüfung des China-Joint-Ventures

Besonders schmerzhaft: Die geplante Gigafactory-Erweiterung in Texas wurde auf Eis gelegt. Die finale Investitionsentscheidung wird auf 2026 verschoben – immerhin bleiben 94 Millionen Dollar an staatlichen Fördermitteln gesichert.

Auftragsbuch schrumpft dramatisch

Die Auftragslage spiegelt die Marktschwäche gnadenlos wider. Im dritten Quartal gingen lediglich 7,1 Millionen Dollar an Neuaufträgen ein. Gleichzeitig strich Ballard 39,2 Millionen Dollar aus dem Auftragsbestand – vor allem risikobehaftete Bestellungen aus China. Das Ergebnis: ein negatives Ordervolumen von 32,1 Millionen Dollar.

Der Gesamtauftragsbestand schrumpfte um 28 Prozent auf 122,7 Millionen Dollar, das 12-Monats-Orderbuch fiel um 23 Prozent auf nur noch 58,2 Millionen. MacEwen formulierte es diplomatisch: “eine Verschiebung in der Adoptionskurve für Wasserstoff und Brennstoffzellen”.

Hoffnungsschimmer: Bushersteller bleibt treu

Einen Lichtblick gibt es dennoch: Das Bussegment legte um 33 Prozent auf 11,2 Millionen Dollar Umsatz zu. Neue Lieferverträge mit New Flyer Industries über 200 Brennstoffzellenantriebe und eine langfristige Vereinbarung über 20 Megawatt für den nordamerikanischen Busmarkt stützen die Hoffnung auf bessere Auftragseingänge im vierten Quartal.

Während Bus-, Schienen- und stationäre Anwendungen in Europa und Nordamerika Potenzial zeigen, kämpfen Lkw- und Schiffsanwendungen mit Gegenwind.

Cashpolster schrumpft – aber hält noch

Trotz operativer Schwäche bleibt die Finanzlage stabil: 635,1 Millionen Dollar Barmittel zum Quartalsende geben Ballard Spielraum. Allerdings schmolz das Cashpolster innerhalb von drei Monaten um 42,9 Millionen – ein Warnsignal.

Das bereinigte EBITDA verschlechterte sich um 72 Prozent auf minus 60,1 Millionen Dollar. Die Betriebsausgaben explodierten um 58 Prozent auf 54,9 Millionen Dollar, getrieben durch Restrukturierungskosten und 7,9 Millionen an Forderungsausfällen.

Durchhalten oder Aussteigen?

MacEwen bleibt seiner Vision treu: “Wir sind weiterhin fest überzeugt, dass Wasserstoff und Brennstoffzellen eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung spielen werden.” Die Realität jedoch ist brutal: Der Markt entwickelt sich langsamer als erhofft, Kunden zögern, und die Konkurrenz schläft nicht.

Die Restrukturierung soll Ballard durch die verlängerte Durststrecke bringen. Ob das gelingt, wird sich 2025 zeigen – dann sollen die Kostensenkungen voll durchschlagen. Für Anleger bleibt die Aktie ein hochspekulatives Wasserstoff-Investment: mit Überzeugung in die Technologie, aber ohne Garantie auf baldige Profitabilität.

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