Bayer Aktie: Rettung in Sicht?
Der Pharmariese beruft Judith Hartmann als CFO, während das Unternehmen weiterhin unter Milliardenbelastungen aus den Glyphosat-Klagen leidet. Die Ernennung soll strategische Neuausrichtung unterstützen.

- Neue Finanzvorständin ab März 2026
- Über 10 Milliarden Dollar Klagekosten
- Aktie verlor 70 Prozent seit Übernahme
- Q3-Zahlen am 12. November erwartet
Der Pharmariese ernennt eine neue Finanzchefin – ausgerechnet jetzt, während der Konzern noch immer unter der milliardenschweren Monsanto-Hypothek ächzt. Kann Dr. Judith Hartmann Bayer aus der Krise führen? Oder kommt selbst für sie die Aufgabe zu spät?
Die Personalie wirft Fragen auf: Während CEO Bill Anderson im August noch öffentlich erwog, das Glyphosat-Geschäft komplett aufzugeben, setzt der Aufsichtsrat nun auf eine Expertin für nachhaltige Geschäftsmodelle. Ein Signal für die strategische Kehrtwende – oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
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Der Ballast der Vergangenheit
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Über 10 Milliarden US-Dollar haben die Roundup-Rechtsstreitigkeiten den Konzern bereits gekostet. Allein im Juli 2025 musste Bayer weitere 1,4 Milliarden US-Dollar zurückstellen. Mit 60.000 ausstehenden Klagen in den USA bleibt die rechtliche Unsicherheit bestehen.
Die Aktie hat seit der verhängnisvollen Monsanto-Übernahme 2018 dramatisch an Wert verloren:
- Kursverlust seit Monsanto-Deal: Über 70%
- Aktuelle Notierung: 26,29 Euro
- Starke Jahresentwicklung: Plus 36,20% seit Januar
- Doch zuletzt schwach: Minus 11% vom 52-Wochen-Hoch
Hartmann: Die Richtige zur richtigen Zeit?
Ab März 2026 wird die 55-Jährige dem Vorstand angehören, im Juni dann die CFO-Position von Wolfgang Nickl übernehmen. Ihr Profil liest sich beeindruckend: Operating Partner bei einem auf Klimainfrastruktur spezialisierten Investmenthaus, ehemalige CFO beim französischen Energieriesen ENGIE, Konzern-CFO bei Bertelsmann.
Besonders ihre Aufsichtsratsmandate fallen auf:
- Unilever (2015-2024)
- Marsh McLennan (seit 2023)
- Ørsted, Weltmarktführer für Offshore-Windenergie (seit 2025)
Ihre Expertise in nachhaltigen Technologien und der Energiewende könnte Bayer helfen, sich neu zu erfinden. Doch die Frage bleibt: Kann selbst eine erfahrene Managerin wie Hartmann den Tanker noch herumreißen?
Die Rechnung ohne den Wirt?
Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann zeigt sich überzeugt: “Mit Judith Hartmann gewinnt Bayer eine hochqualifizierte Führungskraft mit strategischer Einsicht und starken operativen Fähigkeiten.” Das klingt nach Aufbruch.
Doch die Realität ist harsch. CEO Anderson formulierte im Sommer unmissverständlich: “Wir werden entweder eine Lösung für diese Probleme finden oder das Geschäft verlassen.” Eine solche Aussage eines Konzernchefs ist bemerkenswert – und zeigt das Ausmaß der Krise.
Die wichtigsten Termine stehen bereits fest. Am 12. November veröffentlicht Bayer die Q3-Zahlen. Diese könnten erste Hinweise liefern, ob sich die Lage stabilisiert oder weiter verschärft. Bis Hartmann tatsächlich am Ruder sitzt, werden noch Monate vergehen – kostbare Zeit in der aktuellen Situation.
Analysten sehen in der Neubesetzung zwar einen wichtigen Schritt zur Managementstabilisierung. Eine kurzfristige Trendwende erwarten sie jedoch nicht. Dafür wiegen die rechtlichen Altlasten zu schwer.
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