Bayer Aktie: Roundup-Schock!
Ein US-Gericht verurteilt Bayer zu 78 Millionen Dollar Schadensersatz in einem Roundup-Prozess. Der Konzern kämpft weiterhin mit rund 58.000 anhängigen Klagen aus der Monsanto-Übernahme.

- 78 Millionen Dollar Strafe in Philadelphia
- Noch etwa 58.000 Klagen anhängig
- Aktie notiert nahe 52-Wochen-Hoch
- Übernahme entwickelt sich zum Milliardengrab
Bayer kann dem Monsanto-Albtraum nicht entkommen. Ein Philadelphia-Gericht donnerte dem deutschen Konzern just ein 78-Millionen-Dollar-Urteil um die Ohren – und das ist nur der jüngste Tiefschlag in einer Serie kostspieliger Niederlagen. Während Anleger bereits über 44% ihres Investments seit Jahresanfang verloren haben, stellt sich die bange Frage: Wann endet diese juristische Tortur endlich?
78 Millionen Dollar – und kein Ende in Sicht
Das Geschworenengericht in Philadelphia zeigte wenig Gnade: 75 Millionen Dollar Strafschadensersatz plus 3 Millionen Dollar regulärer Schadenersatz für einen Kläger, der behauptet, durch Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Besonders bitter für Bayer: Diese Niederlage durchbricht eine Serie von 14 Siegen aus den letzten 20 Verfahren am selben Gericht.
Die Anwälte des Klägers William Melissen gingen noch weiter und warfen Bayer „rücksichtslose Gleichgültigkeit gegenüber der Sicherheit der Menschen“ vor. Das Unternehmen habe „immer noch nicht die Botschaft verstanden, dass es seine Praktiken ändern muss“.
Doch damit nicht genug: Bereits einen Tag zuvor hatte der Washington Supreme Court angekündigt, einen weiteren Fall zu überprüfen – diesmal geht es um 185 Millionen Dollar im Zusammenhang mit polychlorierten Biphenylen.
Die Monsanto-Übernahme als Milliardengrab
Die erschreckende Bilanz der 63-Milliarden-Dollar-Übernahme von 2018:
- Noch etwa 58.000 anhängige Klagen gegen Bayer
- Bereits 10,9 Milliarden Dollar Vergleichszahlungen 2020
- Weitere Milliardenurteile: 1,56 Milliarden Dollar (November 2023, später reduziert), 2,25 Milliarden Dollar (Januar 2024, später reduziert)
- Aktie auf 20-Jahres-Tief im November 2023
Die Ironie: Bayer hofft ausgerechnet auf den U.S. Supreme Court, der die Roundup-Rechtsstreitigkeiten durch eine grundsätzliche Entscheidung zum Bundesrechtsschutz beenden könnte. Doch bis dahin bleibt der Konzern den Launen amerikanischer Geschworenengerichte unterworfen.
Kampf um jeden Cent – aber die Hoffnung schwindet
Immerhin: Das aktuelle Philadelphia-Urteil überschreitet deutlich die vom Supreme Court vorgegebene Richtlinie von 1:9 zwischen Schadens- und Strafschadensersatz. Das könnte Bayer in der Berufung helfen, die Summe zu reduzieren.
Doch für die Aktie, die bei 28,72 Euro notiert und damit knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 29,74 Euro steht, bleibt die Situation prekär. Die operative Stärke des Konzerns wird von den Monsanto-Altlasten völlig überschattet. Solange keine grundsätzliche Lösung gefunden wird, dürfte Bayer weiterhin unter seinem fundamentalen Potenzial gefangen bleiben – ein teurer Lerneffekt für alle Beteiligten.
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