BayWa Aktie: Schuldenabbau rückt näher

BayWa vereinbart den Verkauf seiner Agrarhandelstochter Cefetra für 125 Millionen Euro, um die Verschuldung um über 600 Millionen Euro zu senken und die finanzielle Stabilisierung voranzutreiben.

Die Kernpunkte:
  • Verkauf von Agrarhandelstochter Cefetra für 125 Mio. Euro
  • Schuldenabbau um mehr als 600 Millionen Euro geplant
  • Kapitalerhöhung brachte rund 179 Millionen Euro ein
  • Umsatzrückgang durch Desinvestitionen und regulatorische Belastungen

BayWa treibt die Sanierung mit einem weiteren größeren Schritt voran. Der Konzern hat den Verkauf seiner Agrarhändler-Tochter Cefetra an ein Investorenkonsortium vereinbart und damit einen zentralen Baustein der Restrukturierung konkretisiert. Parallel entlasten eine Kapitalerhöhung und weitere Desinvestitionen die Bilanz – während das operative Geschäft unter Druck steht.

Cefetra-Verkauf und Bilanzwirkung

BayWa Agrar Beteiligungs GmbH verkauft sämtliche Anteile an der Cefetra Group B.V. an ein Konsortium institutioneller Investoren. Der vereinbarte Kaufpreis liegt bei rund 125 Millionen Euro.

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Die Zahlungsstruktur im Überblick:

  • 80 Millionen Euro bei Closing
  • 45 Millionen Euro spätestens bis 30. April 2026 oder 90 Tage nach Closing
  • Bei vorzeitiger Zahlung des aufgeschobenen Anteils: Reduktion um bis zu 5 Millionen Euro
  • Zusätzlich rund 62 Millionen Euro Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen

Entscheidend ist aber weniger der reine Kaufpreis als die Entlastung der Finanzierung. Durch die Entkonsolidierung von Cefetra und den Einsatz der Erlöse zur Schuldentilgung sollen die Bankverbindlichkeiten des Konzerns um mehr als 600 Millionen Euro sinken. Damit reduziert BayWa einen wesentlichen Teil der bestehenden Verschuldung.

Bedingungen und Finanzierung des Deals

Der Vollzug der Transaktion steht noch unter mehreren Vorbehalten:

  • Abschluss des Konsultationsverfahrens mit dem Betriebsrat von Cefetra
  • Freigabe durch die Auslandsinvestitionskontrolle in Italien
  • Zustimmung des Aufsichtsrats der BayWa AG
  • Abschluss der Refinanzierung von Cefetra

Die Refinanzierung von Cefetra wurde bereits vorbereitet: Zwei Kernbanken stellen eine Kreditlinie über 600 Millionen Euro zur Verfügung. BayWa leistet dazu einen Eigenkapitalbeitrag von rund 12 Millionen Euro. Der Vorstand rechnet mit dem Closing im ersten Quartal 2026. Dann sollen die im Sanierungskonzept vorgesehenen Mittelzuflüsse und Entschuldungseffekte vollständig wirksam werden.

Desinvestitionen und Kapitalerhöhung

Der Verkauf von Cefetra ist Teil einer breiteren Veräußerungsstrategie. Im laufenden Jahr wurden mehrere Transaktionen vereinbart oder bereits vollzogen:

  • RWA-Verkauf: Closing im Mai 2025
  • „UNSER LAGERHAUS“ (WHG): Verkauf an Raiffeisen Landesbank Kärnten für rund 20 Millionen Euro vereinbart
  • BayWa Energie Dienstleistungs GmbH (EDL): Verkauf an EGC aus Düsseldorf

Zusätzlich stärkte BayWa die Eigenkapitalbasis über eine Kapitalerhöhung. In zwei Tranchen wurden insgesamt 64.199.046 neue Aktien ausgegeben, die Bruttoerlöse summierten sich auf rund 179 Millionen Euro. Die Gesamtzeichnungsquote lag bei etwa 89 Prozent. Die Ankeraktionäre Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG zeichneten in der ersten Tranche neue Aktien im Volumen von 125 Millionen Euro zum Bezugspreis von 2,79 Euro je Aktie.

Für die Aktie bedeutet diese Kombination aus Desinvestitionen und Kapitalmaßnahme: Die finanzielle Stabilisierung hat klar erkennbare Priorität, auch wenn die Maßnahmen mit Verwässerung und strukturellen Veränderungen im Konzern einhergehen.

Operatives Geschäft und Ausblick

Operativ spiegelt sich die Transformation deutlich in den Zahlen wider. In den ersten neun Monaten 2025 sank der Konzernumsatz um 22,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Haupttreiber sind Entkonsolidierungseffekte aus veräußerten Einheiten, allen voran der RWA-Verkauf, der mehr als die Hälfte des Umsatzrückgangs erklärt.

Zusätzlich belastet das regulatorische Umfeld: BayWa hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 zurückgezogen. Hintergrund sind Verschärfungen in den USA durch den „One Big Beautiful Bill Act“, die das Erneuerbare-Energien-Geschäft der Tochter BayWa r.e. AG treffen.

Für die nächsten Quartale sind zwei Punkte entscheidend: Zum einen der planmäßige Abschluss des Cefetra-Deals im ersten Quartal 2026 inklusive der damit verbundenen Entschuldungseffekte, zum anderen die weitere Entwicklung im US-Regulierungsrahmen für erneuerbare Energien. Beide Faktoren bestimmen maßgeblich, wie schnell sich die finanzielle Lage nach der aktuellen Restrukturierungsphase stabilisieren kann.

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