BayWa Aktie: Schuldenabbau

Der Verkauf der Agrarhandelstochter Cefetra reduziert BayWas Verbindlichkeiten um über 600 Millionen Euro und ist ein zentraler Schritt im Sanierungsplan des Konzerns.

Die Kernpunkte:
  • Verkauf der Tochter Cefetra für 125 Millionen Euro
  • Reduktion der Bankverbindlichkeiten um über 600 Millionen
  • Deal ist Kernbaustein des Sanierungsprogramms
  • Aktienkurs spiegelt weiterhin angespannte Lage wider

BayWa macht bei der Sanierung einen großen Schritt: Der Konzern verkauft seine niederländische Agrarhandelstochter Cefetra Group B.V. an ein Investorenkonsortium. Die Transaktion soll die Bilanz spürbar entlasten und ist ein Kernbaustein des laufenden Restrukturierungsprogramms. Entscheidend ist weniger der Kaufpreis als der Effekt auf die Verschuldung.

Kann dieser Deal die angespannte Finanzlage wirklich stabilisieren? Die im Rahmen des Sanierungsgutachtens vorgesehenen Maßnahmen deuten darauf hin – die Details zeigen, wie groß der Hebel ist.

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Die Fakten zum Cefetra-Verkauf

Vereinbart ist ein Kaufpreis von rund 125 Millionen Euro. Davon fließen 80 Millionen Euro beim Closing, weitere 45 Millionen Euro sind bis spätestens April 2026 gestundet.

Wichtiger als der Nennbetrag ist der bilanzielle Effekt:

  • Verkaufsobjekt: Cefetra Group B.V. (100 % der Anteile)
  • Käufer: Investorenkonsortium
  • Kaufpreis: ca. 125 Millionen Euro
  • Zahlungsmodalitäten: 80 Mio. Euro sofort, 45 Mio. Euro gestundet bis April 2026
  • Gesamteffekt auf die Verschuldung: Reduktion der Bankverbindlichkeiten um über 600 Mio. Euro
  • Zusätzlicher Mittelzufluss: rund 62 Mio. Euro durch Rückführung von Gesellschafterdarlehen

Die deutliche Entlastung ergibt sich vor allem aus der Entkonsolidierung der Cefetra-Gruppe und der direkten Tilgung von Bankverbindlichkeiten mit dem Verkaufserlös. Der Schritt war im Sanierungsgutachten ausdrücklich als zentrale Maßnahme zur Liquiditätssicherung und Entschuldung vorgesehen.

Der Vollzug steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen, unter anderem durch die italienische Auslandsinvestitionskontrolle, sowie der Zustimmung des Aufsichtsrats.

Aktie bleibt unter Druck

Die Aktie notiert derzeit im Bereich von 2,40 Euro. Seit Jahresbeginn 2025 hat der Kurs mehr als 50 % verloren. Damit spiegelt die Kursentwicklung die Folgen der hohen Verschuldung von zeitweise über 5 Milliarden Euro und operativer Schwierigkeiten wider.

Die jetzt bestätigte Einigung über den Verkauf von Cefetra wertet der Markt als erste substanzielle Bestätigung des Sanierungskurses. Analysten und Investoren hatten den Deal bereits erwartet, nachdem ein erster Versuch im Herbst gescheitert war. Dass die Vereinbarung nun steht, sendet ein wichtiges Signal an Gläubigerbanken und Anteilseigner, dass die geplanten Schritte umgesetzt werden.

Sanierungsprogramm bis 2027

Der Cefetra-Verkauf ist nicht die einzige Maßnahme. Kürzlich hat BayWa eine Bezugsrechtskapitalerhöhung abgeschlossen und rund 179 Millionen Euro neues Eigenkapital eingeworben. Zusammen mit der Entkonsolidierung von Cefetra und der Reduktion der Bankverbindlichkeiten summiert sich die Entlastung auf der Passivseite deutlich.

Trotzdem bleibt die Situation angespannt. Die BaFin hat Fehler im Lagebericht 2023 beanstandet und damit zusätzlichen regulatorischen Druck aufgebaut. Gleichzeitig steht das operative Geschäft in den Kernbereichen Bau und Energie im Fokus, da die Umsetzung der Sanierung bis 2027 eng mit der operativen Ertragskraft verknüpft ist.

Das Management konzentriert sich nun auf die strikte Abarbeitung der im Sanierungsgutachten definierten Maßnahmen. Der aktuelle Deal markiert dabei einen Meilenstein, löst die strukturellen Probleme aber nicht vollständig.

Fazit: Zeitgewinn durch Entschuldung

Der Verkauf von Cefetra ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für die Stabilisierung des Konzerns. Mit der Reduktion der Finanzverbindlichkeiten um mehr als eine halbe Milliarde Euro verschafft sich BayWa zusätzlichen Handlungsspielraum und reduziert das unmittelbare Insolvenzrisiko. Der weitere Verlauf wird maßgeblich davon abhängen, ob die übrigen Sanierungsschritte bis 2027 wie geplant umgesetzt und operative Verbesserungen in den Kernsegmenten erreicht werden.

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