Bechtle: Vorsichtige Prognose belastet weiterhin die Aktie
Das größte deutsche IT-Systemhaus Bechtle bleibt bei der Prognose für das gesamte Geschäftsjahr vorsichtig. Weitere Probleme bei der Lieferkette sowie eine drohende Verschlechterung der Konjunktur sind die Problemfelder für die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr. Was bedeutet dies nun für die zukünftige Kursentwicklung der Aktie?
Solides Wachstum im ersten Halbjahr trotz Lieferprobleme
Bechtle als führendes IT-Systemhaus und eines der größten Unternehmen im IT-E-Commerce innerhalb Europas hat unter den Lieferproblemen erheblich gelitten. Diese haben zwar im zweiten Quartal zwar abgenommen, bremsten aber das Wachstum im ersten Halbjahr.
Im restlichen Geschäftsjahr macht das Unternehmen sich mehr Sorgen um die nachlassende Konjunkturentwicklung. Positiv ist, dass die Unternehmen und Behörden weiterhin ungebremst in die Digitalisierung investieren. Hiervon profitiert das Segment „IT-Systemhaus“. Im zweiten Segment „IT-E-Commerce“ konnte ebenfalls eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet werden.
Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg um 10,6% auf 2,79 Mrd. Euro. Beim operativen EBT-Ergebnis betrug der Zuwachs 14,3% auf 162,5%. Insgesamt trug das zweite Quartal stärker als das erste Quartal zu der guten Entwicklung bei.
Dass das Unternehmen seine Jahresprognose vorsichtig gestaltet, zeigt die große Unsicherheit bezüglich der sich verschlechternden Konjunktur. Das Wachstum beim Umsatz sowie Ergebnis soll zwischen 5 und 10% betragen.
Welches Potenzial hat die Aktie zukünftig?
Der Pandemie-Boom beruhte auf einem erhöhten Verkauf von IT-Geräten, dies ist nun vorbei. Aktuell befindet sich der Kurs mit 37,80 Euro auf dem Niveau vor der Pandemie. Der langfristige Chart zeigt eine gute Entwicklung des Unternehmens, der extreme Kursanstieg hat sich wieder abgebaut.
Die Analysten sind mit einem mittleren Kursziel von 52 zuversichtlich, jedoch nicht euphorisch. Der erste Zielkurs sollte bei 50 Euro liegen. Für eine weitere Steigerung müsste die Profitabilität deutlich zunehmen, das ist bei der Konkurrenzsituation aber eher unwahrscheinlich.
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