Beyond Meat Aktie: Lage spitzt sich zu
Beyond Meat kämpft mit hohen Verlusten, einer stark verwässerten Aktie und schwacher Marktnachfrage. Neue Kapitalmaßnahmen entlasten die Liquidität, belasten aber die Aktionäre.

- Umfassende Kapitalmaßnahmen verstärken Verwässerung
- Schwache Q3-Zahlen mit sinkendem Umsatz und Margen
- Markt für pflanzliche Fleischalternativen schrumpft deutlich
- Analysten sehen Aktie weiterhin äußerst kritisch
Beyond Meat steckt in einer tiefen Krise. Hohe Verluste, ein stark belasteter Verschuldungsgrad und weitere Verwässerung der Altaktionäre setzen den Kurs unter Druck. Dazu kommen Schwächen in den internen Finanzkontrollen und ein anhaltender Nachfragerückgang im Markt für pflanzliche Fleischalternativen.
Kapitalmaßnahmen und Schuldenrestrukturierung
Am 23. Dezember verlor die Aktie über 8 %, nachdem das Unternehmen zwei wichtige SEC-Meldungen veröffentlichte. Kernpunkt ist ein umfassender Wertpapierprospekt (Form S-3), der die Ausgabe verschiedener Finanzinstrumente ermöglicht – darunter Stammaktien, Vorzugsaktien, Schuldverschreibungen und Warrants zu einem noch offenen Zeitpunkt.
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Wesentliche Punkte daraus:
- Rückzahlung von Krediten künftig teilweise in Aktien statt in Barzahlung
- Senkung der Warrant-Ausübungspreise für den Kreditgeber Unprocessed Foods von 3,26 auf 1,95 US-Dollar je Aktie
- Ein „at-the-market“-Platzierungsprogramm (ATM) ist nahezu ausgeschöpft; das ursprüngliche Volumen lag bei 151,7 Mio. US-Dollar
- Über dieses ATM-Programm wurden 58,9 Mio. Aktien verkauft und 148,7 Mio. US-Dollar Nettoerlöse erzielt
Diese Schritte entlasten kurzfristig die Liquidität, verstärken aber die Verwässerung der bestehenden Aktionäre deutlich.
Schwächen in der Finanzberichterstattung
Zusätzlich belastet die Unternehmensführung das Vertrauen. Am 18. Dezember wurde die Vice President und Corporate Controller, Yi (Jevy) Luo, entlassen. Der Schritt folgt auf im November offengelegte „material weaknesses“ in den internen Kontrollen der Finanzberichterstattung.
Finanzvorstand Lubi Kutua hat vorübergehend die Aufgaben des Principal Accounting Officer übernommen. Das Unternehmen prüft seine internen Kontrollsysteme und will weitere Mitarbeiter mit technischer Rechnungslegungskompetenz einstellen.
Q3-Zahlen unterstreichen Probleme
Die Ergebnisse des dritten Quartals 2025 zeichnen ein schwieriges Bild:
- Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 13,3 % auf 70,2 Mio. US-Dollar
- Die Bruttomarge fiel auf 10,3 % nach zuvor 17,7 %
- Der operative Verlust weitete sich auf 112,3 Mio. US-Dollar aus, darin enthalten 77,4 Mio. US-Dollar außerordentliche, nicht zahlungswirksame Wertminderungen
- Der Nettoverlust lag bei 110,7 Mio. US-Dollar bzw. 1,44 US-Dollar je Aktie
- Für das vierte Quartal 2025 stellt das Management Erlöse von 60 bis 65 Mio. US-Dollar in Aussicht
Zudem hat Beyond Meat seine Aktivitäten in China eingestellt, was im Quartal mit zusätzlichen 1,7 Mio. US-Dollar Kosten zu Buche schlug.
Bilanz stark angespannt
Die Bilanz ist deutlich unter Druck. Zum 27. September 2025 verfügte das Unternehmen über rund 117 Mio. US-Dollar an liquiden Mitteln, stand aber etwa 1,2 Mrd. US-Dollar ausstehenden Verbindlichkeiten gegenüber.
Ein weiteres Warnsignal liefert der Kennwert „Days Beyond Terms“, der misst, wie stark Zahlungsziele überschritten werden. Dieser Wert hat sich innerhalb von zwölf Monaten mehr als verdoppelt und lag bei 19 Tagen; der Branchendurchschnitt beträgt 12 Tage.
Eine im Oktober abgeschlossene Umtauschofferte wandelte nahezu alle 2027 fälligen Wandelanleihen in neue, nachrangige, besicherte Wandelanleihen mit Fälligkeit 2030 um. Gleichzeitig wurden über 326 Mio. neue Aktien ausgegeben. Damit wurde die Laufzeit der Schulden verlängert, der Anteil bestehender Aktionäre jedoch stark verwässert.
Schwacher Markt für Pflanzliches
Die Probleme sind nicht nur unternehmensspezifisch. Der gesamte Markt für pflanzliche Fleischalternativen zeigt anhaltende Schwäche. Laut Branchendaten gingen die US-Einzelhandelsumsätze mit gekühlten pflanzlichen Fleischprodukten um 17 % zurück. Das Interesse der Verbraucher an pflanzenbasierten Speiseangeboten sank von 27 % im Jahr 2023 auf aktuell 19 %.
Beyond Meat liegt bei den Produktpreisen weiterhin deutlich über klassischem Fleisch. Pro Pfund kosten die Produkte zwei- bis viermal so viel wie herkömmliche Fleischwaren. Das begrenzt die Breitenwirkung im Massenmarkt. Parallel weiten traditionelle Fleischkonzerne ihr Angebot an pflanzlichen Alternativen aus, was den Wettbewerbsdruck erhöht.
Marktposition und Analystensicht
An der Wall Street dominiert eine skeptische Haltung zur Aktie. Mizuho senkte das Kursziel jüngst von 1,50 auf 1,00 US-Dollar und bestätigte die Einschätzung „Underperform“. Im Konsens liegt das durchschnittliche Kursziel bei 1,61 US-Dollar, die meisten Empfehlungen tendieren in Richtung „Verkaufen“.
Der Kursverlauf spiegelt diese Skepsis wider: Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 74 % an Wert verloren und notiert nahe dem Pennystock-Bereich. Ein kurzer Short Squeeze im Oktober trieb die Notierung zwar vorübergehend über 7 US-Dollar, doch innerhalb weniger Wochen fiel der Kurs wieder unter 1 US-Dollar – ein Hinweis darauf, wie fragil Erholungsversuche derzeit sind.
Im Fokus stehen nun die nächsten Quartalszahlen und Fortschritte bei Kosten, Margen, Schuldenstruktur und internen Kontrollen. Erst wenn das Unternehmen hier konkrete Verbesserungen liefert und sich zugleich eine Stabilisierung der Nachfrage im Markt für pflanzliche Fleischalternativen abzeichnet, dürfte sich das Bild für die Aktie spürbar aufhellen.
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