BioNTech Aktie: Bewertung hängt fest
BioNTech hebt Umsatzprognose an und präsentiert vielversprechende Krebsstudien, doch der Aktienkurs verharrt trotzdem nahe dem Jahrestief.

- Umsatzerwartung für 2025 deutlich angehoben
- Überzeugende Wirksamkeit bei Brustkrebs-Studie
- Übernahme von CureVac weitgehend abgeschlossen
- Aktie notiert trotzdem auf 52-Wochen-Tief
BioNTech meldet Fortschritte bei Umsatzprognose, Pipeline und CureVac-Übernahme – doch im Kurs spiegelt sich das bislang kaum wider. Trotz angehobener Ziele und überzeugender Studiendaten bleibt die Aktie in einer Bodenbildungsphase nahe ihrem Jahrestief. Warum klaffen operative Entwicklung und Börsenbewertung aktuell so weit auseinander?
Angehobene Prognose und BMS-Zahlungen
Fundamental ist der wichtigste Hebel derzeit die deutlich erhöhte Umsatzprognose für 2025. Im November hat BioNTech seine Umsatz-Guidance auf 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro angehoben. Zuvor hatte das Management lediglich 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
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Der Sprung nach oben kommt vor allem durch Meilensteinzahlungen aus der Kooperation mit Bristol Myers Squibb (BMS). Im Zentrum steht hier der bispezifische Antikörperkandidat Pumitamig, der gegen solide Tumoren entwickelt wird. Die Zahlungen aus dieser Partnerschaft stärken die Liquidität und überbrücken die Zeit, bis mögliche Zulassungen aus der Onkologie-Pipeline tatsächlich Erlöse bringen.
Damit verschiebt sich die Ertragsbasis schrittweise weg vom Pandemiegeschäft hin zu wachstumsstärkeren Onkologieprojekten – ein Punkt, den viele Investoren lange eingefordert hatten.
Pipeline-Fortschritt: Starke Brustkrebs-Daten
Operativ liegt der Fokus inzwischen klar auf der Krebsforschung. Im Dezember präsentierten BioNTech und BMS neue Phase-2-Daten zu Pumitamig auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS). In der Studie mit Patientinnen mit metastasiertem triple-negativem Brustkrebs (TNBC) wurde eine Overall Response Rate (ORR) von 72 % erreicht.
Diese Wirksamkeit ist für die Pipeline-Bewertung entscheidend, weil TNBC als besonders schwer behandelbar gilt und etablierte Therapien wie Keytruda als Referenz dienen. Ein vergleichbares oder besseres Wirkungsprofil eröffnet erhebliche Marktchancen.
Die Investmentbank H.C. Wainwright bestätigte daraufhin ihr „Buy“-Votum und ein Kursziel von 140 US-Dollar. Aus Analystensicht spiegelt der aktuelle Börsenkurs das Potenzial der Onkologie-Pipeline damit nur unzureichend wider.
CureVac-Übernahme schafft Klarheit
Strategisch hat BioNTech mit der Übernahme von CureVac einen großen Blocker aus dem Weg geräumt. Nach aktuellem Stand kontrolliert das Unternehmen über 81 % der CureVac-Aktien.
Damit werden zentrale mRNA-Patente unter einem Dach gebündelt und zusätzliche Entwicklungs- und Produktionskapazitäten gesichert. Zugleich reduziert der Deal rechtliche und wettbewerbliche Unsicherheiten im mRNA-Bereich.
Für den Markt bedeutet das: Eine wesentliche Unbekannte – der Ausgang der CureVac-Transaktion – ist erledigt. Trotzdem hat die Aktie bislang keinen klaren Ausbruch nach oben gezeigt, sondern bewegt sich weiter in einer Konsolidierung.
Chartbild: Schwäche trotz Rückenwind
Trotz der positiven Nachrichtenlage bleibt das technische Bild angespannt. Die Aktie notiert mit rund 77,90 Euro aktuell genau auf ihrem 52‑Wochen-Tief und rund 36 % unter dem Hoch vom Januar. Der Kurs liegt zudem deutlich unter den 50- und 200-Tage-Durchschnitten, was den anhaltenden Abwärtstrend unterstreicht.
In US-Dollar betrachtet testet der Titel eine Unterstützungszone um 90 bis 91 Dollar. Ein Bruch nach unten könnte laut Charttechnik weiteren Druck bis in den Bereich um 81 Dollar auslösen. Auf der Oberseite liegen kurzfristige Hürden um 94 Dollar, während ein nachhaltiges Signal für einen Trendwechsel erst bei einem dynamischen Anstieg über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar und die 200-Tage-Linie gesehen würde.
Spannungsfeld zwischen Fundamentaldaten und Kurs
Die aktuelle Lage lässt sich auf eine zentrale Diskrepanz reduzieren: operativer Fortschritt versus zögerliche Marktreaktion.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Umsatzprognose 2025: Anhebung auf 2,6–2,8 Mrd. Euro (zuvor 1,7–2,2 Mrd. Euro)
- CureVac: Kontrolle mit >81 % Anteil sichert Patente und Kapazitäten
- Onkologie-Daten: 72 % ORR für Pumitamig in Phase 2 bei TNBC
- Analystenblick: H.C. Wainwright mit Kursziel 140 US-Dollar
- Kursniveau: 52‑Wochen-Tief, rund 36 % unter Jahreshoch
Fundamental liefern die höhere Prognose, die CureVac-Integration und die starken Onkologie-Daten klare Argumente für eine höhere Bewertung. Gleichzeitig signalisiert der aktuelle Kursverlauf eine abwartende Haltung des Marktes, geprägt von Skepsis gegenüber der Umstellung weg vom Impfstoffgeschäft hin zu einer noch nicht kommerzialisierten Krebs-Pipeline.
Für die weitere Entwicklung wird entscheidend sein, ob BioNTech die positiven Studiendaten in die nächste Entwicklungsphase überführen und die erhöhte Umsatz-Guidance im kommenden Jahr einlösen kann – erst dann dürfte sich zeigen, ob der aktuelle Bewertungsabschlag bestehen bleibt oder sich schrittweise schließt.
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