Bitcoin: Defensive Haltung

Der Bitcoin bewegt sich am Dienstag unter Druck. Nach dem gescheiterten Versuch, die Marke von 90.000 US-Dollar zurückzuerobern, notiert die Kryptowährung im Bereich von 87.000 Dollar. Verantwortlich für die Schwäche sind vor allem die bevorstehende Optionsfälligkeit und ein überraschendes Signal des größten Krypto-Investors.

Strategy Inc. bremst die Kauflaune

Die Nachricht, die derzeit für Gesprächsstoff sorgt: Strategy Inc., ehemals MicroStrategy, hat seine aggressive Bitcoin-Akkumulation pausiert. Das von Michael Saylor geführte Unternehmen hält zwar weiterhin über 671.000 BTC, erhöhte aber zuletzt seine Barreserven auf 2,19 Milliarden Dollar. Ziel ist es, Schuldendienst und Dividenden für die kommenden drei Jahre abzusichern.

Der Markt interpretiert diese Maßnahme als Vorbereitung auf mögliche Turbulenzen. Statt wie gewohnt jede verfügbare Liquidität in Bitcoin zu stecken, geht der größte Corporate Holder in Deckung – ein Signal, das Anleger nicht ignorieren.

Derivate-Markt unter Spannung

Auch die Zahlen aus dem Derivate-Bereich sprechen eine klare Sprache: Das aggregierte Open Interest bei Bitcoin-Futures ist von 95 Milliarden Dollar im Oktober auf aktuell 58 Milliarden Dollar gefallen. Trader bauen Positionen ab, um sich vor der erwarteten Volatilität zu schützen.

Der Grund: Am kommenden Freitag, den 26. Dezember, verfallen Bitcoin- und Ethereum-Optionen im Gesamtwert von über 28 Milliarden Dollar auf Deribit. Vor solchen Großereignissen ziehen sich Liquiditätsgeber typischerweise zurück, was die Preisschwankungen verstärkt.

Technisches Bild verschlechtert sich

Die Chartanalyse zeigt ein “Bärisches Wimpel-Muster” auf Tagesbasis. Bitcoin hat zudem wichtige exponentielle gleitende Durchschnitte nach unten durchbrochen. Die nächste entscheidende Unterstützung liegt bei 85.000 Dollar – ein Bruch dieser Marke könnte weitere Verluste auslösen.

Der Crypto Fear & Greed Index steht bei 29 Punkten und signalisiert damit “Angst”. Zum Vergleich: Im Oktober, während der Rally auf über 126.000 Dollar, herrschte noch “Extreme Gier”.

Mit der Optionsfälligkeit am Freitag dürfte die Volatilität zunächst hoch bleiben. Erst ein klarer Anstieg über 90.000 Dollar würde die aktuelle Schwächephase beenden.

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