Bitcoin: Fed bremst Rally

Bitcoin verliert nach Fed-Kommunikation an Boden. Der Markt wird von hoher Hebelwirkung in Derivaten und gleichzeitig wachsender institutioneller Nachfrage geprägt.

Die Kernpunkte:
  • Fed-Signale lösen Risikoabbau aus
  • Hohe Hebelwirkung im Derivatemarkt
  • Institutionelle Nachfrage bleibt stabil
  • Technische Analyse zeigt Schlüsselmarken

Die jüngsten Signale der US-Notenbank bringen Bitcoin in eine unruhige Phase. Nach starken Monaten steht der Markt nun zwischen vorsichtiger Fed-Kommunikation, hoher Hebelung im Derivatehandel und zugleich wachsenden institutionellen Zuflüssen. Entscheidend wird, welche dieser Kräfte sich in den nächsten Tagen durchsetzt.

Kursbild und technische Lage

Bitcoin notiert aktuell bei rund 90.300 US‑Dollar und damit etwa 28 % unter dem Allzeithoch von gut 126.000 US‑Dollar, das Anfang Oktober erreicht wurde. Der Kurs liegt spürbar unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von etwa 98.000 US‑Dollar, der RSI von 38 signalisiert einen eher angeschlagenen, aber noch nicht überverkauften Markt.

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Kurzfristig ist der Trend schwach: Ein zuvor wichtiger Unterstützungsbereich um 91.000 US‑Dollar wurde nach unten durchbrochen und wirkt nun als Widerstand. Auf der Unterseite gilt die Zone um 89.000 bis 90.000 US‑Dollar als zentrale psychologische Stütze. Aus technischer Sicht bleibt die übergeordnete Aufwärtsstruktur bestehen, solange der Bereich um 87.000 US‑Dollar hält.

Die Hintergründe: Fed-Signal sorgt für Risikoabbau

Auslöser der aktuellen Schwäche ist die jüngste Zinsentscheidung der US‑Federal Reserve. Zwar hat die Fed die Leitzinsen gesenkt – eigentlich ein eher freundliches Signal für riskantere Anlagen wie Aktien und Kryptowährungen. Doch die begleitende Prognose fiel zurückhaltend aus.

Die Notenbanker betonten anhaltende Inflationsrisiken und schwächere Arbeitsmarktdaten. Das hat die Hoffnung auf eine schnelle Serie weiterer Zinssenkungen gedämpft. Die Folge war ein klassischer „Risk-off“-Schub: Weltweit reduzierten Marktteilnehmer ihre Risikoexponierung, Bitcoin und Ethereum gaben gemeinsam mit den Aktienmärkten nach, da vor allem gehebelte Positionen abgebaut wurden.

Derivate treiben die Schwankungen

On-Chain- und Marktdaten zeigen, dass ein großer Teil der aktuellen Bewegungen durch den Derivatemarkt getrieben wird. Das offene Interesse in Bitcoin-Futures liegt bei rund 59,2 Milliarden US‑Dollar – ein hohes Niveau, das auf viel im Markt befindlichen Hebel hinweist.

Noch deutlicher wird das Bild beim Blick auf die Handelsvolumina: Futures setzen mit etwa 97,3 Milliarden US‑Dollar fast das Zwölffache des Spotvolumens von rund 8 Milliarden US‑Dollar um. Das spricht für einen Markt, in dem kurzfristige, spekulative Trader die Preisfindung dominieren. Entsprechend verstärken Liquidationen und schnelle Positionswechsel die intraday Volatilität.

On-Chain-Signale: Alte Wallets erwachen

Ein weiterer Faktor, der heute für Gesprächsstoff sorgt, ist die Bewegung sogenannter „Satoshi-Ära“-Wallets. Dabei handelt es sich um Adressen, die seit mehr als einem Jahrzehnt inaktiv waren und nun wieder BTC transferieren.

Solche Bewegungen werden häufig als potenzielles Verkaufsrisiko interpretiert, weil große, lange ruhende Bestände in den Markt kommen könnten. Blockchain-Analysten weisen jedoch darauf hin, dass diese Transaktionen ebenso gut außerbörsliche (OTC) Umschichtungen an institutionelle Käufer sein können – also ohne unmittelbaren Verkaufsdruck auf den offenen Markt.

Parallel dazu bleiben die Netzwerkdaten stabil bis robust: Die Zahl aktiver Adressen ist hoch, die Transaktionsgebühren sind gestiegen. Das deutet auf anhaltende Nachfrage nach Blockspace und eine weiterhin rege Nutzung der Bitcoin-Blockchain hin, trotz des jüngsten Kursrückgangs.

Institutionen und Staaten bauen Engagement aus

Abseits der kurzfristigen Schwankungen erhält die langfristige Bitcoin-Story im Dezember 2025 zusätzlichen Rückenwind von staatlicher und institutioneller Seite.

Staatliche Nachfrage

Besonders aufmerksam verfolgt wird ein Schritt aus den USA: Der Bundesstaat Texas hat Bitcoin im Volumen von 5 Millionen US‑Dollar für seine „Strategic Bitcoin Reserve“ erworben. Damit signalisiert Texas, dass Bitcoin zunehmend als strategischer Reservebaustein und potenzieller Schutz gegen eine schleichende Entwertung von Fiat-Währungen gesehen wird.

Zugang für klassische Anleger

Auch im traditionellen Finanzsektor verdichten sich die Signale einer stärkeren Integration:

  • Der australische Vermögensverwalter AMP hat eine Allokation in Bitcoin-Futures bestätigt und verweist auf Knappheit und „digitales Gold“-Charakter als zentrale Investmentargumente.
  • Die Bank of America bereitet dem Vernehmen nach vor, ihren Vermögensberatern ab 2026 die Empfehlung von Krypto-ETPs zu ermöglichen. Das würde einen neuen, großen Vertriebskanal für Bitcoin und andere Krypto-Assets eröffnen.

Solche Schritte stützen die These, dass professionelle und institutionelle Investoren Korrekturen eher als Einstiegs- oder Aufstockungsmöglichkeit nutzen.

Ausblick: Schlüsselmarken für die nächsten Wochen

Die kurzfristige Stimmung ist vorsichtig negativ, mittelfristig bleibt das Bild aber konstruktiv. Fällt es Bitcoin nicht zeitnah, den Bereich um 91.000 US‑Dollar zurückzuerobern, droht ein weiterer Abbau überhebelter Long-Positionen mit einem möglichen Test der Unterstützungszone um 87.000 US‑Dollar. Hält dagegen der Bereich um 90.000 US‑Dollar und entspannen sich die Reaktionen auf die vorsichtige Fed-Kommunikation, hätte der Markt Raum für eine Erholung in Richtung 93.000 US‑Dollar.

Für die kommenden Wochen ist damit vor allem die Stabilität oberhalb der Marke von 90.000 US‑Dollar entscheidend: Bleibt sie intakt, könnte sie die Basis für den nächsten Aufwärtsimpuls in Richtung 2026 bilden; ein nachhaltiger Bruch nach unten würde das Risiko einer tieferen Korrektur deutlich erhöhen.

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