Bitcoin: Wachstumsprognosen diskutiert
Bitcoin schließt 2025 mit deutlicher Korrektur vom Rekordhoch ab. Während ETFs Mittel verlieren, kaufen Unternehmen massiv zu. Die Marktstruktur bleibt trotz schwachen Momentum intakt.

- Kurs notiert rund 30 Prozent unter Allzeithoch
- ETF-Abflüsse werden als saisonal eingestuft
- Unternehmen kaufen stärkste BTC-Menge seit Juli
- Hashrate-Rückgang könnte positives Signal sein
Bitcoin geht mit deutlichem Abstand zum Rekordhoch in die letzten Handelstage 2025. Nach einem starken Herbst hat die Kryptowährung eine spürbare Korrektur hinter sich, während ETFs Mittel verlieren, Miner unter Druck geraten – und Unternehmen gleichzeitig so viel einsammeln wie seit Monaten nicht mehr. Wie ist dieser Mix aus schwachem Momentum und solider Struktur zu bewerten?
Kursbild: Korrektur nach dem Rekord
Bitcoin notiert aktuell bei rund 87.230 US‑Dollar und liegt damit knapp 30 % unter dem Allzeithoch vom Oktober. Gegenüber dem 52‑Wochen-Tief von Ende November hat sich der Kurs nur leicht nach oben gelöst, der Abstand beträgt gut 3 %.
Der Markt wirkt zum Jahresende ausgebremst: dünne Feiertagsliquidität, Gewinnmitnahmen nach dem Rekordlauf und ein RSI von 38,1 deuten eher auf ein angeschlagenes, aber nicht überverkauftes Sentiment hin. Der Kurs liegt zudem knapp 5 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, was die laufende Konsolidierung unterstreicht.
ETF-Abflüsse: Saisoneffekt statt Trendbruch?
Ein zentrales Thema der vergangenen Tage sind die US‑Spot-Bitcoin-ETFs. In den fünf Handelstagen bis Heiligabend flossen netto rund 825 Millionen US‑Dollar ab, allein an Weihnachten‑Eve waren es 175,3 Millionen US‑Dollar.
Einige Eckpunkte:
- BlackRocks iShares Bitcoin Trust (IBIT) verzeichnete am 24. Dezember Abflüsse von 91,37 Millionen US‑Dollar
- Grayscales GBTC meldete am selben Tag 24,62 Millionen US‑Dollar an Rückgaben
- Seit dem Start im Januar 2024 summieren sich die Nettozuflüsse in US‑Spot-Bitcoin-ETFs dennoch auf etwa 56,9 Milliarden US‑Dollar
- Das verwaltete Vermögen liegt bei rund 113,8 Milliarden US‑Dollar
Marktbeobachter führen die jüngsten Abflüsse vor allem auf steuerlich motivierte Verlustrealisierungen zum Jahresende und den Effekt großer Optionen-Verfälle zurück. Ein Analyst wird mit der Einschätzung zitiert, dass der Verkaufsdruck überwiegend saisonal sei und nach wenigen Tagen abklingen dürfte. Strukturell bleibt der ETF-Kanal damit klar positiv, kurzfristig aber belastend.
On-Chain-Daten: Weniger Aktivität, bessere Liquidität
On-Chain-Metriken zeichnen ein gemischtes Bild. Laut VanEcks „Bitcoin ChainCheck“-Report von Mitte Dezember ist die Aktivität im Netzwerk gedämpft, während sich die Liquidität verbessert.
Wichtige Kennzahlen:
- Insgesamt 1,287 Milliarden Bitcoin-Transaktionen, ein Plus von 13,44 % im Jahresvergleich
- Täglich rund 509.900 Transaktionen
- Aktive Adressen (7‑Tage-Schnitt) bei etwa 660.000 – ein Tiefstand im Einjahresvergleich, nach zuvor typischen 700.000 bis 1.000.000
- Durchschnittlicher Transaktionswert: 0,5462 BTC (ca. 47.700 US‑Dollar)
- Durchschnittliche Gebühren nur bei 0,40–0,50 US‑Dollar, median 0,11 US‑Dollar
Der Rückgang der aktiven Adressen hängt vor allem mit dem Abflauen des Hypes um Ordinals und Runes zusammen. Laut Analysen von The Block drückt die geringere On-Chain-Aktivität auf die Marge der Miner, was in der aktuellen Phase zusätzlich belastet.
Mining und Hashrate: Rückgang mit möglicher Signalwirkung
Die Hashrate des Bitcoin-Netzwerks liegt derzeit bei rund 1.050–1.090 EH/s und ist damit in den vergangenen 30 Tagen um etwa 4 % gefallen – der deutlichste Rückgang seit April 2024. Hintergrund sind unter anderem Berichte, wonach Miner in der chinesischen Region Xinjiang rund 1,3 Gigawatt Kapazität vom Netz genommen haben, offenbar infolge staatlicher Überprüfungen. Schätzungen zufolge könnte damit bis zu ein Zehntel der globalen Rechenleistung entfallen sein.
Zur Einordnung:
- 2016 überschritt Bitcoin erstmals die Marke von 1 EH/s
- Im September 2025 wurde auf 7‑Tage-Sicht der historische Meilenstein von 1 ZH/s (1.000 EH/s) erreicht
- Ebenfalls im September markierte die Hashrate ein Allzeithoch bei rund 1.442 EH/s
Historisch wurden Phasen sinkender Hashrate oft als konträre, eher positive Signale interpretiert. VanEck wertet Daten so, dass bei negativer 90‑Tage-Hashrate-Dynamik die 180‑Tage-Renditen von Bitcoin in 77 % der Fälle positiv waren, im Mittel mit einem Plus von 72 %. Eine Garantie ist das nicht, es zeigt aber, dass schwächere Mining-Kennzahlen in der Vergangenheit häufig vor Erholungsphasen lagen.
Unternehmen kaufen zu – trotz ETF-Schwäche
Parallel zu den ETF-Abflüssen erhöhen Unternehmen mit Bitcoin in der Bilanz ihre Bestände. Digitale Asset-Treasuries (DATs) haben zwischen Mitte November und Mitte Dezember 42.000 BTC zugekauft – der stärkste Aufbau seit Juli 2025. Insgesamt halten diese Treasuries nun rund 1,09 Millionen BTC.
Heraus sticht:
- MicroStrategy erwarb allein in den vergangenen 30 Tagen 29.400 BTC
- Der japanische börsennotierte Investor Metaplanet erhielt die Zustimmung der Aktionäre, bis 2027 bis zu 210.000 BTC zu erwerben – das entspricht 1 % des maximalen Bitcoin-Angebots
- Die Summe der in Unternehmensbilanzen gehaltenen BTC übersteigt inzwischen 1,09 Millionen Stück
Damit steht einer eher kurzfristig getriebenen ETF-Schwäche ein strategischer Bestandsaufbau auf Unternehmensebene gegenüber – ein wichtiger Unterschied in der Markttiefe.
Stimmung und technische Marken
Die Marktstimmung bleibt eingetrübt. Der Crypto Fear & Greed Index steht bei 29 und signalisiert „Fear“. Der Coinbase Premium Index war im Dezember meist negativ, was auf relativ schwächere Nachfrage aus den USA gegenüber asiatischen Märkten schließen lässt.
Technisch fallen folgende Punkte ins Gewicht:
- Historisch hat Bitcoin nur 28 Handelstage im Bereich zwischen 70.000 und 80.000 US‑Dollar verbracht
- In dieser Zone liegt laut Glassnodes UTXO Realized Price Distribution nur wenig „historische“ Angebotskonzentration
- Sollte es zu einer weiteren Korrektur kommen, könnte Bitcoin in diesem Preisband zunächst mehr Zeit brauchen, um tragfähige Unterstützung aufzubauen
Kurzfristig wirkt der Markt damit anfällig für Schwankungen, während stabile Unterstützungscluster weiter unten erst noch ausgebildet werden müssten.
Vergleich zu Edelmetallen und Makro-Faktoren
Auffällig ist die jüngste Schwäche von Bitcoin im Vergleich zu Edelmetallen. Gold ist über 4.500 US‑Dollar je Unze gestiegen, Silber über 70 US‑Dollar – beide auf Rekordstände. Getrieben wird diese Bewegung von Sorgen über Währungsentwertung, geopolitischen Spannungen und der Erwartung weiterer US‑Zinssenkungen im Jahr 2026.
Einige Analysten sehen Bitcoin im Vergleich dazu als zurückgeblieben. Yuya Hasegawa von Bitbank verweist darauf, dass US‑Aktien neue Höchststände erreicht haben und Edelmetalle ebenfalls Rekorde markieren – beides Hinweise auf zunehmende Überhitzung bei klassischen Risiko- und Absicherungsassets. Vor diesem Hintergrund erscheine Bitcoin im Bewertungsvergleich eher günstig, was mittel- bis langfristig käuferseitiges Interesse anziehen könne.
Ausblick auf 2026: Konsolidierung mit klaren Stellschrauben
Zum Jahresende präsentiert sich Bitcoin in einer Phase struktureller Konsolidierung: Mittelfristige Halter (1–5 Jahre) reduzieren Bestände, während sehr langfristige Investoren mit Haltedauer über fünf Jahre ihre Positionen weitgehend beibehalten. Damit geben eher taktische Marktteilnehmer nach der Rally seit Jahresbeginn Risiko ab, während Überzeugungshalter ruhig bleiben.
Für den Start ins Jahr 2026 stechen besonders vier Einflussfaktoren hervor:
- ETF-Flows nach den Feiertagen: Ob die saisonalen Abflüsse rasch auslaufen und wieder Zuflüsse einsetzen, wird ein wichtiger Test für die institutionelle Nachfrage.
- US‑Geldpolitik: Die Zinsprognosen der Federal Reserve für 2026 bleiben ein zentraler Treiber für Risikoassets und damit auch für Bitcoin.
- Unternehmenskäufe: Setzen Corporate Treasuries ihren Aufbau im derzeitigen Tempo fort, verstärkt das die Angebotsverknappung auf der Nachfrageseite.
- Hashrate-Entwicklung: Eine Stabilisierung oder Erholung nach der aktuellen Miner-Schwächephase wäre ein wichtiges Signal für die Robustheit des Netzwerks.
Trotz eines schwierigen Dezembers zeigen die Zuflüsse in Krypto-ETPs von 46,7 Milliarden US‑Dollar seit Jahresbeginn, dass das institutionelle Interesse an digitalen Assets ungebrochen ist. Kurzfristige Volatilität dürfte rund um den Jahreswechsel erhalten bleiben, die strukturellen Rahmenbedingungen für Bitcoin sind jedoch weiterhin intakt.
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