BMW Aktie: Druck wächst?

BMW halbiert Free-Cash-Flow-Prognose auf 2,5 Milliarden Euro aufgrund von China-Schwäche und verzögerten Zollrückerstattungen. US- und Europa-Geschäft zeigen weiterhin Stärke.

Die Kernpunkte:
  • Free Cash Flow Prognose um 50% reduziert
  • Schwache China-Zahlen mit Absatzrückgang
  • Starke Wachstumszahlen in USA und Europa
  • Aktienkurs verliert bis zu sieben Prozent

Die drastische Prognosekorrektur von BMW schockt Anleger – doch was steckt wirklich hinter dem plötzlichen Einbruch der Erwartungen? Während der Premiumhersteller in Europa und den USA glänzt, wird ausgerechnet der wichtigste Wachstumsmarkt China zur Belastungsprobe. Ist dies nur eine temporäre Delle oder der Beginn größerer Probleme?

Die harte Wahrheit: Prognosen halbiert

BMW musste am 7. Oktober 2025 die Erwartungen für 2025 massiv nach unten korrigieren. Die drastischste Anpassung betrifft den Free Cash Flow im Automobilsegment – von ursprünglich über 5 Milliarden Euro auf nunmehr über 2,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Halbierung der ursprünglichen Prognose!

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Die wesentlichen Anpassungen im Überblick:
Free Cash Flow: Halbierung auf über 2,5 Milliarden Euro
EBIT-Marge: Reduzierung von 5-7% auf 5-6%
Eigenkapitalrendite: Senkung von 9-13% auf 8-10%
Konzerngewinn vor Steuern: Leichter Rückgang statt Vorjahresniveau

China: Der wunde Punkt

Doch warum dieser plötzliche Vertrauensverlust? Die Antwort liegt in China. Im dritten Quartal 2025 lieferte BMW lediglich 147.000 Fahrzeuge in den wichtigen Wachstumsmarkt aus – ein Rückgang von 0,4%. Noch deutlicher fiel der Einbruch bei der BMW-Marke mit minus 2,9% auf 140.000 Einheiten aus.

Besonders schmerzhaft: Eine Reduzierung der Provisionen chinesischer Banken von 15% auf 5%, die zunächst positive Effekte auf die Transaktionspreise hatte, kehrte sich in den Folgemonaten um. BMW reagierte mit Gegenmaßnahmen – von angepasster Volumenplanung bis zu monatlichen Händlerkompensationszahlungen.

Zoll-Debakel verschärft Liquiditätsengpass

Während China für operative Probleme sorgt, kommt die nächste Überraschung aus einer unerwarteten Richtung: Zollrückerstattungen in dreistelliger Millionenhöhe, die eigentlich für 2025 eingeplant waren, werden erst 2026 fließen. Diese Verzögerung betrifft sowohl US-amerikanische als auch deutsche Behörden und resultiert aus Tarifreduktionen zwischen der EU und den USA.

Die Folge? Die drastische Reduzierung der Free-Cash-Flow-Prognose ist direkt auf diese Liquiditätsverschiebung zurückzuführen. BMW betont zwar, dass die grundsätzliche Erwartung einer EU-weiten Tarifreduktion von 10% auf 0% für US-Importe weiterhin besteht – doch für 2025 kommt die Erleichterung zu spät.

Lichtblicke in schwierigen Zeiten

Trotz der düsteren Prognosen gibt es durchaus positive Signale. In den USA stieg der Absatz im dritten Quartal um beeindruckende 24,9% auf 105.000 Einheiten. Europa verzeichnete ein solides Plus von 9,3% auf 240.000 Fahrzeuge, wobei Elektrofahrzeuge mit 14,5% Wachstum besonders stark zulegten und bereits 26% des Gesamtabsatzes ausmachen.

Auch die Kapitalallokation bleibt stabil: Die Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von 30-40% des Nettogewinns wird beibehalten, ebenso wie das angekündigte Aktienrückkaufprogramm.

Markt reagiert mit Verlusten

Die Anleger strafen den Prognose-Schock umgehend ab: Die BMW-Aktie verlor am Folgetag bis zu 7%. Selbst der Konkurrent Mercedes-Benz, der ebenfalls über schwache China-Geschäfte berichtete, zog mit minus 3,5% nach.

Analysten von JPMorgan betonen, dass die Fähigkeit BMWs, die Volumendynamik und Preissetzungsmacht in China zu stabilisieren, entscheidend für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit sein wird. RBC-Analysten zeigen sich enttäuscht über die Zollnachrichten, da sie BMW eigentlich gut positioniert gegenüber Wettbewerbern gesehen hatten.

Kann BMW die Wende schaffen? Die vollständigen Quartalszahlen am 5. November werden zeigen, ob der Premiumhersteller die operativen Herausforderungen meistert – oder ob weitere strategische Anpassungen notwendig werden.

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