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Bombardier: Fortschritte bei Umbau – Kann die Aktie das nutzen?

Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier hat am vergangenen Donnerstag nach Börsenschluss seine Zahlen zum abgelaufenen vierten Quartal 2020 präsentiert. Dabei muss man sicherlich als Gesamteindruck festhalten, dass der Konzern nach wie vor auf schwachen Beinen steht. Aber es gibt leichte Anzeichen einer Besserung.

Unter dem Strich setzte Bombardier im Berichtsquartal 2,34 Milliarden Dollar um. Das war einen Tick schlechter als erwartet. Beim bereinigten EBIT riss man allerdings die Latte doch etwas deutlicher. Hier verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 165 Millionen Dollar. Die von FactSet befragten Analysten hatten mit einem Gewinn von 54,1 Millionen Dollar gerechnet. Immerhin: Es gab auch positive Überraschungen. So konnte das Unternehmen im vierten Quartal insgesamt 114 Business-Flugzeuge ausliefern Analysten hatten hier nur mit 39 Stück gerechnet. Allerdings blieb der Free Cashflow mit 209 Millionen Dollar dann doch wieder um mehr als die Hälfte unter den Erwartungen von 525 Millionen Dollar.

Durchwachsener Ausblick mit Lichtblicken

Auch der Ausblick zeigt im Grunde, dass sich die Firma noch in einer Übergangsphase bzw. Restrukturierungs-Phase befindet. So peilt Bombardier für das Geschäftsjahr 2021 einen bereinigten EBIT von mehr als 100 Million Dollar an. Die Markterwartungen lagen hier bislang bei knapp 270 Millionen Dollar. Beim EBITDA wird ein Wert von über 500 Millionen Dollar angepeilt. Die FactSet-Schätzung lag bislang bei rund 716 Dollar.

Aber auch hier gab es womöglich entscheidende Pluspunkte. So erwartet Bombardier, dass sich die Umsätze im Bereich Business-Flugzeuge im laufenden Jahr besser als im Vorjahr darstellen. Und das, obwohl Bombardier jetzt ankündigte, seine Learjet-Produktion im Laufe des Jahres komplett einzustellen. Doch hier rücken die margenstärkeren Modelle Challenger und Global nach. Aus dieser weiteren Straffung des Unternehmens will man bis 2023 pro Jahr rund 400 Millionen Dollar an Einsparungen schaffen. In diesem Jahr sollen es dabei rund 100 Millionen Dollar werden.

Bombardier wird berechenbarer

Insgesamt haben die Analysten sehr positiv auf die Zahlen reagiert. Wobei vor allem herausgestellt wird, dass die Cashflow-Nutzung verbessert werden dürfte. Außerdem gefällt den Experten, dass sich Bombardier nach dem Verkauf der Zugsparte deutlich schlanker und auch transparenter präsentiert. Deshalb konnte die Aktie nach den Zahlen auch wieder einiges von den vorangegangenen Tagesverlusten wettmachen. Außerdem haben Analysten ihre Kursziele angehoben.

Fazit: Bombardier ist noch lange nicht über dem Berg. Noch immer lasten fast 5 Milliarden Dollar Nettoschulden auf dem Unternehmen. Das lässt sich derzeit zwar durch die Liquidität bzw. entsprechende Äquivalente abdecken. Aber das kann Letzten Endes nur als eine Art Bodenbildung gesehen werden. Deshalb bleibt ein Investment in der Aktie auch noch höchst spekulativ. Investoren, die einen längeren Anlagehorizont haben, könnten sich allerdings auf Basis der neuen Zahlen und Einschätzungen eine kleine Anfangs-Position ins Depot liegen.

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