BP Aktie: Analystendruck

Bank of America hält an negativer Bewertung für BP fest und bremst den Kurs, obwohl steigende Ölpreise und ein milliardenschwerer Teilverkauf eigentlich Rückenwind bieten.

Die Kernpunkte:
  • Bank of America bekräftigt Underperform-Rating für BP
  • Ölpreisrally kommt nicht voll im Aktienkurs an
  • Milliardendeal mit Verkauf der Castrol-Mehrheit
  • Fokus auf Free Cashflow und Kapitalallokation

BP startet nach der Feiertagspause mit Gegenwind in die neue Handelswoche. Während steigende Ölpreise eigentlich Rückenwind geben sollten, bremst eine skeptische Analystenstimme die Stimmung deutlich. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob BP seine Finanzkennzahlen wirklich so verbessern kann, wie es der Markt von einem integrierten Energiekonzern erwartet.

Bank of America bleibt skeptisch

Auslöser für den verhaltenen Handel ist ein frisches Research-Update von Bank of America (BofA) Securities. Die US-Investmentbank bekräftigt ihr „Underperform“-Rating für BP und belässt das Kursziel bei 30 US‑Dollar. Die Einschätzung wurde unmittelbar nach Wiederaufnahme des vollen Handels an der London Stock Exchange veröffentlicht.

Im Fokus der Kritik steht vor allem der erwartete Verlauf des Free Cashflow (FCF). Trotz jüngster Schritte zur Freisetzung von Kapital zweifelt BofA daran, dass BP kurzfristig mit der operativen Finanzkraft wichtiger Wettbewerber mithalten kann. Die Bestätigung des schwachen Ratings wirkt damit wie ein Deckel auf den Kurs und erklärt, warum die Aktie hinter dem Energiesektor zurückbleibt.

Die Analysten sehen zudem anhaltende Fragezeichen bei der Kapitalallokation: Ob die Mittel wirklich so eingesetzt werden, dass Rendite und Wachstum im Branchenvergleich überzeugen, bleibt aus Sicht der Bank offen. Genau diese institutionellen Vorbehalte prägen heute das Bild.

Ölpreisrally ohne vollen Effekt

Fundamental ist das Umfeld für Ölkonzerne derzeit eher günstig. Der Preis für Brent-Öl kletterte heute Vormittag auf rund 61,90 US‑Dollar je Barrel, ein Plus von gut 2 % gegenüber dem Vortag. Normalerweise würden solche Bewegungen eine spürbare Erholung bei großen integrierten Ölwerten anstoßen.

Treiber des Anstiegs sind vor allem geopolitische Risiken:

  • Spannungen im Nahen Osten erhöhen die Risikoprämien auf der Angebotsseite.
  • Der volatile Verlauf der Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt beeinflusst die Risikoabwägung vieler Energy-Trader.

Unter diesen Bedingungen könnten Titel wie BP üblicherweise stärker profitieren. Aktuell wirkt aber die negative Analysten-Einschätzung als Bremse und verhindert, dass der positive Rohstoffimpuls voll im Kurs ankommt. Die BP‑Aktie notiert mit 4,89 Euro leicht im Minus und damit spürbar unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, bleibt aber auf Sicht von zwölf Monaten moderat im Plus.

Castrol-Teilverkauf bringt Milliarden

Parallel dazu verarbeitet der Markt eine größere Transaktion, die BP kurz vor der Feiertagspause angekündigt hat. Der Konzern verkauft 65 % seiner Schmierstoff-Tochter Castrol an den Infrastrukturinvestor Stonepeak. Die Vereinbarung bewertet Castrol mit einem Unternehmenswert von 10 Milliarden US‑Dollar.

Für BP bedeutet der Deal einen Mittelzufluss von rund 6 Milliarden US‑Dollar. Diese Liquidität könnte Spielraum für Schuldenabbau, Investitionen oder potenzielle Rückflüsse an die Aktionäre schaffen. Die Reaktion am Markt zeigt jedoch: Die schiere Höhe des Betrags reicht derzeit nicht aus, um die von einigen Analysten vertretene langfristig skeptische Sicht aufzuheben.

Flankiert wird die Transaktion von regulatorischen Schritten. BP hat heute eine aktuelle Form‑6K‑Meldung bei der US‑Börsenaufsicht SEC eingereicht und damit die jüngsten strategischen Weichenstellungen formell dokumentiert.

Fazit: Spannungsfeld zwischen Ölpreis und Strategie

Für die BP‑Aktie ergibt sich aktuell ein Bild mit gegenläufigen Kräften: Auf der einen Seite ein freundlicher Ölmarkt und ein Milliarden-Zugang aus dem Castrol-Deal, auf der anderen Seite die erneute, klar negative Einstufung durch Bank of America. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob BP in den kommenden Quartalen den Free Cashflow und die Kapitalallokation so verbessert, dass große Adressen ihre „Underperform“-These revidieren. Bis dahin dürfte der Titel immer wieder dann ausgebremst werden, wenn positive Branchensignale eigentlich für mehr Schwung sprechen.

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