BP Aktie: Fragile Bedingungen?
BP fokussiert sich wieder stärker auf Öl und Gas, doch sinkende Gewinne und operative Herausforderungen belasten den Konzern. Neue Führungskräfte sollen die Wende bringen.

- Strategiewechsel: Fokus zurück auf Öl- und Gasgeschäft
- Gewinneinbruch im ersten Quartal 2025
- Neue Führungskräfte und Verwaltungsratsmitglieder
- Herausforderungen durch OPEC+-Entscheidung und Marktunsicherheit
Der britische Ölmulti steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbau – neue Führungskräfte, eine Rückbesinnung auf das Kerngeschäft Öl und Gas, und gleichzeitig sinkende Gewinne. Zerbricht hier etwas oder formiert sich der Gigant neu?
Umbau an der Spitze und in der Strategie
Die Nachricht vom Ausscheiden Giulia Chierchias, der bisherigen Chefin für Strategie und Nachhaltigkeit, zum 1. Juni 2025 markiert einen wichtigen Schritt. Ihre Aufgabenbereiche werden in andere Funktionen integriert. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Unternehmensstruktur zu vereinfachen und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Dieser Personalwechsel unterstreicht die strategische Neuausrichtung von BP: Der Fokus soll wieder stärker auf der Öl- und Gasförderung liegen, während weniger profitable Geschäftsbereiche zurückgefahren werden. Auch das Downstream-Portfolio wird weiter gestrafft.
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Auch im Verwaltungsrat gibt es Bewegung. David Hager, ein erfahrener Manager aus der US-Upstream-Öl- und Gasindustrie, zieht ab dem 2. Juni 2025 als Non-Executive Director in das Gremium ein. Parallel dazu wird Ian Tyler ebenfalls ab dem 2. Juni Mitglied des Prüfungsausschusses. Zudem wurde Satish Pai als Nachfolger von Melody Meyer für den Vorsitz des Ausschusses für Sicherheit und Nachhaltigkeit nominiert; ein genaues Datum für die Amtsübernahme steht hier noch aus.
Operative Lichtblicke und Schattenseiten
Trotz des Umbaus meldet BP operative Fortschritte. Im ersten Quartal 2025 wurden drei neue Upstream-Projekte gestartet und sechs Explorationsfunde gemeldet. Doch nicht alles glänzt: Das Erdgasprojekt Grand Tortue Ahmeyim vor der Küste Senegals sorgt für Unruhe. Lokale Fischergemeinden äußern Bedenken über die Auswirkungen auf ihre Lebensgrundlage, berichten von geringeren Fangmengen und einem kürzlichen Gasleck. BP erklärte zwar, das Leck habe nur unerhebliche Umweltauswirkungen gehabt und sei inzwischen behoben, die Sorgen vor Ort bleiben jedoch bestehen. Das Unternehmen betont, im Dialog mit den Gemeinden zu stehen und auf seine lokalen Community-Projekte hinzuweisen.
Alarmierende Zahlen und ein unsicheres Umfeld
Finanziell musste BP im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Der bereinigte zugrunde liegende Wiederbeschaffungsgewinn belief sich auf 1,4 Milliarden US-Dollar – ein signifikanter Einbruch im Vergleich zu 2,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich hierfür waren vor allem niedrigere Raffineriemargen und durchschnittliche Ergebnisse im Ölhandel. Die Nettoverschuldung stieg im Laufe des Quartals an. Dennoch hielt das Unternehmen an seiner Dividende fest und initiierte ein Aktienrückkaufprogramm. Für das zweite Quartal rechnet BP mit einer stagnierenden Upstream-Produktion und plant verstärkte Wartungsarbeiten in den Raffinerien.
Das Marktumfeld bleibt herausfordernd. Die OPEC+ hat beschlossen, die Ölförderung ab Juni 2025 zu erhöhen. Dies, gepaart mit der Nachfrageunsicherheit aufgrund des ungleichmäßigen globalen Wirtschaftswachstums, zeichnet ein komplexes Bild für Energiekonzerne. Dass die Aktie von BP zuletzt unter ihren 200-Tage-Durchschnitt gefallen ist, unterstreicht die angespannte Lage. Zudem kursieren unbestätigte Berichte, wonach Shell eine Übernahme von BP in Erwägung ziehen könnte. Die Analystenmeinungen sind derzeit gemischt, wobei viele eine Halteposition empfehlen.
Für BP brechen damit spannende, aber auch herausfordernde Zeiten an. Die Neuausrichtung ist ein Drahtseilakt, dessen Erfolg maßgeblich davon abhängen wird, ob die neue Strategie im aktuellen Marktumfeld Früchte trägt.
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