Broadcom Aktie: Erfolgreicher Jahresstart!

Broadcom übertrifft Umsatzerwartungen deutlich, doch sinkende Profitabilität durch maßgeschneiderte KI-Chips führt zu deutlichem Kursverlust an der Börse.

Die Kernpunkte:
  • Umsatzwachstum von 28 Prozent übertrifft Prognosen
  • KI-Umsätze steigen um 74 Prozent im Jahresvergleich
  • Bruttomarge sinkt durch kundenspezifische Chip-Deals
  • Auftragsbestand im KI-Bereich bei 73 Milliarden Dollar

Broadcom profitiert massiv vom KI-Boom – und wird an der Börse trotzdem abgestraft. Nach starken Quartalszahlen richten Investoren den Blick weg vom Wachstum und hin zur Profitabilität. Der Chipkonzern muss nun zeigen, dass niedrigere Margen nicht das Ende der Erfolgsstory sind, sondern der Preis für eine neue Größenordnung im Geschäft.

Starke Zahlen, schwache Reaktion

Operativ lieferte Broadcom im jüngsten Quartal ab: Der Umsatz stieg auf 18,02 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 28 % gegenüber dem Vorjahr und über den Erwartungen der Analysten von 17,49 Milliarden US-Dollar. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 1,95 US-Dollar über den prognostizierten 1,86 US-Dollar.

An der Börse überwiegt dennoch die Skepsis. Gestern schloss die Aktie bei 290,35 Euro und liegt damit rund 18 % unter dem Niveau von vor wenigen Tagen. Auslöser ist weniger die Entwicklung beim Umsatz, sondern die Perspektive für die Bruttomarge.

Das Management stellte klar, dass die stark wachsenden KI-Umsätze auf die Marge drücken. Der zunehmende Anteil maßgeschneiderter KI-Chips im Produktmix soll die Bruttomarge um etwa 100 Basispunkte verringern. Genau dieser Punkt sorgt nun für erheblichen Bewertungsdruck.

Das KI-Wachstum als zweischneidiges Schwert

Im Kernthema KI läuft es für Broadcom beeindruckend gut. Die KI-Umsätze stiegen im Quartal auf 6,5 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 74 % im Jahresvergleich. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 stellt das Management sogar in Aussicht, dass die KI-Halbleitererlöse auf 8,2 Milliarden US-Dollar klettern und sich damit im Vorjahresvergleich verdoppeln.

Damit zeichnet sich ein Spannungsfeld ab:

  • Starkes Wachstum: Explodierende Nachfrage von Hyperscalern wie Google und Meta treibt den Konzernumsatz nach oben.
  • Druck auf die Profitabilität: Individuelle ASIC-Deals für diese Kunden bringen geringere Margen als klassische Software- oder Netzwerkprodukte.

Der Markt bewertet diese Verschiebung im Geschäftsprofil kritisch. Die Aktie hatte zuvor ein Rekordniveau von umgerechnet knapp 415 Euro erreicht. Von dort aus ist sie innerhalb weniger Tage um gut 17 % gefallen und notiert nun rund 7–8 % unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt, bleibt aber klar über der 200-Tage-Linie.

Analysten bleiben zuversichtlich

Trotz des Kursrutschs bleiben mehrere große Investmentbanken bei einer positiven Einschätzung. Sie sehen den Rückgang eher als Bewertungskorrektur denn als Bruch der fundamentalen Entwicklung.

  • JP Morgan stuft Broadcom als „Top Pick“ ein und setzt ein Kursziel von 475 US-Dollar.
  • Morgan Stanley hebt das Kursziel auf 462 US-Dollar an und verweist auf ein „sehr starkes“ langfristiges Setup.
  • Bank of America erhöht auf 500 US-Dollar und stellt besonders den KI-Auftragsbestand in den Fokus.

Die Aktie ist kurzfristig deutlich volatiler geworden. Auf Sicht von sieben Tagen steht ein Rückgang von 17,78 %, während sie über zwölf Monate trotz der aktuellen Korrektur noch rund 27 % im Plus liegt.

Rückenwind durch prall gefüllten Auftragsbestand

Ein zentrales Argument der Optimisten ist der außergewöhnlich hohe Auftragsbestand im KI-Bereich. Broadcom beendete das Quartal mit einem KI-bezogenen Backlog von 73 Milliarden US-Dollar. Dieser Anteil entspricht nahezu der Hälfte des gesamten Auftragsvolumens und sorgt für hohe Planungssicherheit bis 2026 und darüber hinaus.

Auch die Ausschüttungspolitik signalisiert Vertrauen des Managements in die eigene Ertragskraft. Die quartalsweise Dividende wird um 10 % auf 0,65 US-Dollar je Aktie erhöht. Die operativen Mittelzuflüsse blieben mit 7,7 Milliarden US-Dollar robust – dennoch reichte diese Nachricht nicht aus, um den Verkaufsdruck unmittelbar zu stoppen.

Ausblick: Volatilität mit klarer Baustelle

Im Halbleitersektor zeigt sich derzeit eine klare Trennung zwischen reinen GPU-Anbietern und Designern kundenspezifischer Chips. Broadcom steht vor der Aufgabe, den Markt davon zu überzeugen, dass der absolute Gewinn in Dollar trotz prozentual rückläufiger Bruttomarge weiter wächst. Solange sich die Aktie im Bereich um 290 Euro deutlich unter ihrem jüngsten Hoch, aber noch klar über dem 200-Tage-Durchschnitt bewegt, dürfte die Schwankungsbreite erhöht bleiben – mit einem Fokus darauf, wie sich der Spagat zwischen KI-Wachstum und Margenprofil in den kommenden Quartalen entwickelt.

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