Broadcoms Bestrafung, Trumps Schatten-Kabinett und der Münchner Milliarden-Sieg
Der Tech-Sektor erleidet trotz starker Broadcom-Zahlen einen Ausverkauf, während politische Deals mit Belarus und ein Milliardenauftrag für MAN die Märkte prägen.

- Broadcom-Aktie stürzt trotz überragender KI-Umsätze ab
- Fed-Zinssenkung offenbart tiefe interne Uneinigkeit
- USA heben Sanktionen gegen Belarus für Gefangenenfreilassung auf
- Deutsche Bahn vergibt Milliardenauftrag für Busse an MAN
- Gold hält sich nahe seinem Allzeithoch
Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt Wochenenden, an denen man die Stille der geschlossenen Börsen fast körperlich als Erleichterung empfindet. Der gestrige Freitag war ein solcher Tag, der vielen Marktteilnehmern noch lange in den Knochen stecken dürfte. Was wir zum Wochenausklang an der Wall Street sahen, war mehr als die übliche Gewinnmitnahme. Es war ein Misstrauensvotum gegen die Perfektion.
Da liefert ein Gigant wie Broadcom Zahlen, für die jeder Finanzvorstand seine Seele verkaufen würde – und der Markt antwortet mit einer zweistelligen Abstrafung. Das ist das Paradoxon dieses Dezembers: Die Erwartungen sind so stratosphärisch hoch, dass selbst Exzellenz als Enttäuschung gewertet wird.
Doch während der Tech-Sektor seine Wunden leckt, verschieben sich im Hintergrund die Gewichte. Von einem zynischen, aber ökonomisch bedeutsamen Deal in Belarus bis zu einem Triumph für die bayerische Industrie in München: Das Kapital sucht sich neue Wege – weg von der digitalen Hoffnung, hin zur analogen Substanz.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Rest des Wochenendes und lade Sie ein, mit mir die Puzzleteile dieser turbulenten Woche zusammenzusetzen.
Der Fluch der guten Tat: Wenn Übererfüllung nicht reicht
Wer am Freitagabend auf die Schlussglocke wartete, sah ein Blutbad im Technologiesektor. Der Nasdaq Composite verlor 1,7 Prozent, der S&P 500 gab 1,1 Prozent nach. Doch die Indizes erzählen nur die halbe Geschichte.
Im Zentrum des Sturms stand – wie gestern bereits angedeutet – Broadcom. Der Chip-Riese meldete Quartalszahlen, die objektiv brillant waren: Der Umsatz im KI-Segment sprang um 74 Prozent, der Auftragsbestand für KI-Chips liegt bei gigantischen 73 Milliarden Dollar. Dennoch wurde die Aktie mit einem Minus von über 11 Prozent aus dem Handel geprügelt – der schlimmste Tagesverlust seit Januar.
Die Analyse: Die Märkte leiden unter Höhenangst. Wenn selbst eine Übererfüllung der Prognosen (Umsatz 18,02 Mrd. Dollar gegenüber erwarteten 17,49 Mrd. Dollar) zu einem Ausverkauf führt, ist das Sentiment gekippt. Investoren straften im Wochenverlauf auch Oracle ab (insgesamt rund 13 Prozent Verlust), nachdem das Unternehmen Umsatzziele verfehlt hatte. Die Sorge vor Margendruck und die bange Frage, wie lange der KI-Investitionsboom noch anhalten kann, dominieren plötzlich die Narrative. Das “Smart Money” rotiert – raus aus den überhitzten Tech-Werten, rein in Value-Titel.
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Washingtons gespaltene Zins-Realität
Während die Tech-Investoren nervös auf ihre Depots blicken, hat die Federal Reserve in dieser Woche Geschichte geschrieben – wenn auch auf eine Weise, die Jerome Powell wohl lieber vermieden hätte. Die Fed senkte den Leitzins am Mittwoch zwar erwartungsgemäß um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent, doch die Entscheidung offenbarte tiefe Risse im Gebälk.
Drei Gegenstimmen gab es im Offenmarktausschuss – ein Dissens, wie wir ihn seit 2019 nicht mehr gesehen haben. Die Botschaft ist unmissverständlich: Der Weg zu weiteren Senkungen wird steinig. Für 2026 signalisiert der “Dot Plot” der Notenbanker eine Pause oder zumindest ein deutlich langsameres Tempo.
Der politische Schatten: Im Hintergrund läuft bereits das Casting für die Ära “Trump 2.0”. Der designierte US-Präsident muss bis Mai 2026 einen Nachfolger für Powell benennen. In Washingtoner Kreisen fallen immer wieder die Namen Kevin Warsh und Kevin Hassett (“die zwei Kevins”). Trumps Forderung, künftig bei Zinsentscheidungen konsultiert zu werden, hängt wie ein Damoklesschwert über der Unabhängigkeit der Institution. Die steigenden Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen (zuletzt auf 4,18 Prozent geklettert) sind ein Warnsignal, dass der Markt dem Frieden noch nicht traut.
Ein Deal mit dem Diktator: Rohstoffe gegen Freiheit
Abseits der Finanzmärkte sorgte am heutigen Samstag eine Nachricht für Aufsehen, die zeigt, wie transaktional die kommende US-Außenpolitik werden könnte. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat überraschend über 120 politische Gefangene freigelassen, darunter den Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und die Oppositionelle Maria Kalesnikava.
Der Preis für diese humanitäre Geste? Die USA heben Sanktionen gegen belarussisches Kalisalz (Pottasche) auf. Dies geschah nach direkten Gesprächen mit einem Gesandten von Donald Trump.
Die ökonomische Relevanz: Belarus ist einer der weltweit größten Produzenten von Kalisalz, einem unverzichtbaren Grundstoff für Düngemittel. Die Rückkehr dieses Angebots auf den Weltmarkt dürfte die Preise für Agrarrohstoffe dämpfen – eine Nachricht, die in der globalen Landwirtschaft mit Erleichterung, bei westlichen Konkurrenten wie K+S oder Nutrien jedoch mit Sorge aufgenommen werden dürfte. Es ist ein erster Vorgeschmack auf die neue geopolitische Währung: Rohstoffe gegen Menschenrechte.
München sticht China aus: Ein Sieg für die “Old Economy”
Nachdem wir gestern über das Comeback der Meyer Werft berichteten, gab es heute einen weiteren bemerkenswerten Sieg für die heimische Industrie. Die Deutsche Bahn hat einen Rahmenvertrag über 3.300 neue Busse vergeben – und der Löwenanteil geht nicht nach China, sondern nach München an MAN.
Das Auftragsvolumen liegt bei über einer Milliarde Euro. Zwar konnte sich der chinesische Hersteller BYD ein kleines Los von rund 200 E-Bussen sichern (die in Ungarn produziert werden), doch die klare Präferenz für den deutschen Traditionshersteller ist ein Signal.
Das Fazit: In Zeiten, in denen Sicherheitsbedenken und Lieferkettenstabilität wichtiger werden als der letzte Cent beim Einkaufspreis, erleben etablierte europäische Player eine Renaissance. Die Kritik an der Teilvergabe an BYD zeigt zudem, wie politisch aufgeladen selbst die Beschaffung von Linienbussen inzwischen ist.
Krypto & Gold: Die Suche nach dem sicheren Hafen
Die Unsicherheit an den Aktienmärkten treibt Anleger in alternative Assets, doch auch hier ist das Bild gemischt.
- Gold glänzt weiter: Das Edelmetall beendete die Woche nahe seinem Allzeithoch bei rund 4.300 US-Dollar. Die Kombination aus sinkenden Zinsen und geopolitischer Unsicherheit bleibt der perfekte Treibstoff. Kursziele von 5.000 Dollar bis 2026 machen bereits die Runde.
- Bitcoin hingegen wirkt angeschlagen. Nach einem kurzen Ausflug über 94.000 Dollar rutschte die Kryptowährung im Wochenverlauf zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 90.000 Dollar. Trotz massiver Käufe durch MicroStrategy fehlt aktuell das Momentum für den Sprung auf die 100.000 Dollar. Interessanterweise performt Ethereum derzeit besser, getrieben durch den DeFi-Sektor.
Der Ausblick: Was die nächste Woche bringt
Wenn wir am Montag die Bildschirme einschalten, werden die Nachbeben des Tech-Ausverkaufs das dominierende Thema sein. Doch der Blick richtet sich auch auf Europa: Die EZB-Entscheidung steht in der kommenden Woche an (18.12.), ebenso wie wichtige Inflationsdaten (CPI).
Die Rotation von “Growth” zu “Value”, die wir diese Woche so eindrucksvoll gesehen haben, könnte sich fortsetzen. Für den DAX, der traditionell weniger tech-lastig ist als die US-Indizes, ist das keine schlechte Nachricht – solange die globale Konjunktur nicht gänzlich abgewürgt wird.
Bleiben Sie wachsam, aber gelassen. In Märkten wie diesen ist Cash manchmal auch eine Position – und Geduld die härteste Währung.
Herzlichst,
Ihr Felix Baarz
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