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BYD und Toyota: Tesla scheucht alle vor sich her!

Um den Anschluss an die Entwicklungen und Veränderungen im E-Autosektor nicht zu verpassen, fangen die etablierten Hersteller an, sich neu zu sortieren, aufzustellen und Partnerschaften zu festigen. Die neuste Meldung:

Der chinesische Tesla-Konkurrent BYD und der Auto-Gigant Toyota setzen auf eine Zusammenarbeit und haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, welche sich auf die gemeinsame Entwicklung und Produktion von E-Nutzfahrzeugen fokussiert. Diese Kooperation ist allein deshalb schon interessant, da der japanische Automobilhersteller Hino, wie auch die Konzernmutter Toyota, bislang ausschließlich auf Hybridfahrzeuge gesetzt hatte. Immerhin besteht das Hybridantriebssystem von Toyota bereits in der sechsten Generation. Mit Hilfe von BYD verabschiedet sich zumindest die Toyota-Tochter vom Verbrennungsmotor. BYD ist dabei sicher ein hervorragender Partner, denn in den vergangenen Jahren haben die Chinesen bereits recht ordentliches Know-how zusammengestellt und laut eigener Statistik weltweit schon über 50.000 E-Busse verkauft.

Das Ziel der Kooperation leuchtet also ein: Die Japaner liefern den Zugang zum internationalen Markt, die Chinesen das Know-how. Gut möglich, dass Toyota hier seine Chance wittert, um Tesla die Stirn zu bieten, zumindest was die Plattform und den Antrieb betrifft.

Was bedeutet das für die Aktie?

Auch BYD war in letzter Zeit mit großen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere dem Abschwung der chinesischen Automobilindustrie im Jahr 2019 sowie der jüngsten Störung durch den Covid-19-Ausbruch. Denn der Lockdown in China hat sich auch negativ auf BYD ausgewirkt. Den jüngsten Ankündigungen zufolge ging das Fahrzeugabsatzvolumen im Februar und März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 57% bzw. 48% zurück.

Obwohl sich das Verkaufsvolumen von hier aus auch wieder erholen wird, wird dies wahrscheinlich etwas länger dauern als erwartet. Zum einen haben viele potenzielle Kunden in letzter Zeit unter Einkommensverlusten gelitten und zögern Geld für Big-Ticket-Artikel wie Autos auszugeben, zum anderen wird Chinas Exportgeschäft in den nächsten Monaten schwach bleiben, da viele globale Volkswirtschaften, darunter Europa und die USA, immer noch blockiert sind.

Ein Drahtseilakt

Zum 31. Dezember 2019 betrug bei BYD die Nettoverschuldungsquote zudem 102% (die Nettoverschuldungsquote entspricht der gesamten Kreditaufnahme abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente als Prozentsatz des gesamten Eigenkapitals). Damit ist klar: Eine Kombination aus anhaltend niedrigem Umsatz und einer hoch verschuldeten Bilanz setzt die finanzielle Gesundheit von BYD unter Druck.

Fazit: Es besteht kein Zweifel, dass BYD gut positioniert ist, um auf mehreren wichtigen längerfristigen Trends wie Elektroautos und erneuerbaren Energien zu fahren. Aber die Zeit drängt. Unser Rat: Mit einem Fuß in der Tür dabei sein, zukaufen wenn absehbar wird, dass der weltweite Lockdown ein Ende findet.