Ceconomy Aktie: Goldman steigt ein
Goldman Sachs erhöht direkten Stimmrechtsanteil an Ceconomy auf über 3 Prozent, während JD.com bereits über 85 Prozent hält. Die Positionierung deutet auf Verhandlungen vor einem möglichen Delisting hin.

- Goldman Sachs verdreifacht direkte Beteiligung auf 3,17 Prozent
- JD.com kontrolliert bereits mehr als 85 Prozent der Anteile
- Positionierung deutet auf Vorbereitung für Squeeze-Out-Verhandlungen
- Delisting im ersten Halbjahr 2026 gilt als wahrscheinlich
Goldman Sachs hat die Einsätze erhöht. Die US-Investmentbank verdreifachte ihre direkte Beteiligung an Ceconomy auf 3,17 Prozent – und das in einer Phase, in der Großaktionär JD.com bereits über 85 Prozent kontrolliert. Der Zeitpunkt ist kein Zufall.
Die wichtigsten Fakten:
- Goldman Sachs erhöht direkten Stimmrechtsanteil auf 3,17 % (zuvor unter 1 %)
- Inklusive Finanzinstrumente kontrolliert die Bank nun 3,90 % der Stimmrechte
- JD.com hält mittlerweile über 85 % der Ceconomy-Anteile
- Aktie notiert bei 4,38 Euro, Jahresperformance: +66 %
- 95%-Schwelle für Squeeze-Out rückt in greifbare Nähe
Umschichtung als strategisches Signal
Die am Freitag veröffentlichte Stimmrechtsmitteilung zeigt ein bemerkenswertes Muster: Goldman Sachs schichtete massiv von Derivaten in physische Aktien um. Per Stichtag 1. Dezember 2025 hält das Institut nun deutlich mehr “echte” Anteile.
Solche Transaktionen haben oft einen klaren Hintergrund. Physische Aktien sichern Stimmrechte auf der Hauptversammlung und stärken die Position bei Verhandlungen über Abfindungsangebote. Goldman positioniert sich offenbar für das finale Kapitel der Übernahmesaga.
Die Struktur der Beteiligung ist dabei eindeutig: Wo zuvor Swaps und Optionen dominierten, stehen nun Aktien in den Büchern. Für einen kurzfristigen Handel wäre dieser Aufwand ungewöhnlich hoch.
JD.com auf der Zielgeraden
Der chinesische E-Commerce-Riese hat seine Machtbasis bei der MediaMarkt-Saturn-Mutter kontinuierlich ausgebaut. Mit über 85 Prozent der Anteile ist die kritische Schwelle für einen Squeeze-Out nicht mehr fern.
Nach deutschem Aktienrecht kann ab 95 Prozent ein zwangsweiser Ausschluss der Minderheitsaktionäre erfolgen. Die verbleibenden Anteilseigner erhalten dann eine Barabfindung – deren Höhe oft Gegenstand zäher Verhandlungen ist.
Hier kommt Goldman Sachs ins Spiel. Mit einer Sperrminorität von knapp 4 Prozent könnte die Bank Einfluss auf die Bewertung nehmen. Institutionelle Investoren nutzen solche Positionen erfahrungsgemäß, um den Abfindungspreis nach oben zu treiben.
Delisting als wahrscheinliches Szenario
Marktbeobachter gehen davon aus, dass JD.com ein Delisting im ersten Halbjahr 2026 anstrebt. Die jüngsten Positionierungen deuten darauf hin, dass sich professionelle Marktteilnehmer auf diesen Zeitplan einstellen.
Die technische Situation spiegelt die Gemengelage wider. Mit 4,38 Euro notiert die Aktie nahe ihrem 50-Tage-Durchschnitt von 4,42 Euro. Das erst Ende November erreichte 52-Wochen-Hoch bei 4,49 Euro liegt nur wenige Cent entfernt.
Weitere Stimmrechtsmitteilungen dürften in den kommenden Wochen folgen. Sollten zusätzliche Investoren dem Beispiel von Goldman Sachs folgen, könnte dies den Squeeze-Out-Preis beeinflussen. Ein Durchbruch über die 4,50-Euro-Marke würde charttechnisch den Weg in Richtung 5 Euro ebnen.
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