Commerzbank-Aktie: Ein Hammer!

Liebe Leserinnen und Leser,
die Aktie der Commerzbank hat in den letzten Monaten eine beachtliche Rallye hingelegt. Entsprechend haben die Analystenhäuser RBC Capital Markets und JP Morgan Chase & Co. ihre Bewertungen und Kursziele kürzlich auf den Prüfstand gestellt. Die Quintessenz: Die Gewinndynamik wird anerkannt, aber die Luft wird dünner.
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Die Sicht von JP Morgan: Höheres Ziel, neutrale Haltung
JP Morgan hat die stürmische Entwicklung der Aktie mit einer deutlichen Kurszielanhebung honoriert. Das Ziel wurde im September 2025 von 30,00 Euro auf 33,00 Euro erhöht.
Herabstufung nach der Kursrallye
Trotz der Anhebung des Kursziels gab es eine signifikante Änderung bei der Empfehlung: Die Einstufung wurde von „Overweight“ (Übergewichten) auf „Neutral“ (Halten) gesenkt.
Warum die Analysten vorsichtiger werden
Analyst Kian Abouhossein begründete diesen Schritt damit, dass die guten Nachrichten und die ambitionierten Ziele der Bank (wie die angestrebte höhere Eigenkapitalrendite, RoTE) bereits weitgehend im aktuellen Kurs eingepreist seien. Die Markterwartungen liegen demnach bereits sehr hoch, was das Potenzial für positive Überraschungen mindert.
Die Perspektive von RBC Capital Markets: „Sector Perform“ bestätigt!
Auch die kanadische Bank RBC Capital Markets hält also an einer neutralen Einschätzung fest.
Stabiles Kursziel bei 33 Euro
RBC beließ die Einstufung auf „Sector Perform“ (Halten) und bestätigte das Kursziel von ebenfalls 33,00 Euro.
Risiken dämpfen den Optimismus
Die Analysten sehen zwar weiterhin Potenzial für Kursgewinne, warnen aber gleichzeitig vor den anhaltenden geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten. Diese könnten den Bankensektor, der sich bereits stark entwickelt hat, anfällig für negative Nachrichten machen.
Damit ist klar, dass beide Großbanken die Commerzbank-Aktie nach deren starker Performance im Jahr 2025 mit 33,00 Euro bewerten und ihr eine neutrale Haltung („Halten“) beimessen. Die Ertragsstärke der Bank wird anerkannt, aber die Bewertung lässt kaum noch Raum für Überraschungen, was zu vorsichtigeren Empfehlungen führt.
Dazu auch eine Erinnerung: Die Übernahmefantasie rund um die Commerzbank hat neuen Zündstoff erhalten. Der Grund liegt ausgerechnet im laufenden Aktienrückkaufprogramm. Mit jedem vernichteten Papier steigt der relative Anteil der italienischen Unicredit, ohne dass die Bank auch nur einen weiteren Cent investieren muss.
Unicredit-Chef Andrea Orcel verfolgt seit Monaten den Plan, die Frankfurter Bank in seinen Konzernverbund zu integrieren. Bislang hält die Großbank rund 29 % an der Commerzbank, direkt oder über komplexe Finanzinstrumente. Der Rückkauf reduziert die Zahl der frei verfügbaren Anteile und könnte so dazu führen, dass Orcel die entscheidende Schwelle von 30 % überschreitet.
Dieser Wert ist in Deutschland nicht irgendeine Marke, sondern ein gesetzlich fixierter Kipppunkt. Das Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz verpflichtet jeden Investor, der mehr als 30 % der Stimmrechte hält, ein Pflichtangebot an alle übrigen Aktionäre abzugeben. Ob dieser Sprung aktiv durch Zukäufe oder passiv durch eine Verringerung des Gesamtkapitals erfolgt, spielt dabei keine Rolle.
Die Commerzbank schafft damit unbeabsichtigt eine Situation, die den Italienern in die Karten spielt. Aus einem Programm, das eigentlich die Aktionäre belohnen sollte, könnte ein Beschleuniger für eine feindliche Übernahme werden. Orcel erhält dadurch einen Hebel, der die Machtbalance zugunsten von Unicredit verschiebt.
Juristisch und politisch liegt in dieser Konstellation Sprengkraft. Mit dem Überschreiten der 30-%-Grenze stünde nicht nur ein milliardenschweres Pflichtangebot an, sondern auch die Debatte über die Unabhängigkeit einer der wichtigsten deutschen Banken. Der Druck auf Aufsichtsräte und Politik würde erheblich steigen.
Für die Aktie bedeutet dies eine ungewöhnliche Gemengelage. Sie steht einerseits im Fokus klassischer Fundamentaldaten, andererseits in einem Umfeld, das stark von strategischen Überlegungen bestimmt wird. Der mögliche Zwang zu einem Übernahmeangebot verändert die Spielregeln am Markt.
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