Covestro Aktie: Squeeze-Out kommt

Der staatliche Ölkonzern Adnoc kontrolliert über 95 Prozent von Covestro und leitet den Zwangsausschluss der Minderheitsaktionäre ein. Die Höhe der Barabfindung wird nun zentral.

Die Kernpunkte:
  • Adnoc hält nun 95,1 Prozent der Covestro-Anteile
  • Formeller Squeeze-Out-Prozess wird eingeleitet
  • Höhe der Barabfindung ist entscheidend für Anleger
  • Delisting der Aktie steht unmittelbar bevor

Die Übernahme ist entschieden. Der staatliche Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi kontrolliert mittlerweile 95,1 Prozent der Covestro-Anteile – und damit deutlich mehr als die für einen Squeeze-Out notwendige Schwelle. Für die verbliebenen Minderheitsaktionäre bedeutet das: Die Tage als freier Investor sind gezählt. Der Konzern wird von der Börse verschwinden, die Aktie wird zwangsweise abgefunden.

Der Kurs orientiert sich längst nicht mehr an Geschäftszahlen oder Konjunkturprognosen. Einziger Treiber ist die Frage: Wie hoch fällt die Barabfindung aus? Das ursprüngliche Übernahmeangebot lag bei 62 Euro je Aktie – dieser Wert gilt nun als Untergrenze für die kommende Diskussion.

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Der Fahrplan zum Delisting

Mit dem Erreichen der 95-Prozent-Marke sind die rechtlichen Weichen gestellt. Adnoc wird über seine Tochter XRG (Adnoc International) das formelle Verlangen nach einem Squeeze-Out stellen. Ein Wirtschaftsprüfer ermittelt dann den „fairen Wert” des Unternehmens, auf dessen Basis die Barabfindung festgelegt wird.

Dieser Gutachterprozess sorgt regelmäßig für Spannung: In vergleichbaren Fällen lagen die ermittelten Werte teils über dem letzten Börsenkurs. Eine außerordentliche Hauptversammlung muss den Squeeze-Out beschließen – bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen eine Formsache. Sobald der Beschluss im Handelsregister eingetragen ist, endet der Handel der Covestro Aktie endgültig.

Die wichtigsten Eckpunkte:

  • Anteil Adnoc: 95,1 % der Stimmrechte
  • Rechtliche Folge: Squeeze-Out der Minderheitsaktionäre möglich
  • Delisting: Unmittelbar bevorstehend
  • Maßgeblich für Anleger: Höhe der Barabfindung

Neue Führung für neue Ausrichtung

Die Machtverschiebung zeigt sich auch personell. Dr. Rainer Seele, ehemaliger OMV-Chef, hat den Aufsichtsratsvorsitz übernommen. Dieser Wechsel signalisiert, dass Adnoc den Konzern zügig in die eigene Strategie für Spezialchemikalien integrieren will. Covestro wird künftig als zentrale Plattform für die Chemie-Ambitionen der Emirate dienen – strategische Eigenständigkeit ist Geschichte.

Für Aktionäre zählt jetzt ausschließlich die Höhe der Abfindung. Wer noch investiert ist, wartet auf das Gutachten. Wer jetzt einsteigt, spekuliert darauf, dass die festgestellte Kompensation spürbar über 62 Euro liegt. Das operative Geschäft des Leverkusener Kunststoffkonzerns spielt für die Kursentwicklung keine Rolle mehr. Am 10. Januar wird erwartet, dass XRG das formelle Squeeze-Out-Verlangen offiziell einreicht.

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