Covestro Aktie: Übernahme besiegelt

Die Übernahme des Leverkusener Chemiekonzerns Covestro durch die ADNOC-Tochter XRG ist nach allen Genehmigungen beschlossen. Aktionäre erhalten 62 Euro je Aktie, ein Delisting folgt.

Die Kernpunkte:
  • Alle regulatorischen Genehmigungen sind erteilt
  • Übernahmepreis von 62 Euro je Aktie fixiert
  • Transaktionsvolumen beträgt 15,3 Milliarden Euro
  • Delisting der Covestro-Aktie steht bevor

Für den Leverkusener Werkstoffhersteller endet eine Ära: Die Übernahme durch XRG, eine Tochter des Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), ist faktisch beschlossene Sache. Nachdem nun auch das Bundeswirtschaftsministerium grünes Licht gab, sind die letzten regulatorischen Hürden gefallen. Für Anleger verschiebt sich der Fokus damit weg vom operativen Tagesgeschäft hin zur technischen Abwicklung der Transaktion.

  • Übernahmepreis: 62 Euro je Aktie als Barabfindung.
  • Transaktionsvolumen: Rund 15,3 Milliarden Euro.
  • Status: Alle regulatorischen Genehmigungen (EU, Deutschland) liegen vor.
  • Kapitalmaßnahme: Eine Kapitalerhöhung über 1,17 Milliarden Euro folgt direkt nach Vollzug.

Letzte Hürden gefallen

Der Weg für eine der größten ausländischen Akquisitionen eines deutschen Unternehmens ist frei. Nachdem die EU-Kommission bereits Mitte November unter der Foreign Subsidies Regulation zustimmte, genehmigte am 21. November 2025 auch das Bundeswirtschaftsministerium den Deal. Damit steht dem Vollzug der Transaktion im Dezember nichts mehr im Wege.

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Am Markt spiegelt sich diese Gewissheit wider. Die Aktie notiert aktuell bei 59,34 Euro und hat sich damit weitgehend an den Übernahmepreis von 62 Euro angenähert. Die geringe Differenz resultiert primär aus dem Zeitwert des Geldes bis zur tatsächlichen Auszahlung.

Strategische Logik in schwierigem Umfeld

Der Zeitpunkt der Übernahme könnte für die Aktionäre kaum günstiger sein. Die Chemiebranche leidet weiterhin unter massiven Strukturproblemen. Die Kapazitätsauslastung in Nordrhein-Westfalen liegt bei nur rund 70 Prozent, die Produktion ist fast ein Viertel unter das Niveau von 2019 gefallen.

Auch Covestro selbst spürt den Gegenwind. Das EBITDA im dritten Quartal sank um 15,7 Prozent auf 242 Millionen Euro. Ohne das Übernahmeangebot würde der Kurs, angesichts dieser fundamentalen Belastungen, höchstwahrscheinlich deutlich tiefer notieren.

Für XRG dient der Zukauf als zentrale Plattform, um zu einem der Top-3-Global-Player im Chemiesektor aufzusteigen. Um diese Ambitionen zu untermauern, fließt frisches Kapital: Eine Kapitalerhöhung von 1,17 Milliarden Euro soll die “Sustainable Future”-Strategie beschleunigen, während der Standort Leverkusen und die Arbeitnehmerrechte vertraglich gesichert bleiben.

Das Endspiel für Kleinanleger

Doch was bedeutet das konkret für die verbliebenen Investoren im Streubesitz? Da XRG bereits Zugriff auf über 95 Prozent der Anteile hat, ist der Weg für einen Squeeze-Out vorgezeichnet. Die verbliebenen freien Aktionäre, die aktuell weniger als fünf Prozent des Kapitals halten, werden mittelfristig gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt.

Das Delisting der Aktie ist der logische nächste Schritt. Der Titel verliert damit seinen Charakter als klassisches Investment und wird zur reinen Abwicklungsposition. Mit dem erwarteten Vollzug der Transaktion in den kommenden Tagen erhalten die andienenden Aktionäre ihre 62 Euro je Anteilsschein, womit das Kapitel Covestro an der Börse faktisch geschlossen wird.

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