Covestro Aktie: Veränderung ungewiss?
Die Übernahme von Covestro durch den Ölkonzern ADNOC ist nach behördlicher Genehmigung besiegelt. Die Aktie wird aus wichtigen Indizes entfernt und steht vor dem Delisting.

- Behördliche Freigabe für ADNOC-Übernahme erteilt
- Aktie aus FTSE-Russell-Indizes entfernt
- Übernahmepreis von 62 Euro je Aktie
- Delisting und Squeeze-out erwartet
Das monatelange Tauziehen hat ein Ende. Mit der finalen Unterschrift aus Berlin ist das Schicksal des Leverkusener Kunststoffkonzerns besiegelt – und die Börse zieht bereits die Reißleine. Während wichtige Indizes den Titel rauswerfen, machen Insider Kasse. Für Anleger stellt sich jetzt nur noch eine Frage: Wie schnell kommt der endgültige Börsenabschied?
Grünes Licht aus Berlin
Die letzte und vielleicht kritischste Hürde ist gefallen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 21. November die Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt. Damit steht der Übernahme durch den Ölriesen ADNOC aus Abu Dhabi nichts mehr im Wege.
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Die Dimensionen des Deals sind gigantisch:
* Angebotspreis: 62,00 Euro je Aktie.
* Unternehmenswert (Enterprise Value): Rund 14,7 Milliarden Euro (inklusive Schulden).
* Eigenkapitalwert: Ca. 11,7 Milliarden Euro.
* Kapitalspritze: ADNOC zeichnet eine Kapitalerhöhung um 10 %, was Covestro 1,17 Milliarden Euro in die Kasse spült.
Marktbeobachter werten die Zustimmung der Regierung trotz der Sensibilität der Chemiebranche als klares Signal: Deutschland braucht frisches Kapital für die grüne Transformation – auch wenn es aus dem Nahen Osten kommt.
Massenflucht der Fonds: Der Index-Exit läuft
Die technischen Konsequenzen dieser Einigung sind brutal und sofort spürbar. Da der Streubesitz (Free Float) durch die angedienten Aktien massiv sinkt, reagieren die großen Index-Anbieter augenblicklich.
Seit gestern ist die Covestro-Aktie nicht mehr Teil der FTSE-Russell-Indexfamilie. Das löste eine automatische Verkaufswelle bei passiven ETFs und Indexfonds aus, die den Titel zwangsweise abstoßen mussten. Dass der Kurs dabei nicht ins Bodenlose fiel, liegt allein am “Sicherheitsnetz” des Übernahmeangebots von 62 Euro.
Der aktuelle Kurs spiegelt dieses Szenario wider: Mit 59,54 Euro notiert das Papier nur knapp unter dem Übernahmepreis. Die Luft nach oben ist extrem dünn, was auch der geringe Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro (knapp 2 %) verdeutlicht. Die Volatilität ist mit gut 12 % fast vollständig eingeschlafen – typisch für eine Aktie im Wartestand.
Insider machen Kasse
Wer noch auf eine höhere Nachbesserung spekuliert hatte, dürfte spätestens jetzt enttäuscht werden. Ein Blick auf die Insidertransaktionen spricht Bände: Aufsichtsratsmitglied Patrick Webster Thomas nutzte die Liquidität kurz vor dem Closing, um Aktien abzustoßen.
Auch institutionelle Schwergewichte positionieren sich neu. Die Norges Bank und JPMorgan schichten ihre Anteile und Stimmrechte um – klassische Manöver in der Endphase eines Takeovers, oft getrieben durch Arbitrage-Strategien.
Was jetzt noch kommt
Für Kleinaktionäre gleicht die Aktie nun eher einer Anleihe als einer Unternehmensbeteiligung. Das Risiko nach unten ist durch den Deal begrenzt, die Fantasie nach oben aber tot.
Das Szenario für die nächsten Wochen ist klar vorgezeichnet: Nach dem formalen Closing (Vollzug), das nun täglich erwartet wird, folgen das Delisting von der Frankfurter Börse und wahrscheinlich ein Squeeze-out der verbliebenen Minderheitsaktionäre. Wer jetzt noch hält, wettet im Grunde nur noch auf den Zeitpunkt der Auszahlung – das unternehmerische Risiko ist längst gewichen.
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